Ihre frisch geernteten Möhren besitzen Löcher oder Fraßgänge? Dann war wohl die Möhrenfliege am Werk. Wie Sie diese erfolgreich bekämpfen, erkläre ich hier.

Die Möhrenfliege (Chamaepsila rosae), auch Karottenfliege genannt, ist ein hartnäckiger Schädling, der nicht nur landwirtschaftlichen Betrieben Kopfzerbrechen beschert, sondern auch Hobbygärtnern. Denn ein Befall mit der Möhrenfliege führt zu erheblichen Ernteverlusten bei Möhren, Pastinaken, Sellerie und anderen Doldenblütlern. Vorbeugen ist deshalb besser als bekämpfen. Wie Ihnen sowohl das eine als auch das andere erfolgreich gelingt, erkläre ich Ihnen nachfolgend genauer.

Warum sollte man einen Befall bekämpfen?

Die Möhrenfliege selbst richtet keinen Schaden an. Es sind die Larven, die sich durch die Wurzeln der Pflanzen fressen und somit die gesamte Ernte schädigen können. Ein Befall fällt leider oft erst dann auf, wenn es bereits zu spät ist. Deshalb ist es wichtig, die Möhrenfliege genau zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Schädlinge zu bekämpfen.

Aussehen der Möhrenfliege

Möhrenfliege erkennen, bekämpfen und vorbeugen
Die Möhrenfliege hat große Facettenaugen – © Tomasz / stock.adobe.com

Die Möhrenfliege ist eine kleine, unscheinbare Fliege mit einer Körperlänge von etwa 4 bis 5 Millimetern. Sie hat eine schwarze, schlanke Gestalt, besitzt gelbliche Beine und durchsichtige Flügel, die leicht schillernd sind und feine dunkle Adern haben. Die großen Facettenaugen sind dunkel und nehmen einen großen Teil des Kopfes ein. Die Möhrenfliege unterscheidet sich aufgrund ihres Körperbaus eigentlich kaum von anderen Fliegenarten. Einzig ihr langsamer und bodennaher Flug unterscheidet sie deutlich von anderen Fliegen.

Doch wie gesagt: Das Gefährliche sind nicht die Möhrenfliegen selbst, sondern ihre Larven. Diese sind weißlich bis gelblich und etwa 5 bis 7 Millimeter lang. Sie haben eine wurmartige Gestalt ohne erkennbaren Kopf und Beine. Ihr Körper ist weich und durchsichtig, wodurch der Verdauungstrakt manchmal sichtbar wird. Die Larven bewegen sich langsam fort und bohren sich in die Wurzeln der Pflanzen ein, wo sie sich durch das Pflanzengewebe fressen. Die Fraßgänge werden dann häufig obendrein noch von Erregern infiziert.

Lebenszyklus der Möhrenfliege

Möhrenfliege erkennen, bekämpfen und vorbeugen
© 2009 – 2025 Gartentipps.com

Die Möhrenfliege durchläuft im Jahr zwei bis drei Generationen, abhängig von den klimatischen Bedingungen. Die erwachsenen Fliegen erscheinen im Frühjahr, meist ab April oder Mai, wenn die Temperaturen ansteigen. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier auf feuchte Erde in der Nähe von Wirtspflanzen ab. Besonders gefährdet sind Beete mit dichter Bepflanzung und wenig Luftzirkulation.

Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven und beginnen sofort damit, sich in die Wurzeln der Pflanzen einzufressen. Hier fressen sie etwa drei bis vier Wochen lang, bis sie sich verpuppen. Die Puppen verbleiben im Boden, bis die nächste Generation schlüpft. Die zweite Generation tritt im Hochsommer, sprich im Juli, auf und kann erneut erhebliche Schäden anrichten. In milden Jahren kann es sogar zu einer dritten Generation im Herbst kommen.

Welche Pflanzen befallen Möhrenfliegen?

Die Möhrenfliege befällt vor allem Pflanzen aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Darunter zählen:

  • Möhren (werden am häufigsten befallen)
  • Pastinaken
  • Sellerie
  • Petersilienwurzel
  • Fenchel

Woran erkennt man einen Befall mit der Möhrenfliege?

Möhrenfliege erkennen, bekämpfen und vorbeugen
An den Möhren sind Fraßgänge sichtbar – © oksanamedvedeva / stock.adobe.com

Ein Befall mit der Möhrenfliege ist nicht sofort sichtbar, da die Schäden unter der Erde entstehen. Folgende Anzeichen deuten jedoch auf einen Befall hin:

  • Vergilbende Blätter: Die Blätter der befallenen Pflanzen beginnen, sich gelb zu verfärben und können schließlich absterben.
  • Wurzelfraß: Beim Herausziehen der Möhren sind Fraßgänge sichtbar, die oft durch den Kot der Larven braun verfärbt sind.
  • Unangenehmer Geruch: Befallene Wurzeln beginnen schnell zu faulen und geben einen unangenehmen Geruch ab.
  • Geringer Ertrag: Bei einem starken Befall bleiben die Pflanze oft klein oder sie wachsen deformiert. Oft haben sie auch ganz zerstörte Wurzeln.

Eindeutig erkennen Sie einen Befall mit der Möhrenfliege an den Fraßgänge in den Wurzeln. Die Möhren werden daraufhin weich, bräunlich und oft von Pilzen oder Bakterien befallen, die dazu beitragen, dass die Pflanzen faulen. Besonders ärgerlich ist, dass befallene Möhren oft nicht mehr genießbar sind und entsorgt werden müssen. Somit hat man ganz umsonst Mühe und Zeit in den Anbau investiert.

So können Sie die Möhrenfliege bekämpfen

Möhrenfliege erkennen, bekämpfen und vorbeugen
Entfernen Sie befallene Möhren aus dem Beet – © hopfi23 / stock.adobe.com

Sollte es zu einem Befall kommen, gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Sie den Schaden minimieren können:

Befallene Pflanzen entfernen:

Befallene Pflanzen sollten Sie am besten umgehend aus dem Beet entfernen, um eine weitere Ausbreitung des Schädlings zu verhindern. Entsorgen Sie diese jedoch auf keinen Fall auf dem Kompost, da sich der Schädling von dort aus wieder den Weg in Ihr Gemüsebeet bahnen kann. Entsorgen Sie befallene Pflanzen immer über den Hausmüll.

Boden tief umgraben:

Graben Sie den Boden in Ihrem Gemüsebeet im Herbst um. Auf dieser Weise bringen Sie die Puppen an die Oberfläche, wo sie von Frost oder Fressfeinden vernichtet werden.

Biologische Spritzmittel:

Knoblauchextrakte können die Möhrenfliege abschrecken und verhindern, dass sie neue Eier ablegt. Ebenso können Sie auf natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel, die sowohl die Eier als auch die Larven und die ausgewachsenen Schädlinge bekämpfen. Helfen kann hier zum Beispiel das Substral Naturen Bio Schädlingsfrei Obst und Gemüse.

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So können Sie einem Befall vorbeugen

Möhrenfliege erkennen, bekämpfen und vorbeugen
Mit einem Schädlingsbekämpfungsnetz können Sie vorbeugen – © doethion / stock.adobe.com

Wenn Sie verhindern möchten, dass die Möhrenfliege ihre Ernte zerstört, sollten Sie mehrere Maßnahmen ergreifen. Bewährt haben sich die folgenden:

resistente Sorten auswählen:

Es gibt einige Möhrensorten, von denen Möhrenfliegen die Finger lassen. Setzen Sie daher am besten auf robuste Hybrid-Sorten wie ‚Flyaway F1‘, ‚Ingot F1‘ oder ‚Resistafly F1‘. Diese Möhren säen Sie am besten einfach von März bis Juni direkt ins Freiland.

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Fruchtwechsel:

Ein regelmäßiger Wechsel des Anbauortes verhindert, dass sich Puppen aus dem Vorjahr entwickeln können. Idealerweise sollten Sie Möhren erst nach vier Jahren wieder auf derselben Fläche anbauen. Indem Sie die Fruchtfolge beim Gemüseanbau beachten, können Sie auch andere Möhren Krankheiten wie z.B. die Möhrenschwärze (Alternaria) vorbeugen.

Schutznetze:

Das Abdecken der Beete mit einem feinmaschigen Schädlingsschutznetz (Maschenweite unter 1,35 mm x 1,35 mm) verhindert, dass die Möhrenfliegen ihre Eier in den Boden ablegen können.

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Mischkultur:

Möchten Sie Möhren anbauen, empfehle ich, dass Sie ein Mischkultur Beet anlegen. Abschreckend auf die Möhrenfliege wirkt vor allem der Geruch von Zwiebeln, Knoblauch und Porree. Wenn Sie Möhren anbauen möchten, pflanzen Sie eine Reihe Möhren zwischen mehrere Reihen Zwiebeln. Der Geruch der Zwiebeln muss nämlich intensiver sein als die der Möhren.

Späte Aussaat:

Möhren, die nach Mitte Juni gesät werden, sind oft weniger gefährdet, da die Hauptflugzeit der ersten Generation bereits vorbei ist.

Pflanzenstärkung:

Starke, gesunde Pflanzen sind widerstandsfähiger gegenüber einem Befall. Der Einsatz von Brennnesseljauche kann hier zum Beispiel helfen. Video: Brennnesseljauche ansetzen – So stellen Sie sich den biologischen Dünger ganz einfach selbst her.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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