Knoblauch – nützlich im Garten und lecker in der Küche. Hier erfahren Sie, wie Sie Knoblauch pflanzen und Knoblauch ernten.
Knoblauch (Allium sativum) aus dem eigenen Garten bringt viele Vorteile mit sich. Die gesunden Zehen sind pflegeleicht, brauchen kaum Platz und lassen sich problemlos im Beet, Hochbeet oder sogar im Topf anbauen. Wer Knoblauch selber pflanzt, darf sich auch über seine Wirkung als Schädlingsbekämpfer freuen. Denn Knoblauch schreckt Wühlmäuse, Schnecken und Insekten ab. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Knoblauch pflanzen und ernten.
Inhalte
Herkunft & Verwendung
Knoblauch (Allium sativum) ist eine alte Kulturpflanze, die ihren Ursprung in Zentralasien hat. Die Pflanze gehört zur Familie der Lauchgewächse und bildet einen schlanken, etwa 30 bis 60 Zentimeter hohen Blattschopf. Unter der Erde entwickelt sie die typischen, in Zehen geteilten Knollen, die für ihr intensives Aroma bekannt sind. Roh oder geröstet entfaltet Knoblauch sein typisches, intensives Aroma.
Knoblauch pflanzen

Standort
Knoblauch braucht einen sonnigen Standort. Je mehr Licht er bekommt, desto aromatischer werden die Knoblauchzehen. Ideal sind rund sechs Stunden Sonne pro Tag. Außerdem braucht er einen trockenen Platz, denn Staunässe verträgt die Pflanze nicht.
Pflanzzeit
Knoblauch kann je nach Sorte entweder im Herbst oder im Frühjahr gepflanzt werden. Pflanzzeit für Winterknoblauch, wie die beliebten Sorten Messidrome oder Germidour, ist von September bis Oktober. Die Zehen wurzeln vor dem Winter gut ein, entwickeln durch die Kälte ein besonders intensives Aroma und bilden meist größere Knollen.
Pflanzzeit für Frühlingsknoblauch, wie Flavor oder Elefantenknoblauch, ist von Mitte Februar bis Mitte April. Geerntet wird dann ebenfalls bis in den Herbst. Da die Kulturdauer kürzer ist, hat die Knoblauchfliege weniger Zeit, der Ernte zu schaden. Daher ist Frühjahrsknoblauch für Anfänger ideal.
Boden
Knoblauch gedeiht am besten in einem lockeren, gut durchlässigen Boden, der reich an Nährstoffen ist. Besonders geeignet sind humusreiche, sandig-lehmige Böden, die Feuchtigkeit gut halten, aber trotzdem überschüssiges Wasser ableiten. Denn Staunässe verträgt die Pflanze schlecht und kann schnell zu Fäulnis führen.
Tipp: Um die Bodenqualität zu verbessern, lässt sich vor dem Pflanzen etwas reifer Kompost oder ein organischer Dünger wie Hornspäne in die Erde einarbeiten.
Pflanzanleitung Schritt für Schritt

Die einfachste Art, selbst Knoblauch anzubauen, ist, eine vorhandene Knoblauchzehe in die Erde zu pflanzen. Also sozusagen, einfach frischen Knoblauch anpflanzen.
- Große, gesunde Zehen von der Knolle trennen.
- Pflanztiefe: etwa 3 – 5 cm.
- Pflanzabstand: 10–15 cm.
- Reihenabstand: ca. 20–25 cm.
- Zehen mit der Spitze nach oben einsetzen.
- Knoblauchzehen mit Erde bedecken.
Knoblauch im Topf pflanzen: Abstand und Tiefe
Knoblauch im Kübel oder auf dem Balkon lässt sich problemlos anbauen. Ideal ist ein Topf mit mindestens 20 bis 30 Zentimetern Tiefe, damit die Zehen genügend Platz zum Wurzeln haben.
Für die Breite gilt: Pro Knoblauchzehe sollten etwa 10 Zentimeter Abstand eingehalten werden, sowohl zur nächsten Zehe als auch zum Rand des Topfs. In einem runden Gefäß mit 30 Zentimetern Durchmesser lassen sich also etwa drei Zehen setzen. Ein lockeres Substrat und eine Drainageschicht sorgen dafür, dass sich kein Wasser am Topfboden staut.
Tipp: Hochbeet bepflanzen Knoblauch
Im Hochbeet gedeiht Knoblauch besonders gut, weil überschüssiges Wasser leichter abfließen kann. So bleiben die Wurzeln trocken und gesund, was Fäulnis vorbeugt und kräftiges Wachstum fördert.
Knoblauch pflegen
Mulchen
Nach dem Pflanzen lohnt es sich, die Fläche rund um den Knoblauch zu mulchen. Zuvor sollte das Beet möglichst unkrautfrei sein, damit keine Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser entsteht. Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt, Stroh oder Laub hält die Feuchtigkeit im Boden, fördert das Bodenleben und schützt die jungen Pflanzen bei Frost.
Tipp: Besonders bei der Herbstpflanzung trägt das Mulchen dazu bei, dass der Knoblauch gut über den Winter kommt und im Frühjahr kräftig austreiben kann.
Gießen

Knoblauch braucht nicht viel Wasser, kommt aber auch nicht völlig ohne aus. In der Wachstumsphase sollte der Boden gleichmäßig feucht bleiben, ohne dass sich Staunässe bildet. Gegossen wird am besten dann, wenn die obere Erdschicht abgetrocknet ist.
Tipp: Kurz vor der Ernte sollte das Gießen reduziert oder ganz eingestellt werden, da trockene Erde die Lagerfähigkeit der Knollen verbessert.
Düngen
Wenn der Boden beim Pflanzen bereits mit reifem Kompost angereichert wurde, ist der Nährstoffbedarf des Knoblauchs in der Regel gut abgedeckt. Eine zusätzliche Düngung ist meist nicht erforderlich. In mageren Böden oder bei schwachem Wachstum kann im Frühjahr eine leichte Nachdüngung mit organischem Flüssigdünger oder Pflanzenjauche unterstützend wirken.
Krankheiten & Schädlinge
Knoblauch gilt als recht widerstandsfähig und wird sogar oft eingesetzt, um andere Pflanzen vor Schädlingen zu schützen. Dennoch kann es vereinzelt zu Problemen kommen – vor allem bei ungünstigen Bedingungen wie Staunässe oder zu enger Pflanzung.
Typische Knoblauchkrankheiten entstehen vorwiegend durch Pilze. Besonders bekannt sind die Weißfäule und Fusarium, die weiche, verfärbte Knollen und faulende Wurzeln verursachen können. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sind ein gut durchlässiger Boden, ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen und eine sinnvolle Fruchtfolge die beste Vorsorge.
Tipp: Schädlinge wie Zwiebelfliegenlarven oder Nematoden treten selten auf, können aber junge Pflanzen schwächen. Wer Anzeichen wie welkende Blätter oder verfärbte Triebe bemerkt, sollte den betroffenen Knoblauch zügig entfernen und das Beet gut durchtrocknen lassen.
Knoblauch ernten
Die Erntezeit für Knoblauch liegt in der Regel zwischen Juni und August, abhängig vom Pflanzzeitpunkt und der Witterung. Ein sicheres Zeichen für die Reife ist, wenn etwa zwei Drittel der Blätter vergilbt oder eingetrocknet sind. Dann haben sich die Knollen gut entwickelt und lassen sich gut lagern.

Einige Gärtner ernten bereits nach einem Jahr frischen Knoblauch mit großen Zehen, andere lassen die Pflanzen bis zu zwei Jahre stehen, um noch kräftigere Knollen und ein intensiveres Aroma zu erzielen. Beides ist möglich, entscheidend ist die eigene Vorliebe und der Platz im Beet. Knoblauch verträgt es problemlos, auch über den Winter zu stehen.
Geerntet wird, indem man die ganze Pflanze vorsichtig mit einer Grabgabel oder einem Spaten lockert und heraushebt. Die Erde wird leicht abgeschüttelt, nicht abgewaschen, damit die Knollen gut trocknen können.
Knoblauch trocknen und lagern
Nach der Ernte sollte Knoblauch mitsamt dem Laub an einem luftigen und trockenen Ort aufgehängt werden. Ein geschützter Platz im Freien oder ein gut belüfteter Raum eignen sich ideal. Die Knollen benötigen mindestens zwei Wochen, um vollständig zu trocknen. Sobald die Blätter rascheln und das Laub völlig trocken ist, können Sie ihn einlagern, zum Würzen verwenden oder daraus leckere Knoblauchbutter oder Knoblauchbrot zaubern.
Für eine lange Haltbarkeit ist die richtige Lagerung entscheidend. Getrocknete Knollen sollten kühl, trocken und dunkel aufbewahrt werden, am besten bei Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad Celsius. In einem offenen Korb, Netz oder einer Holzkiste mit Luftzirkulation bleibt Knoblauch sechs bis acht Monate lagerfähig
Knoblauch haltbar machen
Frisch geernteter Knoblauch lässt sich nicht nur lagern, sondern auch auf verschiedene Arten haltbar machen. Besonders beliebt ist das Einlegen in Essig oder Öl, denn so bleibt das Aroma erhalten und der Knoblauch bekommt eine feine, würzige Note.
Auch das Räuchern von Knoblauch ist eine interessante Möglichkeit, um ihm ein ganz besonderes Aroma zu verleihen. Mit etwas Geduld und dem richtigen Zubehör gelingt das Räuchern auch zu Hause.
Knoblauchsorten im Überblick

Knoblauch gibt es in überraschend vielen Varianten, und das nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch und in der Art der Verwendung. Während im Alltag meist von weißem, rosafarbenem oder schwarzem Knoblauch die Rede ist, unterscheiden sich im Garten vor allem die konkreten Sortennamen.
Sorte | Besonderheiten | Geeignet für |
---|---|---|
Winterknoblauch Germidour | • Früh reifend • mild-aromatisch | • Herbstpflanzung • gute lagerfähig |
Winterknoblauch Messidrome | • Weiße, robuste Sorte • milder Geschmack | • Herbst- und Frühjahrsanbau |
Pflanzknoblauch Printanor | • Großzehig • Frühe Sorte | • Frühjahrspflanzung • Frischverzehr |
Knoblauch Flavor | • Violett überhaucht • kräftig im Geschmack | • Frühjahrsanbau • für würzige Gerichte |
Pflanzknoblauch Thermidrome | • Hellhäutig, ausgewogenes Aroma • Früher Herbstknoblauch | • Herbstpflanzung • gut lagerfähig |
Winterknoblauch Morado | • violett gestreifte Hülle, intensives Aroma • spanische Knoblauchsorte | • Dekorativ • mediterrane Küche |
Was ist Schwarzer Knoblauch?
Schwarzer Knoblauch ist weißer, fermentierter Knoblauch. Durch die Gärung entstehen Melanoidine, dunkle, stickstoffhaltige organische Verbindungen, die dem Knoblauch seine schwarze Farbe verleihen.
Fazit: Anpflanzen von Knoblauch
Knoblauch im Garten anzubauen ist einfach, wenn der Standort passt. Er gedeiht am besten auf warmen, lockeren Böden in sonniger und leicht windiger Lage, wo die Knoblauchfliege weniger Schaden anrichten kann. Staunasse, schwere Böden sind ungeeignet, und sehr sandige Böden trocknen zu schnell aus.
3 Kommentare
Kann man statt Zehen auch die Brutzwiebeln stecken? Ich denke, man bekommt im ersten
Jahr grössere einteilige Zwiebeln, die dann im folgenden Jahr grössere Knollen als aus
Zehen ergeben. Ist das richtig??
Ja, das ist richtig! Wenn Brutzwiebeln statt einzelner Zehen gesteckt werden, entstehen im ersten Jahr in der Regel größere, einteilige Zwiebeln, die als sogenannte Rundlinge bezeichnet werden. Diese Rundlinge können dann im darauffolgenden Jahr zu größeren Knollen heranwachsen. Liebe Grüße Kathrin vom Gartentipps-Team
Hallo, ich lebe in thailand und hab heuer im Herbst knoblauchzehen in die Erde gesteckt. Wann kann ich erntern? Hier ist die Durchscnittstemperatur ca 30 Grad , sommer wie winter. LG, Hans