Eine Feuerstelle aus Pflastersteinen lässt sich ziemlich schnell und einfach errichten. Dazu müssen Sie kein erfahrener Handwerker sein. Wichtig ist aber, dass Sie auch an die Sicherheit denken.

Feuerstelle auf Pflastersteinen bauen
© argot – Fotolia.com

Ein Garten ohne Feuerstelle ist kaum vorstellbar. Hier lassen sich gemütliche Stunde bei knisterndem Feuer, Stockbrot und beim Geschichten erzählen verbringen. Feuerstellen lassen sich ganz unterschiedlich errichten. In einem früheren Beitrag haben wir einmal 20 Ideen für Feuerstellen zusammen getragen. In diesem Beitrag möchten wir speziell auf den Bau einer Feuerstelle aus Pflastersteinen eingehen.

Oftmals sind von diversen Pflasterarbeiten noch Steine übrig, die optimal genutzt werden können, um daraus eine Feuerstelle zu errichten. Sie müssen kein erfahrener Handwerker sein, um das hinzubekommen. Wichtig ist vorab lediglich, dass Sie einen besonderen Blick auf die Sicherheit werfen.

Standort bestimmen

Bevor Sie mit dem eigentlichen Bau beginnen, muss der Standort feststehen. Die Planung ist besonders wichtig, denn offenes Feuer ist immer auch mit Gefahren verbunden, die gilt es natürlich von Anfang an auszuschließen.

Die Feuerstelle sollte an einem freien Fleck im Garten angelegt werden. Alles, was sich leicht entzünden kann, darf sich nicht in der näheren Umgebung befinden. Dies trifft auf Bäume, Sträucher und Stauden ebenso zu, wie auf jegliche Bebauung. Das Wohn- oder Gartenhaus sollten daher mindestens 80 Meter von der Feuerstelle entfernt liegen.

Achten Sie auch darauf, dass sich keine Gas- oder Stromleitungen in der Nähe der Feuerstelle befinden.

Feuerstelle Variante 1 – Schritt für Schritt erklärt

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Haus- & Gartenservice Ludwig (@haus_gartenservice_ludwig) am

Wer noch ein paar Pflastersteine übrig hat und eine Feuerstelle daraus bauen möchte, der kann das mit wenigen Handgriffen und ohne großes Know How ganz einfach erledigen. Das einzige was Sie dazu benötigen ist:

  • einen Spaten
  • Pflastersteine und
  • etwas Sand

Schritt 1:

Messen Sie zunächst die Feuerstelle ab und heben Sie die Fläche mit einem Spaten aus. Dabei stechen Sie etwa zehn Zentimeter tief in den Boden. Das so entstandene Loch wird nun mit Sand aufgefüllt.

» Achtung: Kieselsteine sind weniger gut geeignet, es besteht die Gefahr, dass die Steine unter Hitzeinwirkung platzen.

Schritt 2:

Um die entstandene Feuerstelle können Sie nun die Pflastersteine schichten. Diese bilden nicht nur einen dekorativen Abschluss, sondern haben auch eine praktische Funktion. Sie verhindern, dass sich das Feuer über die Abgrenzungen der Feuerstelle ausbreitet. Auf den aufgefüllten Sand können Sie nun das Feuerholz schichten und fertig ist die einfache Form der Feuerstelle aus Pflastersteinen.

Feuerstelle Variante 2 – Schritt für Schritt erklärt


Möchten Sie Ihre Feuerstelle etwas stabiler und solider bauen, ist die gemauerte Variante zu empfehlen.

Dabei gehen Sie vor, wie eben beschrieben:

❶ Maße der Feuerstelle festlegen
❷ Feuerstelle mit dem Spaten ausstechen
❸ Feuerstelle mit Sand auffüllen
❹ Pflastersteine um die Feuerstelle aufschichten

Hinzu kommt nun, dass Sie die Steine zusätzlich vermörteln. Dies gibt dem Ganzen Stabilität und ein einheitliches Bild. Ist der Mörtel getrocknet, kann die Feuerstelle in Betrieb genommen werden.

Feuerstelle Variante 3 – Schritt für Schritt erklärt

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Familymanagerin (@jenni_faaaa) am

Diese Feuerstelle sieht besonders attraktiv aus, ist aber etwas aufwendiger in der Errichtung. Die Pflastersteine dienen diesmal nicht als Abschlusskante der Feuerstelle, sondern füllen die Feuerstelle aus, was ein mosaikähnliches Bild ergibt. Damit die Feuerstelle einen Schutz und Abschluss erhält, wird hier mit einem Schutzring aus Stahl gearbeitet.

Das Blech muss hierfür zurückgeschnitten und verschweißt werden. Wer sich dies nicht zutraut oder die nötigen Werkzeuge dafür nicht besitzt, sollte sich das Stahlblech direkt beim Händler anpassen lassen.

» Tipp: Stahlblech ist im Vergleich zu Edelstahl einfacher zu bearbeiten.

Material

❍ Stahlblech
❍ Rundstahl
❍ Pflastersteine
❍ Sand
❍ Kies
❍ Beton
❍ Mörtel

Werkzeug

❍ Stahlblech
❍ Rundstahl
❍ Pflastersteine
❍ Schubkarre
❍ Sand
❍ Kies
❍ Beton
❍ Mörtel

Zunächst wählen Sie den passenden Standort nach den bereits genannten Kriterien aus. Achten Sie auch auf einen ebenen Boden, damit das Wasser auf dem Steinboden gut abfließen kann.

Anleitung:

❶ Maße festlegen
❷ Fläche mit dem Spaten abstechen
❸ Boden verdichten
❹ Kies auffüllen
❺ Sand auffüllen
❻ Waagerechte Fläche schaffen
❼ Pflastersteine einsetzen
❽ Mörtel verteilen
❾ Mörtel aufwischen
❿ Stahlring aufbringen

Damit Sie auch wirklich ein kreisrundes Rasenstück abstechen, basteln Sie sich aus einem Nagel und einer Schnur eine Art Zirkel. Damit kann der Mittelpunkt festgelegt und ein Kreis im gewünschten Radius gezogen werden. Nun wird mit dem Spaten das kreisrunde Rasenstück abgestochen.

» Tipp: Damit der Aushub nicht den Rasen verschmutzt und beschädigt, stellen Sie eine Schubkarre bereit.

Das Loch wird etwa in 35 Zentimeter Tiefe ausgehoben. Anschließend muss der Untergrund verdichtet werden. Hierfür nutzen Sie einen Stampfer. Auf den Boden wird nun grober Kies aufgebracht. Nun bedecken Sie die Kiesschicht mit Sand. Auch dieser Untergrund muss wieder entsprechend verdichtet werden.

Bevor Sie mit dem Setzen der Pflastersteine beginnen, sollte überprüft werden, ob die Oberfläche auch wirklich gerade ausfällt. Dies können Sie leicht mit einer Wasserwaage überprüfen. Wichtig ist auch, die Höhe der Pflastersteine einzukalkulieren. Die Kies- und Sandschicht darf nicht zu hoch, aber auch nicht zu niedrig ausfallen, schließlich sollen die Pflastersteine mit dem umliegenden Rasen eine Ebene bilden. Eventuell müssen Sie hier vor dem Pflastern noch nachbessern.

Sie können für die Pflasterung Steine in unterschiedlicher Größe auswählen. Gestalten Sie zum Beispiel den Rand mit großen Pflastersteinen und setzen mittig kleinere Steine ein. So erhält das Mosaikmuster zusätzlich Ausdruck. Haben Sie das Muster fertig gepflastert, wird der Mörtel mit einem Rührwerk angemischt. Verwenden Sie dabei etwas mehr Wasser als gewöhnlich, damit der Mörtel gut in die Fugen der Pflastersteine eingeschwemmt werden kann. Nun beginnen Sie mit einem Schwamm den Mauermörtel in die Fugen einzuarbeiten. Wischen Sie dabei solange, bis der Mörtel in die Fugen gedrungen ist und die Steine sauber sind.

Ist der Mörtel ausgehärtet, können Sie den fertig zugeschnittenen und verschweißten Stahlring als Schutz und Abgrenzung an den Rand setzen und die Feuerstelle kann in Betrieb genommen werden.

Ist eine Feuerstelle erlaubt?

Ob eine Feuerstelle grundsätzlich erlaubt ist, davon kann nicht uneingeschränkt ausgegangen werden. Möchten Sie größere Feuerstellen mauern, fragen Sie zur Sicherheit beim Bauamt nach oder machen sich in der jeweiligen Gemeindeordnung schlau. Wer sich im Kleingarten eine Feuerstelle anlegen möchte, sollte die Kleingartenordnung studieren. Da Kleingärten häufig eher eng bemessen sind und die Parzellen unmittelbar aneinander grenzen, ist die Errichtung von Feuerstellen auf Grund der Sicherheit der Anlage häufig untersagt. Weiterhin könnte die Rauchentwicklung zum Störfaktor werden.

Feuerstelle sicher benutzen

Die Feuerstelle ist fertig und soll nun möglichst bald eingeweiht werden. Bedenken Sie dabei bitte, dass offenes Feuer immer auch Gefahren in sich birgt und eine übermäßige Rauchentwicklung den nachbarschaftlichen Frieden stören kann.

» Lesetipp: Feuerschalen oder Feuerkörbe – darauf sollten Sie achten

Zu wahren Rauchsäulen entwickelt sich z.B. das Verbrennen von sehr frischem oder nassem Holz. Auch gestrichenes, lackiertes oder in anderer Form behandeltes Holz gehört nicht verbrannt. Es können dabei giftige Gase entstehen.

An einem windigen Tag sollten Sie die Feuerstelle besser nicht in Betrieb nehmen. Es kann sich ein gefährlicher Funkenflug entwickeln. Besonders in trockenen Sommern können so schnell umliegende Bäume oder Gebäude in Brand geraten.

In Kürze:

  • nur trockenes und unbehandeltes Holz verbrennen
  • keine Brandbeschleuniger verwenden
  • Sicherheitsabstand einhalten
  • Feuer stets beaufsichtigen
  • Löschmittel zur Vorsicht bereitstellen
  • Feuer komplett abbrennen lassen
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen