Wer Mandarinen liebt, kann aus den Kernen ganz einfach einen Mandarinenbaum selber ziehen. Wie Ihnen das gelingt, verrate ich Ihnen hier.

Ein Mandarinenbäumchen macht im Wintergarten oder auf dem Balkon nicht nur optisch etwas her. Es ist auch relativ leicht selber heranzuziehen und zu pflegen. Zudem entwickeln sich unter den richtigen Voraussetzungen auch die leckeren Mandarinen daran, die man besonders im Winter genießt. Wie Ihnen das gelingt und auf was Sie alles beim Einpflanzen der Mandarinenkerne achten müssen, möchte ich Ihnen nachfolgend erklären.

Mandarinenbäumchen aus Kernen züchten – Geht das überhaupt?

Mandarinenbäumchen
Mandarinenbäumchen werden aus den Kernen gezüchtet – © Xalanx / stock.adobe.com

Um einen Mandarinenbaum zu züchten, benötigen Sie im Grunde nur eine Mandarine aus dem Supermarkt. Das entscheidende dabei ist, dass sie Kerne enthält. Denn es gibt auch Mandarinen zu kaufen, die kernlos sind und sich demnach nicht für die Züchtung eignen. Letztere lassen sich häufig schon an der Bezeichnung „Satsumas“ oder „Clementinen“ erkennen. Mit der richtigen Mandarine hingegen lässt sich problemlos ein Mandarinenbäumchen heranzüchten.





Anleitung für die Anzucht eines Mandarinenbäumchens

❍ Schritt 1 – Kerne vorbereiten:

Bevor Sie die Kerne aussäen können, müssen sie korrekt vorbereitet werden. Dazu einfach die Kerne aus dem Fruchtfleisch entfernen. Danach sind die folgenden Schritte erforderlich:

  1. Kerne gründlich waschen und das restliche Fruchtfleisch entfernen.
  2. Kerne entweder trocknen oder schälen. Letzteres ist etwas aufwändiger und verlangt Fingerspitzengefühl. Eine Alternative besteht darin, sie einfach auf die Fensterbank zu legen und die Schale trocknen zu lassen. Nachdem die Haut getrocknet ist, ist sie leichter abzuschälen.
  3. Kerne über Nacht in eine Schale mit warmem Leitungswasser legen. Auf diesem Weg lässt sich aussortieren, welche Samen zum Pflanzen geeignet sind und welche nicht. Die schlechten Samen schwimmen am nächsten Morgen an der Oberfläche.

Wichtig:
Für die Aussaat werden ausschließlich die vollen und runden Kerne benutzt, da diese gute Chancen haben zu keimen.

Mandarinenkerne
Mandarinenkerne

❍ Schritt 2 – Kerne einpflanzen oder vorkeimen lassen:

Auf dem Weg zum Mandarinenbäumchen haben Sie zwei Möglichkeiten. Sie können die Kerne entweder direkt in die Erde geben oder erst vorkeimen lassen. Mittels des zweiten Weges ersparen Sie sich Enttäuschungen, da Sie durch das Vorkeimen direkt sehen können, aus welchen Kernen eine Pflanze heranwächst.

➭ Kerne vorkeimen lassen:

  1. Die Samen einzeln verteilt auf ein feuchtes Küchenpapier legen.
  2. Es ist nun erforderlich, das Küchenpapier immer wieder zu befeuchten und es in einem Kunststoffbehälter mit Deckel, wie z.B. einem Zimmergewächshaus, unterzubringen.
  3. Das Gefäß dann an einem warmen Ort aufstellen. In der Nähe der Heizung keimen die Kerne nun innerhalb von einer Woche und es entwickeln sich erste Blättchen.
  4. Im Anschluss können Sie die Keimlinge in die Erde pflanzen und weiter pflegen, damit ein hübsches Mandarinenbäumchen daraus wird.

➭ Kerne direkt einpflanzen:

Eine Alternative besteht darin, den Samen direkt nach der Reinigung in den Boden zu geben. Erforderlich ist hierzu ein normaler Blumentopf oder eine Anzuchtschale, sowie Anzuchterde. Diese bietet dem Samen während der ersten Zeit alle notwendigen Nährstoffe. Gehen Sie bei dieser Methode einfach wie folgt vor:

  1. Füllen Sie den Topf mit Erde und bilden Sie in dessen Mitte ein kleines Loch. Hier hinein gelangt der Samen, den Sie mit nur wenig Erde bedecken müssen.
  2. Die Erde nun stets feucht halten und den Topf an einen warmen Ort stellen. Direkte Sonneneinstrahlung ist dabei jedoch zu vermeiden.
  3. Der Kern keimt nun in der Erde innerhalb von vier bis sechs Wochen.
Sprossen aus Mandarinenkernen
Sprossen aus Mandarinenkernen – Bild: malshak_off / stock.adobe.com

❍ Schritt 3 – Umtopfen nach der Anzucht:

Ganz gleich, auf welchem Weg die Keimlinge entstanden sind – nach einer gewissen Zeit ist das Umtopfen notwendig. Der Setzling sollte dazu schon ein paar zarte Wurzeln gebildet haben. Die gekeimten Samen werden dann etwa einen Zentimeter tief in einen neuen Topf gesetzt. Dieser ist idealerweise mit einer Erde gefüllt, die nährstoffreich ist und einen möglichst neutralen oder leicht sauren pH-Wert besitzt. Den pH-Wert im Boden messen Sie einfach mit einem Bodentest.

Junges Mandarinenbäumchen
Junges Mandarinenbäumchen in ausreichend großem Topf – © Elena / stock.adobe.com

Ebenso ist es möglich, spezielle Zitruserde zu benutzen und eine Schicht Blähton einzufüllen, damit sich keine Nässe staut. Es ist nämlich während des nächsten Schritts erforderlich, dass das Pflänzchen stets feucht gehalten wird, es aber nicht zu Staunässe kommt.

# Vorschau Produkt Bewertung Preis
1 Floragard Zitrus-und Mediterranpflanzenerde 40 Liter -... Floragard Zitrus-und Mediterranpflanzenerde 40 Liter -... Aktuell keine Bewertungen 11,99 €

So wird das junge Mandarinenbäumchen richtig gepflegt

Mandarinenbäumchen Pflege
Regelmäßiges Gießen ist bei Wärme Pflicht – © Lazy_Bear / stock.adobe.com

Damit das Mandarinenbäumchen weiter heranwächst, benötigt es nun nur noch die richtige Pflege. Mandarinenbäumchen gedeihen z.B. am besten an einem sonnigen Standort, der jedoch auch Schatten bietet. Ebenso ist es wichtig, dass es keiner Zugluft ausgesetzt wird. Hier noch ein paar Richtlinien zur Pflege:

BodenDamit der Boden die Feuchtigkeit gut halten kann, ist es im Topf wichtig, eine Schicht Mulch aufzulegen. Diese sollte zwischen zwei und drei Zentimeter dick sein. Dabei ist zu beachten, dass der Mulch genügend Abstand zum Stamm hat. Zudem sollte die Mulchschicht jedes Jahr erneuert werden.
WärmeIm Sommer darf das Mandarinenbäumchen auch nach draußen gestellt werden. Wichtig ist hier auch wieder, dass es nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt ist. Gleichzeitig muss die Temperatur stimmen.
DüngenJunge Mandarinenbäumchen sollten regelmäßig mit einem speziellen Zitrusdünger behandelt werden.
WässerungWährend der warmen Jahreszeit ist ein regelmäßiges Gießen Pflicht. Der Boden sollte jedoch nicht zu nass sein, aber auch nicht zu trocken. Im Winter wird dagegen nur spärlich gewässert. Hierbei gilt: Je dunkler der Standort, desto weniger wird auch gegossen.
ÜberwinterungIm Winter sollten Sie das Mandarinenbäumchen nach drinnen holen. Der Standort muss nun hell genug sein und eine gewisse Wärme bieten, aber nicht zu warm gelegen sein. Der trockenen Heizungsluft kommen Sie am besten bei, indem Sie das Bäumchen regelmäßig mit Wasser besprühen. Auf diesem Weg wird auch der Befall mit Spinnmilben verhindert.
SchnittEin alljährlicher Schnitt ist beim Mandarinenbäumchen nicht zwingend erforderlich. Dennoch ist es hin und wieder sinnvoll, ihn nach Bedarf zu beschneiden. Insbesondere dann, wenn Äste falsch stehen oder sich nicht richtig entwickeln. Generell haben es Mandarinenbäumchen an sich, schnell und viel zu wachsen. Wachsen zudem Früchte daran, sollten diese verlesen und abgeschnitten werden, sofern es zu viele sind, die den Baum belasten. Tote oder kranke Äste sind außerdem regelmäßig zu entfernen.

Wann bilden sich die ersten Früchte?

Ob und wann ein Mandarinenbäumchen Früchte trägt, hängt immer mit der richtigen Pflege zusammen. So gibt es Exemplare, an denen sich keine Früchte bilden, während sie an anderen sehr üppig heranwachsen. Doch kann zum Beispiel auch die erste Blüte, die für die Bildung der Früchte wichtig ist, erst nach ein paar Jahren erfolgen.

Ist das Bäumchen anfällig für Krankheiten?

Leider sind Mandarinenbäumchen anfällig für manche Krankheiten und Schädlinge. Mit dazu gehören:

• Braunfäule:

Hier bilden sich bräunliche Flecken auf den Blättern, die unangenehm riechen. Um die Braunfäule zu vermeiden, sollten Sie die Bewässerung überprüfen. Im Krankheitsfall können Sie mit Kupferfungiziden arbeiten, die auf den Baum gesprüht werden.

• Zitrus-Krebs:

Diese Krankheit ist bakteriell bedingt und oft an einem veränderten Blattrand zu erkennen. Häufig wirkt es so, als hätte sich auf ihnen ein Heiligenschein gebildet. Leider gibt es für diese Krankheit keinerlei Behandlungsansätze und der Baum muss letzten Endes vernichtet werden. Sie können lediglich die Ausbreitung verhindern, indem Sie das Bäumchen nicht in die Nähe anderer Pflanzen stellen.

• Zitrusminiermotte:

Dass ein solcher Schädling auf dem Bäumchen sitzt, erkennen Sie an prägnanten Spuren auf den Blättern, die sich mit der Zeit zusammenrollen und austrocknen. Zudem legen die Tiere auf den Blättern ihre Eier ab. Gegen diesen Schädling hilft zum Beispiel das Besprühen mit selbstgemachter Brennnesseljauche. Diese hat einen tollen Nebeneffekt. Denn Brennnesseljauche bekämpft nicht nur Schädlinge, sie stärkt gleichzeitig auch das Mandarinenbäumchen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

Antwort hinterlassen