Was den Schnitt betrifft, ist der Rotdorn recht unkompliziert. Sie können selbst entscheiden, ob es ein Formschnitt oder Heckenschnitt werden soll.

Rotdorn schneiden
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Der Rotdorn (Crataegus laevigata) benötigt im Garten einen Standort, wo er sich frei entfalten kann. Die Pflanzen blühen nicht nur außergewöhnlich üppig, sie legen auch schnell an Wuchs zu und können dabei mehr als fünf Meter hoch werden und über zwei Meter in die Breite gehen. Nicht jeder Hobbygärtner wird dem Gewächs diesen Platzbedarf bieten können. Damit der Rotdorn seine Form behält und sich die Größe kontrollieren lässt, sind regelmäßige Schnittmaßnahmen notwendig. Daneben eignen sich die flexiblen Gewächse auch für den Formschnitt.

Rotdorn pflegeleicht und einfach in Form gebracht

Zunächst sollten Sie sich darüber einig sein, ob Sie zukünftig lieber einen Strauch oder einen Baum ihr Eigen nennen möchten. Mit den entsprechenden Schnittmaßnahmen lässt sich Rotdorn nämlich als Baum, als auch als Strauch kultivieren.

Bereits bei der Pflanzung sind die späteren Ausmaße der Pflanze ins Auge zu fassen. Ältere Pflanzen können nicht mehr risikolos umgepflanzt werden, da sich die langen Pfahlwurzeln nicht ohne Beschädigung aus dem Boden heben lassen. Am Standort selbst können jährliche Schnittmaßnahmen dafür sorgen, dass die Pflanzen Ihnen nicht über den Kopf wachsen und die gewünschte Form behalten.

Was ist beim Schneiden von Rotdorn zu beachten

Zunächst gibt es Entwarnung, denn die Pflanzen sind sehr gut schnittverträglich. Ob und wie oft geschnitten werden sollte, können Sie quasi selbst entscheiden. Jährlich legt der Rotdorn etwa 70 Zentimeter an Höhe zu. Er wächst dabei nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite. Wurde dies bei der Pflanzung nicht einkalkuliert, hilft nur der Rückschnitt.

Der regelmäßige Schnitt der Gewächse dient in erster Linie dem Erreichen einer dichten und kompakten Wuchsform. Hierbei wird unterschieden, ob es sich um eine Pflanze in Einzelstellung oder um eine Hecke handelt. Schnittmaßnahmen können auch nötig werden, wenn Krankheiten oder Schädlingsbefall die Pflanze geschwächt haben.

Rotdorn schneiden – aber wie?

Im Fokus steht, die kompakte Wuchsform des Rotdorn zu erhalten. Darüber hinaus können geübte Hobbygärtner sich auch im Formschnitt üben und ihren Rotdorn zum Beispiel auch in Form eines Kegels oder einer Pyramide kultivieren. Dabei passiert es jedoch häufig, dass die Blütenansätze entfernt werden, welche sich an den längeren, mehrjährigen Trieben befinden.

➔ Tipp: Der Formschnitt sollte im Sommer, unmittelbar nach der Blüte erfolgen.

Der Rotdorn treibt erst an älteren Trieben Blüten aus. Wird radikal zurückgeschnitten, schadet dies der Pflanze zwar nicht, wird aber dazu führen, dass sich im Folgejahr keine Blüten zeigen. Blüten erscheinen erst ab dem zweijährigen Holz.

Form oder Blüte – Prioritäten setzen

Der Rotdorn wächst zunächst eher kegelförmig. Ältere Pflanzen erscheinen eher rundlich. Für die Ausbildung einer kugelförmigen Krone ist ein regelmäßiger Schnitt notwendig. Dies führt dann aber zwangsläufig dazu, dass man auch die Blütenansätze häufig entfernt. Diese bilden sich an den älteren, den längeren Trieben, welche der Kugelform im Wege stehen. Hier heißt es also, Prioritäten setzen und sich entweder an der reichen Blüte oder an der attraktiven Kugelform des Rotdorn zu freuen.

Welche Schnitte sind möglich?

  • Formschnitt
  • Erhaltungsschnitt
  • Pflegeschnitt

Besonderheiten der einzelnen Schnittmaßnahmen

Formschnitt

➔ Soll der Rotdorn eine besondere, von der natürlichen Wuchsform abweichende Gestalt erhalten, wird ein Formschnitt nötig.

➔ Die Pflanze kann mit etwas Geduld zu einer Pyramide oder zu einem Kegel geformt werden.

➔ Ein Formschnitt ist regelmäßig durchzuführen und geht zu Lasten der Blüten, welche dabei häufig entfernt werden.

Erhaltungsschnitt

➔ Der Erhaltungsschnitt dient der Herausarbeitung und Erhaltung der natürlichen Wuchsform.

➔ Hierbei werden zu dicht stehende Pflanzenteile oder nach innen wachsende Äste entfernt.

Pflegeschnitt

➔ Ein Pflegeschnitt ist meist die letzte Rettung für die Pflanze, nämlich dann, wenn sie von Krankheiten oder Schädlingen befallen ist. und nur gerettet werden kann, wenn alle betroffenen Pflanzenteile entfernt werden.

➔ Häufig ist auch ein radikaler Rückschnitt notwendig.

Was ist beim Schnitt von Rotdornhecken zu beachten?

Eine Rotdornhecke sollte jährlich geschnitten werden. Dabei wird ein geschlossenes Wuchsbild angestrebt. Es werden alle zu langen oder nach innen und quer wachsenden Triebe entfernt. Beim Heckenschnitt ist der obere Abschluss besonders wichtig. Damit eine Hecke als solche erkannt wird, sollte sie mindestens einen Meter hoch gehalten werden. Diese recht geringe Höhe erlaubt Ihnen zudem den bequemen Schnitt.

Welche Kriterien sind beim Schneiden von Rotdorn besonders wichtig?

❏ mit sauberem Schnittwerkzeug arbeiten
❏ Haupttriebe nicht entfernen
❏ Wasserschosse entfernen
❏ nach innen wachsende Triebe entfernen
❏ Geiltriebe entfernen
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Ist Rotdorn giftig?

Beim Schneiden kann Entwarnung gegeben werden, Rotdorn ist ungiftig. Man sollte aber dennoch davon Abstand nehmen, die Blüten oder Früchte zu konsumieren. In diesem Fall können Übelkeit, Kopfschmerzen und andere Unverträglichkeitsreaktionen auftreten.

Vorsicht Dornen!

Handschuhe sollten bei der Arbeit dennoch getragen werden, denn der Rotdorn besitzt recht große Dornen, welche durchaus zu einer Verletzungsgefahr werden können. Kinder oder Haustiere laufen Gefahr, sich bei Berührung zu verletzten und Riss- und Stichwunden davonzutragen. Auch der Hobbygärtner ist nur durch feste Handschuhe vor Verletzungen geschützt.

➔ Tipp: Damit es nicht zu Verletzungen durch abgesplitterte Dornen kommt, bietet sich beim Schneiden von Rotdorn das Tragen einer Schutzbrille an.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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