Kumquats erfreuen sich aufgrund ihres süß-säuerlichen Geschmacks großer Beliebtheit. Warum sie also nicht im eignen Garten kultivieren?

Kumquat
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Die Kumquat (Fortunella) erfreut sich als Zierpflanze immer größerer Beliebtheit. Dies liegt zum einen an ihren weißen Blüten, die nicht nur optisch, sondern auch mit ihrem wohlriechenden Duft zu überzeugen wissen. Zudem besitzen die Früchte einen süß-säuerlichen Geschmack, den nicht nur Feinschmecker zu schätzen wissen.

Herkunft und Verwendung der Kumquat

Die Kumquat gehört zur Familie der Rautengewächse und stammt aus dem asiatischen Raum. Entdeckt wurde sie einst von einem Gärtner und Forscher namens Robert Fortune, der sie auch nach Europa brachte. Innerhalb ihrer Heimat wird sie nach wie vor als Nutzpflanze verwendet. Innerhalb unserer Breitengrade jedoch ist sie für den Anbau in der freien Natur nicht geeignet. Unter den richtigen Bedingungen entwickelt sie jedoch in den heimischen vier Wänden ohne Mühe Früchte, die man direkt vom Baum naschen kann.

Kurzer Steckbrief zur Kumquat

Kumquat (Fortunella)
Familie:Rautengewächse (Rutaceae)
andere Namen:Zwergorange, Zwergzitrone, Minimandarine, Mandarinenpflanze
Wuchshöhe:bis zu drei Meter
Wuchsform:strauch- und leicht baumartig, dicht und kugelförmig
Standort:sonnendurchflutete Wohnräume, Balkon, Terrasse, Wintergarten
Boden:nicht besonders anspruchsvoll, salzhaltige Böden sollten vermieden werden
Besonderheiten:• Zugluft sollte man unbedingt vermeiden.
• Im Sommer darf sie in den Garten umziehen.
• Ihre Früchte sind essbar.
Überwinterung:Die Pflanze verträgt leichten Frost nur bedingt und benötigt daher einen Ort zum Überwintern.

Kumquat-Arten

Generell unterscheidet man die Kumquat nach verschiedenen Arten, die jedoch allesamt eine sehr ähnliche Pflege miteinander vereint. Grundsätzlich unterschieden werden dabei die Folgenden:

  • Fortunella japonica: Sie wird auch als Marumi-Kumquat bezeichnet. An ihren Trieben befinden sich zahlreiche, sehr spitze Dornen. Die Früchte besitzen einen Durchmesser von bis zu vier Zentimetern.
  • Fortunella japonica „Variegata“: Sie besitzt eine ähnliche Erscheinung wie die Pflanze der Gattung japonica, bildet jedoch statt der normalen Blattfarbe Varianten mit weißen Flecken aus.
  • Fortunella margarita: Sie wird auch als Oval-Kumquat bezeichnet und ist in der Wohnung dank ihres fehlenden Dornenbesatzes sehr viel angenehmer zu pflegen. Die Früchte entwickeln eine dunkelorangene Farbe und sind, wie der Name bereits vermuten lässt, oval geformt. Sie weisen eine Größe von drei Zentimetern in der Länge und zwei Zentimetern in der Breite auf.
  • Fortunella obovata: Diese Variante (die auch als Changshou-Kumquat bezeichnet wird) bildet kugelige Früchte, die eine sehr feste Schale besitzen und bis zu drei Zentimeter Durchmesser erlangen können.
  • Fortunella hindsii: Die „Hongkong-Kumquat“ bleibt relativ klein, so auch ihre Früchte. Sie nennt man auch Mini-Kumquat.
  • Fortunella polyandra: Wer eine Kumquat mit sehr dünner Schale bevorzugt, liegt mit dieser richtig. Ihre runden Früchte werden bis zu viereinhalb Zentimeter groß im Durchmesser. Ihr anderer Name lautet „Malaiische Kumquat“.
  • Fortunella crassifolia: Die länglichen Früchte der Meiwa-Kumquat sind gelb-orange und etwa vier Zentimeter groß. Sie sind extrem süß und was ihr Fruchtfleisch angeht, erinnert dessen Textur an Mangofrüchte.

Der richtige Standort für die Kumquat

Kumquat Standort
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Wird die Kumquat zu Hause gehalten, stellt man sie am besten an einen Ort, der möglichst hell ist und viel Sonne abbekommt. Im Sommer darf die Pflanze auch in den Garten ziehen. Schwierig ist der Raum, den die Kumquat einnimmt. Denn sie wächst sehr in die Breite und benötigt den Platz, um sich frei zu entfalten.

Trotzdem sollte der Standort geschützt sein, so dass sie möglichst keine Zugluft abbekommt.

Diesen Boden benötigt die Kumquat

Um eine möglichst reichhaltige Blüte zu garantieren, sollte der Boden der Kumquat nährstoffreich sein. Sie stellt zwar nicht viele Ansprüche, doch sollte der Boden möglichst auf der Basis von Kompost aufgebaut sein.

Der ideale pH-Wert liegt daher im sauren Bereich zwischen 5,5 und 6,5. Sofern kein Substrat erworben wird, lässt sich eine optimale Mischung auch aus Sand, Ton und Lehm herstellen. Keinesfalls sollte er zu kalkhaltig oder basisch sein.

Vermeiden lässt sich eine zu kalkhaltige Erde mit der Hilfe von Laub oder einem Torfersatz. Wasserdurchlässigkeit ist ebenfalls wichtig.

Kumquat umtopfen

Für gewöhnlich erwirbt man die Pflanze bereits in einem Behälter, der für ihre Ansprüche angemessen ist. Daher sollte sie auch nur dann umgetopft werden, wenn es unbedingt nötig ist. Hierbei sind folgende Tipps zu beachten:

  • Umtopfen ist nur notwendig, wenn die Erde nicht mehr locker ist oder frisch erscheint.
  • Der ideale Zeitpunkt zum Umtopfen ist im Frühjahr. Bis spätestens Ende Juli sollte dies erledigt sein, da die Pflanze danach wieder austreibt.
  • Der neue Topf sollte selbstverständlich Auslasslöcher im Boden besitzen und größer sein als der Alte.

Ein kleiner Hinweis: Wird die Kumquat im Sommer in den Garten gestellt, sollte sie nicht in den Boden gepflanzt, sondern in ihrem Topf belassen werden. Da sie ohnehin frostanfällig ist, wird die Pflanze mitsamt Topf lediglich nach draußen gestellt.

Kumquat gießen

Kumquat pflegen
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Innerhalb der Vegetationsphase verlangt die Kumquat nach mehr Wasser. Dies ist besonders in der wärmeren Jahreszeit der Fall. Das bedeutet, dass selbst wenn die oberste Erdschicht noch nicht getrocknet ist, sie bereits wieder gegossen werden kann.

Regulär sollte vom Frühjahr bis Anfang Herbst regelmäßig gegossen werden. Wichtig ist, darauf zu achten, dass keinerlei Staunässe entsteht. Die Kumquat mag, wie alle anderen Pflanzen eigentlich auch, keine nassen Wurzeln. Das Gießwasser sollte im Topf gut ablaufen können. Stehendes Wasser schüttet man daher am besten weg.

Die Kumquat bevorzugt zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit. Dies lässt sich am einfachsten erreichen, indem die Pflanze regelmäßig mit Wasser besprüht wird. Alternativ kann man in Innenräumen auch eine Schale mit Wasser aufstellen.

Die Kumquat liebt kalkfreies Wasser. Um ihr dieses regelmäßig geben zu können, nutzt man am besten eine Filteranlage, mit der das Wasser vor dem Gießen gefiltert wird.

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Kumquat düngen

Damit die Kumquat reichlich Blüten und Früchte bildet, ist eine Düngung unabdingbar. In erster Linie ist hierbei der nährstoffreiche Boden essentiell. Zusätzlich ist ein Dünger für Zitruspflanzen empfehlenswert, den die Pflanze idealerweise alle zwei Wochen erhält.

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Während der Blühphase ist ein Volldünger einsetzbar, der viel Kalium enthält. Ist die Pflanze verblüht, wird dieser wieder weggelassen.

Sollte sie regelmäßig beschnitten werden?

Theoretisch kommt eine Kumquat auch ohne einen regelmäßigen Schnitt aus. Wer jedoch eine reichhaltigere Blüte und mehr Früchte heranziehen möchte, der beschneidet die Kumquat im Frühling. Dabei gibt es folgendes zu beachten:

  • Längere Triebe werden bis zu zwei Drittel eingekürzt.
  • Weitere Äste werden dagegen nur zurückgeschnitten.
  • Mittels des Schnitts wird die Bildung einer runden und buschigen Wuchsform angestrebt.
  • Fehlbildungen, schwache oder zu dünne Äste werden komplett entfernt.

Dank eines regelmäßigen Schnitts wird ebenso die Gesundheit der Pflanze gefördert. Eines noch: Ist der Wuchs zu stark, kann die Pflanze bereits im Herbst zurückgeschnitten werden.

Lässt sich die Kumquat vermehren?

Kumquat vermehren
Die Kumquat lässt sich über ihre Samen vermehren – © posinote / stock.adobe.com

Um eine Kumquat zu vermehren ist nicht viel Mühe notwendig. Eine Aussaat ist im ganzen Jahr möglich. Hierbei ist lediglich darauf zu achten, das die Samen, die aus der Frucht stammen, bereits zwei Tage nach der Entnahme auszusäen sind.

Hierzu werden die Samen in einen Topf gesetzt, der mit Anzuchterde gefüllt ist. Die Samen sollten in einer Tiefe von etwa zwei Zentimetern sitzen. Im Anschluss werden sie leicht angefeuchtet. Die notwendige Luftfeuchtigkeit wird erzielt, indem ein Plastikbeutel über den Topf gestülpt wird.

Als Standort wählt man auch hier wieder einen Platz, der sonnig ist, aber nicht zu sonnig. Ein idealer Wuchs ist innerhalb eines Vermehrungskastens möglich, der zusätzlich beheizt wird. Die perfekte Temperatur liegt hier bei 21 Grad Celsius.

Das Gießverhalten sollte angemessen sein. Das heißt, der Boden ist nie ganz trocken, ein zu starkes Gießen ist jedoch ebenfalls nicht empfehlenswert.

Sind die Sämlinge schließlich etwa zehn Zentimeter hoch, können sie pikiert und in einzelne Töpfe umgesetzt werden.

Die richtige Überwinterung der Kumquat

Bestenfalls wird die Kumquat zum Überwintern an einen Ort gestellt, an dem sehr viel Helligkeit vorhanden ist, sowie eine Temperatur zwischen fünf und 18 Grad herrscht. Leichter Frost wird von ihr vertragen, wirkt sich jedoch negativ auf die Fruchtansätze aus.

Der ideale Standort während der Winterzeit befindet sich im Wintergarten oder in einem beheizten Gewächshaus. Dann wachsen auch die Früchte bis in den Januar hinein weiter. Während des Winters wird die Pflanze außerdem weniger gegossen. Der Boden sollte trotzdem immer leicht feucht sein.

Schadbilder und Schädlinge an der Kumquat

Da es sich bei der Kumquat um eine Pflanze handelt, die für gewöhnlich nicht in unseren Breitengraden heimisch ist, ist sie umso anfälliger für Schädlinge. Ebenso ist es möglich, dass bei ihr die eine oder andere Krankheit auftaucht. Besonders anfällig ist die Kumquat für:

  • Schildläuse
  • Rote Spinnen
  • Spinnmilben

Sämtliche der genannten Schädlinge tauchen vorzugsweise auf, wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig oder die Pflanze zu trocken ist. Zu erkennen ist der Befall an feinen Spinnweben, die sich auf den Blättern tummeln. Bei einem Befall ist möglichst schnelles Handeln gefragt, da andernfalls die ganze Pflanze eingehen kann.

Bemerkenswert ist, dass es besonders während der Winterzeit zu einem Befall kommt, da es hier oftmals Fehler bei der Pflege gemacht werden.

Eine häufige Krankheit, die bei der Kumquat auftritt, ist der sogenannte Gummifluss. Diese Krankheit wird auch als Gummose oder Gummosis bezeichnet. Erkennbar ist sie an einer zähen Flüssigkeit, die eine gelborange Farbe besitzt, klebrig in ihrer Beschaffenheit ist und sich an den Ästen und der Rinde des Baums absetzt.

Woher sie kommt ist leider unklar. Fakt ist jedoch, dass die Krankheit meist nur die Bäume befällt, die geschwächt sind. Stellt man diese Krankheit bei seiner Kumquat fest, sollte ihr Immunsystem gestärkt werden. Ferner wird jede betroffene Stelle des Baums entfernt.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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