Das Kussmäulchen macht seinem Namen alle Ehre, denn die kleinen Blüten wirken, als wollten sie ihrem Betrachter Küsschen verteilen. Hier mehr zur Standortwahl bis hin zur Pflege.

Nematanthus, gemeinhin bekannt als Kussmäulchen, ist eine bezaubernde Zimmerpflanze, die für ihre einzigartigen, beutelartigen Blüten und ihre pflegeleichte Natur bekannt ist. Dieser Ratgeber behandelt alles, was Sie über die Pflege dieser lebhaften Pflanze wissen müssen, von ihrer Herkunft bis hin zu Vermehrungstechniken.

Herkunft des Kussmäulchens

Das Kussmäulchen, auch Goldfischpflanze oder Bauchblume genannt, stammt ursprünglich aus den Regenwäldern Brasiliens. Dort wachsen sie meist als Epiphyten, also Pflanzen, die auf anderen Pflanzen leben. Diese tropische Pflanze hat sich an die feuchten und schattigen Bedingungen des Unterholzes angepasst, was ihre Pflege zu Hause beeinflusst.

Wuchs und Aussehen

Kussmäulchen Blüten
Die Blüten erinnern an gespitzte Lippen – © Pannarai / stock.adobe.com

Das Kussmäulchen ist nicht nur wegen seiner charmanten Blüten beliebt, die tatsächlich aussehen, als würden sie Küsschen verteilen. Nein, es gibt noch mehr! Die Pflanze zeichnet sich durch ihre glänzenden, oft dunkelgrünen Blätter und ihre kaskadenartig wachsenden Triebe aus. Je nach Art können die Blätter des Kussmäulchens auch bunte Muster aufweisen. Im Anschluss an die Blüte bildet das Kussmäulchen kleine Kapselfrüchte aus.

Kurzer Steckbrief zum Kussmäulchen

Kussmäulchen (Nematanthus)
Blütenfarbeorange, rot
BlütezeitApril bis Oktober
Wuchstypbuschig, ausladend
Wuchshöhe15 bis 20 cm
Standorthell, aber keine direkte Sonne
Bodendurchlässig, leicht sauer

Tipps zu Standort und Boden

Für ein gesundes Wachstum benötigt das Kussmäulchen einen hellen, aber nicht direkten Sonnenstandort. Ein Ost- oder Westfenster wäre zum Beispiel ideal für diese tropische Pflanze. Denn direktes Sonnenlicht kann die Blätter verbrennen, während zu wenig Licht die Blütenbildung verringert.

Ein gut durchlässiger und leicht saurer Boden ist entscheidend für einen guten Wuchs. Eine Mischung aus Blumenerde, Perlite und Torf funktioniert gut und bietet sowohl Nährstoffe als auch eine angemessene Drainage. Sie können aber auch Blähton oder Tongranulat unter die Erde mischen.

Pflanzanleitung

  1. Wählen Sie einen geeigneten Topf mit Drainagelöchern.
  2. Nun sollten Sie eine Drainage im Blumentopf anlegen.
  3. Mischen Sie Blumenerde mit etwas Orchideenerde oder Perlite und Torf.
  4. Setzen Sie das Kussmäulchen vorsichtig ein und füllen Sie die Erde drumherum.

Pflege des Kussmäulchens

Kussmäulchen Pflege
Das Kussmäulchen ist nicht sehr pflegeintensiv – © exclusive-design / stock.adobe.com

Sie denken, das Kussmäulchen ist eine Diva in Sachen Pflege? Weit gefehlt! Diese Pflanze ist erstaunlich genügsam. Sehen Sie selbst:

• Gießen:

Das Kussmäulchen bevorzugt eine gleichmäßig feuchte Erde, ohne dass Staunässe entsteht. Überprüfen Sie daher die Erdoberfläche regelmäßig und gießen Sie erst, wenn die oberste Bodenschicht leicht angetrocknet ist. Beim Gießen gilt also: Lieber einmal weniger als einmal zu viel.

• Düngen:

Während der Wachstumsphase im Frühjahr und Sommer sollte das Kussmäulchen jede Woche mit einem ausgewogenen Flüssigdünger versorgt werden.

• Überwinterung:

Im Winter sollte die Pflanze kühler, aber frostfrei stehen. 15 Grad Celsius sind optimal. Dieser Kältereiz sorgt dafür, dass die Pflanze im nächsten Jahr wieder reichlich blüht.

Reduzieren Sie das Gießen während der Winterzeit und reduzieren Sie das Düngen, um die Ruhephase zu unterstützen. Eine Düngegabe pro Monat reicht vollkommen aus.

• Schnitt:

Regelmäßiges Beschneiden erhält die Form und fördert ein dichteres Wachstum. Ein leichter Rückschnitt im Frühjahr fördert einen buschigeren Wuchs und mehr Blüten. Kappen Sie dabei vor allem überlange Triebe.

Entfernen Sie zudem Verblühtes regelmäßig, um die Pflanze anzuregen, neue Blüten zu bilden.

• Umtopfen:

Das Kussmäulchen benötigt etwa alle zwei Jahre einen größeren Blumentopf. Topfen Sie die Pflanze deshalb am besten im Frühjahr oder Sommer in ein neues Pflanzgefäß.

Krankheiten und Schädlinge bekämpfen

Achten Sie auf Anzeichen von Schädlingen wie Spinnmilben oder Blattläuse. Diese lassen sich zum Beispiel mit einer Mischung aus Wasser und Seife bekämpfen. Sprühen Sie die Mischung einfach auf die befallenen Pflanzen.

Ebenso können Sie Neemöl gegen Blattläuse und Spinnmilben an Zimmerpflanzen einsetzen. Dabei handelt es sich um ein natürliches Insektizid. Halten Sie sich bei der Anwendung immer an die Anweisungen des Herstellers.

Eine regelmäßige Überprüfung und das Entfernen von kranken Blättern hilft obendrein, Probleme zu vermeiden.

Vermehrung durch Stecklinge

Kussmäulchen vermehren
Kussmäulchen lassen sich über Stecklinge vermehren – © Days With A Camera/Wirestock Creators / stock.adobe.com

Haben Sie Lust bekommen, mehr von diesen bezaubernden Pflanzen zu haben? Dann können Sie das Kussmäulchen ganz einfach vermehren. Das gelingt am einfachsten, indem Sie Stecklinge schneiden und vermehren. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

  1. Schneiden Sie im Frühjahr oder Sommer einen gesunden Trieb ab.
  2. Entfernen Sie die unteren Blätter.
  3. Stecken Sie den Trieb in feuchte Anzuchterde.
  4. Halten Sie die Erde feucht und warm, bis sich Wurzeln gebildet haben.

Fazit

Ob Anfänger oder erfahrener Pflanzenliebhaber, das Kussmäulchen ist eine Bereicherung für jeden Haushalt. Es ist pflegeleicht, robust und ein echter Hingucker. Mit den richtigen Tipps wird Ihr Kussmäulchen gedeihen und Sie mit seinen küsschenförmigen Blüten erfreuen. Also trauen Sie sich, dieses Stück tropische Schönheit in Ihr Zuhause zu holen!

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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