Sie möchten Ihre Sammlung an exotischen Pflanzen erweitern? Wie wäre es dann mit dem Breiapfelbaum? Dieser trägt Früchte und ist sogar relativ pflegeleicht.
Der Breiapfelbaum (Manilkara zapota), auch bekannt als Sapote, Sapodilla, Nispero, Chicozapote oder Sicte, ist ein immergrüner Baum, der vor allem wegen seiner süßen Früchte bekannt und beliebt ist. Denn die kleinen, braunen Früchte, die eigentlich eher unscheinbar wirken, sind nicht nur schmackhaft, sondern auch reich an Vitamine und Mineralstoffe. Und obwohl das exotische Gewächs aus tropischen Regionen kommt, gedeiht es auch bei uns prima. Sie müssen bei der Anzucht und Pflege nur die hier genannten Tipps beachten.
Inhalte
Herkunft
Der Breiapfelbaum stammt ursprünglich aus den Tropenwäldern Mexikos, Guatemalas und Belizes. Schon vor Jahrhunderten wurde er von den Maya und Azteken kultiviert und das nicht nur wegen der Früchte, sondern auch wegen des milchigen Safts (Chicle). Dabei handelt es sich nämlich um einen natürlichen Latex, der traditionell zur Herstellung von Kaugummi werdet wurde. Zusätzlich wird der Breiapfelbaum seit Jahrhunderten auch wegen seines harten Holzes geschätzt, welches besonders langlebig ist. Aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser wird es vor allem in der Möbelherstellung, beim Bau von Häusern, für Fußböden und gelegentlich auch für den Bootsbau verwendet.
Heute ist der Baum in vielen tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet, darunter Indien, Thailand, Indonesien sowie in einigen Regionen Südamerikas.
Aussehen und Wuchs


Der Breiapfelbaum ist ein immergrüner Baum, der in seiner Heimat eine Höhe von bis zu 30 Metern und eine Breite von circa 1,5 Metern erreichen kann. Bei uns bleibt er meist kleiner und erreicht „nur“ eine Höhe von 10 bis 15 Metern. Der Stamm ist zylinderförmig. Er besitzt zudem eine Rinde, die an Schuppen erinnert. Die Krone wiederum ist dicht und kugelförmig, mit ledrigen, dunkelgrünen Blättern, die eine längliche Form besitzen. In der traditionellen Heilkunde werden die Blätter des Baums zur Linderung von Hautausschlägen, Ekzemen und anderen Hautkrankheiten verwendet.
Die Blüten des Breiapfelbaums sind klein, glockenförmig und cremeweiß bis gelblich gefärbt. Sie erscheinen das ganze Jahr über, wobei die Hauptblütezeit in den tropischen Gebieten vorwiegend in der Trockenzeit liegt. Aus den Blüten entwickeln sich dann runde bis ovale Früchte mit einer braunen, leicht rauen Schale und schwarzen Samen. Das Fruchtfleisch ist rotbraun, weich und hat einen karamelligen Geschmack. Deshalb wird es gerne roh gegessen oder zur Herstellung von Desserts, Säften, Marmeladen und Fruchteis verwendet. Das Fruchtfleisch wird in einigen Kulturen aber auch zur Förderung der Verdauung eingesetzt, da es reich an Ballaststoffen ist, was den Verdauungstrakt unterstützt.
Steckbrief
Breiapfelbaum (Manilkara zapota) | |
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Familie: | Sapotengewächse (Sapotaceae) |
Wuchshöhe: | bis zu 30 m (bei uns meist 10 – 15 m) |
Blüte: | klein, glockenförmig, cremeweiß bis gelblich |
Früchte: | rund bis oval, braun, süßes Fruchtfleisch |
Standort: | sonnig, warm |
Boden: | nährstoffreich, locker, gut durchlässig, leicht saurer bis neutraler pH-Wert |
Der perfekte Standort
Der Breiapfelbaum bevorzugt einen hellen, sonnigen Standort. Ideal ist ein Platz mit direkter Sonneneinstrahlung für mindestens sechs Stunden täglich. In tropischen Regionen wächst er problemlos im Freiland. Bei uns muss er jedoch im Wintergarten oder in einem großen, hellen Gewächshaus und dementsprechend im Kübel herangezogen werden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit von über 60 % ist zudem ideal. Zusätzlich sollten Sie auf eine gute Belüftung am Standort achten, um Pilzerkrankungen vorzubeugen.
Von Mai bis September können Sie den Breiapfelbaum auch an einem geschützten Platz auf dem Balkon oder der Terrasse aufstellen. Sofern die Temperaturen jedoch unter 10 °C fallen, müssen Sie ihn wieder ins Haus holen.
Der optimale Boden
Der Breiapfelbaum stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden. Er gedeiht jedoch am besten in einem nährstoffreichen, lockeren und gut durchlässigen Substrat. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert (6,0 bis 7,5) ist zudem optimal. Sie können daher sowohl auf eine Mischung aus Lehmboden (50 %), Sand (30 %) und organischem Material (20 %) wie Kompost setzen, als auch auf hochwertige Kübelpflanzenerde, die Blähton oder Lavagrus enthält.
Tipps zur Pflege

💧 Gießen:
Der Breiapfelbaum bevorzugt einen gleichmäßig feuchten Boden. Besonders in der Wachstumsphase von Frühling bis Herbst. Achten Sie deshalb darauf, dass die Erde niemals komplett austrocknet. Es darf aber auch keine Staunässe entsteht. In heißen Sommermonaten sollten Sie am besten täglich zur Gießkanne greifen, während es sonst ausreichend, wenn Sie einmal wöchentlich gießen.
🌱 Düngen:
Damit der Breiapfelbaum ordentlich wächst und reichlich Früchte ausbildet, sollten Sie ihn während der Vegetationsperiode, von Frühjahr bis Herbst, alle 6 bis 8 Wochen mit einem phosphorreichen, organischen Dünger versorgen. Hierfür eignen sich zum Beispiel Knochenmehl oder Geflügelmist ideal. Sie können aber auch NPK-Dünger verwenden.
✂️ Schnitt:
Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht zwingend erforderlich, kann aber dabei helfen, den Baum in Form zu halten und die Fruchtbildung zu verbessern. Entfernen Sie daher alle abgestorbenen, schwachen oder zu dicht wachsenden bzw. sich kreuzenden Äste. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr, bevor das neue Wachstum beginnt.
🪴 Umtopfen:
Besonders junge Pflanzen sollten am besten jährlich umgetopft werden, damit die Wurzeln ausreichend Platz haben. Bei älteren Pflanzen reicht es hingegen aus, wenn Sie diese alle 2 bis 3 Jahre umtopfen. Wählen Sie hierfür einen etwas größeren Topf aus und verwenden Sie frisches Substrat. Hochwertige Kübelpflanzenerde mit Blähton ist zum Beispiel ideal geeignet.
❄️ Überwinterung:
Der Breiapfelbaum ist empfindlich gegenüber niedrigen Temperaturen. Die Temperaturen dürfen nicht unter 10 °C sinken. Ein heller Wintergarten oder ein beheiztes Gewächshaus sind daher auch im Winter perfekte Standorte für den Breiapfelbaum. Während der Überwinterung sollte die Temperatur zwischen 15 und 20 °C liegen. Reduzieren Sie das Gießen und stellen Sie die Düngung komplett ein.
Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen

Der Breiapfelbaum ist weitgehend resistent gegenüber Krankheiten und Schädlinge. Dennoch können ihm hin und wieder die folgenden Krankheiten und Schädlinge zu schaffen machen:
➩ Spinnmilben:
Diese winzigen Schädlinge treten vor allem bei zu trockener Luft auf. Sie bilden feine Gespinste auf den Blättern, die sich gelblich verfärben und abfallen können. Das regelmäßige Besprühen der Blätter mit Wasser hilft zum Beispiel, Spinnmilben vorzubeugen und zu vertreiben. Bei einem starkem Befall hilft auch ein biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel wie Neemöl.
➩ Schildläuse:
Ebenso können auch Schildläuse am Breiapfelbaum auftreten. Diese können Sie entfernen, indem Sie ein Wattestäbchen in Alkohol tunken und die Schildläuse damit abstreifen.
➩ Mehltau:
Bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit und einer schlechten Belüftung kann auch mal Mehltau auftreten, welcher sich wie ein pudriger Belag über die Blätter legt. Verbessern Sie in diesem Fall die Luftzirkulation am Standort des Breiapfelbaumes. Bei einem starken Befall können Fungizide weiterhelfen. Lesetipp: Mehltau erkennen, bekämpfen und vorbeugen
➩ Wurzelfäule:
Gießen Sie zu viel, kann Staunässe entstehen und damit die einhergehende Wurzelfäule. Wie der Name es schon vermuten lässt, fangen in diesem Fall die Wurzeln an zu faulen. Die Erde riecht dann auch sehr unangenehm. Setzen Sie den Breiapfelbaum daher in frisches und vor allem durchlässiges Substrat, achten Sie auf eine gute Drainage und entfernen Sie alle fauligen Wurzeln.
Ernte
Die Früchte des Breiapfelbaums benötigen nach der Blüte relativ lange, um vollständig auszureifen. In der Regel dauert es zwischen 6 und 10 Monaten, bis die Früchte erntereif sind. Der ideale Zeitpunkt zur Ernte ist erreicht, wenn:
- Die Früchte ihre charakteristische braune Farbe entwickelt haben.
- Die Schale auf sanften Druck leicht nachgibt.
- Die Oberfläche glatt und nicht mehr rau ist.
- Sie einen süßen Duft wahrnehmen.
Ernten können Sie dann per Hand, indem Sie die Früchte einfach vorsichtig vom Ast abdrehen.
Vermehrung

Den Breiapfelbaum können Sie auf zwei verschiedene Arten vermehren: über Samen oder durch Stecklinge. Wobei die Vermehrung durch Stecklinge meist erfolgreicher ist als die durch Samen. Dennoch hier beide Methoden im Detail erklärt:
Vermehrung durch Samen:
- Entweder nutzen Sie frische Samen aus einer Frucht oder Samen aus dem Handel. Möchten Sie frische Samen verwenden, entfernen Sie das Fruchtfleisch vollständig von den Samen und lassen Sie diese für einige Tage an der Luft trocknen.
- Setzen Sie die Samen in nährstoffreiche, leicht saure Erde. Optimal ist eine Mischung aus Gartenerde, Sand und Kompost.
- Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht und stellen Sie den Topf an einen warmen, hellen Ort.
- Die Keimung kann zwischen einem und drei Monaten dauern.
Vermehrung durch Stecklinge:
- Schneiden Sie etwa 15 bis 20 cm lange, halbreife Triebe vom Breiapfelbaum ab. Diese sollten mindestens zwei bis drei Blattpaare besitzen.
- Entfernen Sie die unteren Blätter und setzen Sie die Stecklinge in ein Gemisch aus Anzuchterde und Sand.
- Halten Sie das Substrat konstant feucht und bedecken Sie den Steckling mit einer durchsichtigen Plastiktüte, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
- Lüften Sie die Plastiktüte täglich, damit kein Schimmel entsteht.
- Nach etwa zwei bis drei Monaten sollten sich Wurzeln gebildet haben. Dann können Sie den Steckling in normale Erde umpflanzen.