Wer am 4. Dezember, dem Gedenktag der Heiligen Barbara, Zweige von Obstbäumen schneidet, kann sie zu Weihnachten zum Blühen bringen. Wir verraten, wie es geht.

Barbarazweige
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Die Weihnachtszeit wird mit vielen charakteristischen Gerüchen und Aromen verbunden. Blühende Zweige zählen nicht unbedingt dazu. Doch wer am Barbaratag, dem 4. Dezember, nicht vergisst sich frische Zweige zu schneiden, kann am Weihnachtsmorgen von einem Blütenwunder überrascht werden. Damit Barbarazweige aber auch wirklich aufblühen, müssen Sie einige Dinge beachten.

Was sind Barbarazweige?

Als Barbarazweige werden die Zweige von Obstbäumen bezeichnet, welche am 4. Dezember, dem Gedenktag der heiligen Barbara, geschnitten werden. In einer Vase im warmen Zimmer aufgestellt, sollten die Zweige an Weihnachten ihre Blüten öffnen.





Das Schneiden von Barbarazweigen ist eine alte, beinahe vergessene Tradition. Öffnen sich die Blüten am Weihnachtsmorgen, soll dies für das nächste Jahr Glück und Segen bringen. Wie ein Blick in die Geschichtsbücher verrät, wurde dieser Brauch in der Vergangenheit rege gepflegt. In Bayern schlugen die Menschen derart über die Stränge, dass sie ganze Barbarabäume aufstellten. Die Zweige wurden dann mit Nüssen und Äpfeln geschmückt und konnten komplette Zimmerwände einnehmen. Im 18. Jahrhundert untersagte dann der Markgraf von Bayreuth das Aufstellen der Barbarabäume.

Welche Tradition wird mit den Barbarazweigen verbunden?

Der Brauch geht auf Barbara von Nikomedia zurück. Diese trat im vierten Jahrhundert zum Christentum über. Daraufhin wurde sie von ihrem Vater eingekerkert und hingerichtet. Als sie ins Gefängnis gebracht wurde, blieb ein Kirschzweig an ihrer Kleidung haften. Die Heilige Barbara tränkte den Zweig mit Wasser und dieser erblühte dann am Tag ihrer Hinrichtung. Der erbarmungslose Vater wurde bald darauf vom Blitz getroffen.

Barbarazweige bildeten in der Vergangenheit sogar die Grundlage für verschiedene Orakel. Diese standen in Zusammenhang mit Hochzeit oder Ernte. Noch heute werden kleine Zettel mit Wünschen an den Zweigen befestigt. Welcher Zweig dann zuerst aufblüht, dessen Wunsch geht in Erfüllung.

Welche Zweige können verwendet werden?

Kirschzweige in einer Vase am Fenster
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Der Tradition folgend werden Barbarazweige von Kirschbäumen geschnitten. In der Regel funktioniert der Brauch aber mit allen Pflanzen, die relativ zeitig Knospen bekommen. Dazu zählen:

Weniger erfolgversprechend erscheinen die Zweige von Flieder oder Apfelbaum. Zudem sollten Sie die Triebe immer genauer unter die Lupe nehmen. Dicke und rundliche Knospen deuten zum Beispiel auf Blüten hin. Aus schlanken Knospen entwickeln sich hingegen meist nur Blätter. Bei Birke, Haselnuss oder Weide ist der Anblick dennoch sehr reizvoll.

Tipp:
Achten Sie darauf, dass sich am Barbarazweig viele Knospen befinden und schneiden Sie mit einem scharfen Werkzeug, damit saubere Schnitte entstehen und die Pflanze nicht verletzt wird.

So können Sie Barbarazweige zum Blühen bringen

Wer seine Zweige pünktlich schneidet und an Weihnachten vergeblich auf die erhofften Blüten wartet, hat sich vermutlich nicht intensiv genug mit der Biologie der Pflanzen beschäftigt. Denn damit Knospen überhaupt erscheinen, muss Frost herrschen. Dies ist in unseren Breiten jedoch Anfang Dezember nicht immer der Fall. Hat es noch keinen Frost gegeben, müssen die Zweige einem Kältereiz ausgesetzt werden. Und das klappt so:

Sie können die Natur austricksen, indem Sie die frisch geschnittenen Zweige über Nacht in die Tiefkühltruhe legen. Nach spätestens 14 Stunden können Sie die Barbarazweige dann wieder aus dem Gefrierschrank nehmen und schräg anschneiden. In der nächsten Nacht sollten die Zweige dann in lauwarmem Wasser stehen. Anschließend können Sie die Zweige in einem Krug oder in einer Blumenvase arrangieren und normal temperiertes Wasser verwenden.

So blühen Barbarazweige an Weihnachten noch schöner

➮ Wasser regelmäßig austauschen:

Achten Sie darauf, dass die Zweige immer genügend Wasser zur Verfügung haben. Das Wasser in der Vase sollte zudem alle drei bis vier Tage komplett ausgetauscht werden.

Außerdem: Besonders frische und saftige Knospen erhalten Sie, wenn Sie die Barbarazweige täglich mit kalkfreiem Wasser aus dem Pflanzenspüher versorgen.

➮ den richtigen Standort wählen:

Wichtig ist auch der Standort der Zweige. Im überheizten Zimmer können die Zweige nämlich austrocknen. Ein Standplatz in unmittelbarer Heizungsnähe ist daher nicht optimal. Die Zweige können aber auch in einem kühleren Raum zum Blühen gebracht werden, denn im Frühling herrscht bekanntlich selten große Hitze.

Interessantes Video zum Barbaratag:

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Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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