Lavendel kann man nie genug im Garten haben, denn er duftet nicht nur herrlich, er hält auch Läuse von Rosen fern. Nur ein Grund, um Lavendel selbst zu vermehren.

Lavendel vermehren
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Wer den Duft von Lavendel (Lavandula angustifolia) riecht und die Augen schließt, findet sich sofort in der Provence wieder. Hier gedeiht der Lavandula schließlich auf großen Feldern. Der Duft betört jedoch nicht nur die Sinne, er wirkt auch beruhigend. Die Pflanze sieht also nicht nur schön aus, sie wirkt sich auch positiv auf den Schlaf und die Psyche aus.

Lavendel kann aber noch weitaus mehr. Er kann auch Motten und Blattläuse von benachbarten Pflanzen vertreiben. Und selbst in der Küche können Sie die Pflanze verwenden. Aus ihr lassen sich zum Beispiel Lavendel-Muffins, -marmelade oder -limonade zaubern. Na wenn das alles keine Gründe sind, um Lavendel anzubauen und zu vermehren.





Wer Lavandula angustifolia schon im Garten zu stehen hat, der kann in der Regel gar nicht genug davon bekommen. Da kann es von Vorteil sein, wenn man weiß, wie man ihn vermehren kann. Das klappt zum Beispiel über Stecklinge oder Absenker sehr gut. Sie können den Lavendel aber auch über Samen oder durch Teilung vermehren.

So lässt sich Lavendel vermehren

➔ Lavendel durch Stecklinge vermehren

Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütler und kann bis zu einem Meter groß werden. Da der Lavendelbusch im Laufe der Jahre zu einem holzigen Strauch heranwächst, verträgt er im Herbst einen sehr starken Rückschnitt. Das ist ein großer Vorteil, denn so kommen Sie ganz einfach an Stecklinge heran.

Die beste Zeit, um den Lavendel über Stecklinge zu vermehren, ist das Frühjahr. Aber auch im Herbst können Sie Ihren Lavendel vermehren. Der Lavendel sollte dann jedoch im Wintergarten überwintern. Gehen Sie am besten wie folgt vor:

❶ Schneiden Sie etwa 10 Zentimeter lange, unverzweigte Triebe ab und entfernen Sie die unteren Blätter.

❷ Anschließend müssen Sie die Triebe in eine Schale mit Anzuchterde pflanzen und gut angießen.

❸ Stellen Sie die Schale dann an einen warmen und sonnigen Platz. Für die nächste Zeit ist es wichtig, dass Sie die Triebe regelmäßig gießen.

❹ Nach sechs bis acht Wochen haben sich ausreichend Wurzeln gebildet. Die Jungpflanzen sind nun auch so kräftig, dass Sie sie in einzelne Töpfe setzen können.

❺ Anschließend müssen Sie die Jungpflanzen nach dem Austreiben immer gleich zurückschneiden. So wachsen die Triebe zu einem kompakten und buschigen Lavendelstrauch heran.

➔ Lavendel über Absenker vermehren

Wer seinen Lavendel lieber im Frühjahr vermehren möchte, der kann das auch über Absenker machen. Das ist ganz einfach. Sie müssen nur immer ein Auge auf die Absenker werfen, um den Fortschritt zu beobachten und rechtzeitig Folgemaßnahme zu ergreifen. Gehen Sie so vor:

❶ Biegen Sie im Frühling einen langen Triebzweig auf den Boden. An der Stelle, wo er den Boden berührt, müssen Sie dann auch gleich eine ca. 10 Zentimeter tiefe Furche graben.

❷ Befreien Sie den Trieb im unteren Teil von den Blättern und stecken Sie ihn in die Furche. Anschließend das Loch schließen. Sollte der Trieb nicht im Boden bleiben, dann fixieren Sie ihn am besten mit etwas Draht. Danach heißt es abwarten.

❸ Im Herbst müssen Sie die Erde auf dem Trieb entfernen und kontrollieren, ob er Wurzeln gebildet hat. Ist das der Fall, dann können Sie den Trieb von der Mutterpflanze abschneiden. Wenn nicht, dann warten Sie noch bis zum Frühjahr ab. In einem Jahr können Sie den Lavendeltrieb dann verpflanzen.

➔ Lavendel durch Samen vermehren

Wer es nicht so eilig hat, der kann seinen Lavendelbestand auch vermehren, indem er Lavendel aussäet. Natürlich können Sie den Lavendel Ende Mai/Anfang Juni, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, direkt ins Freiland säen. Erfolgversprechender ist es jedoch, wenn Sie den Lavendel im Februar/März auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen. Gehen Sie dabei so vor:

❶ Füllen Sie Anzuchterde in ein Zimmergewächshaus und befeuchten Sie diese mit einer Sprühflasche. Sie können den Lavendel aber auch gleich in Töpfchen aussäen.

❷ Streuen Sie die Samen nun locker auf die Erde und drücken Sie sie anschließend leicht an. Hier kann ein kleines Brettchen hilfreich sein.

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❸ Stellen Sie das Zimmergewächshaus bzw. die Töpfe nun an einen hellen Standort und warten Sie ab, bis sich nach den Keimblättern die ersten richtigen Blättchen gebildet haben. Denn dann ist die Zeit gekommen, wo Sie die Pflänzchen pikieren müssen.

❹ Ist im Freiland nicht mehr mit Frost und kalten Temperaturen zu rechnen, können Sie die Lavendelpflanzen ins Beet setzen bzw. die Töpfe nach draußen stellen.

➔ Lavendel teilen

Wer schon eine große Pflanze im Garten hat, kann Sie aber auch ausgraben, in zwei oder mehrere Stücke teilen und direkt wieder im Garten einpflanzen. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Herbst.

Wie Sie sehen, müssen Sie sich keine neue Lavendelpflanze zulegen, wenn Sie sich einen Hauch Provence in Ihren Garten holen möchten. Durch das Teilen lässt sich der Lavendel auch super vermehren.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Ein Kommentar

  1. Tausend Dank für die tolle Anleitung!!!!
    Nun kann ich endlich meine tollen Lavendelpflanzen vermehren und muß nicht immer neu kaufen!
    Da steht meiner Beeteinfassung mit Lavendel ja nichts mehr im Wege!!!
    Auf das es Frühling werde….!!

    Viele Grüße
    Britta

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