Säulenobst ist bei vielen sehr beliebt, weil es sich wirklich in jeden Garten pflanzen lässt. Hier heute mal ein paar Tipps für die Pflege von Säulenobst.
Säulenobst ist nicht nur platzsparend, sondern auch erstaunlich pflegeleicht. Kein Wunder, dass sich die schlanken Obstbäumchen großer Beliebtheit erfreuen – selbst auf dem Balkon oder der Terrasse lassen sie sich im Kübel kultivieren. Damit sie reichlich Früchte tragen, kommt es jedoch auf die richtige Pflege an. Mit etwas Aufmerksamkeit bei Schnitt, Düngung und Winterschutz entwickeln sich Apfel, Birne & Co. zu wahren Obstlieferanten im Kleinformat.
Inhalte
Welche Obstsorten eignen sich als Säulenobst?
Im Fachhandel finden sich viele Obstbäume, die speziell als Säulenobst gezüchtet wurden. Zu den beliebtesten Sorten zählen:
- Apfel
- Birne
- Kirsche
- Brombeeren
Doch neben Säulenapfelbaum und Säulenbirne werden auch Kombinationen wie Apfel-Birnen-Säule auf einer Pflanze immer häufiger von Hobbygärtnern gekauft. So reich wie die Sortenauswahl ist, so unterschiedlich sind auch die Pflegetipps.
Säulenobst richtig pflegen – Unsere 4 Tipps

Wichtig neben dem richtigen Anpflanzen von Säulenobst ist auf jeden Fall die Pflege. Denn wer hier Grundlegendes beachtet, der wird sich über eine reiche Ernte freuen. Hier deshalb unsere Tipps, wie Sie Säulenobst richtig pflegen sollten.
Tipp 1: Säulenobst schneiden
Ein Rückschnitt hilft, die kompakte Wuchsform von Säulenobst zu erhalten und die Fruchtbildung zu fördern. Ohne Pflege können selbst schmal wachsende Sorten mit der Zeit aus der Form geraten.
Der beste Zeitpunkt für den Formschnitt liegt im späten Winter oder zeitigen Frühjahr, wenn kein Frost mehr droht. Ein leichter Sommerschnitt bis Ende August kann das Wachstum zusätzlich bremsen und die Pflanze stabilisieren.
Doch nicht jedes als „Säulenobst“ verkaufte Bäumchen verhält sich gleich. Echte Säulenäpfel, wie Sorten aus der ‚McIntosh‘-Linie, wachsen von Natur aus sehr schlank, tragen ihre Früchte direkt am Stamm und benötigen kaum einen Schnitt. Hier reicht es meist, einzelne Ausreißer am Stamm direkt am sogenannten Astring zu entfernen.
Bei Birne, Kirsche oder Pflaume sieht es anders aus. Sie werden zwar als Säulenformen angeboten, wachsen aber nicht genetisch säulenförmig. Stattdessen wurden sie auf schwach wachsende Unterlagen veredelt. Diese Arten entwickeln deutlich mehr Seitentriebe und tragen auch dort den Großteil ihres Fruchtholzes. Ein Rückschnitt ist hier also wichtiger. Längere Triebe sollten in der zweiten Junihälfte auf etwa 10 bis 15 Zentimeter gekürzt und knapp hinter einem nach unten gerichteten Auge abgeschnitten werden.
Tipp 2: Säulenobst stützen
Frisch gepflanztes Säulenobst benötigt etwas Hilfe beim Aufrechtwachsen. Ein stabiler Stützpfahl aus Holz oder Bambus, der direkt neben dem Haupttrieb in die Erde gesteckt wird, verhindert, dass die junge Pflanze kippt oder sich bei Wind verbiegt. Besonders in den ersten Jahren lohnt sich diese Maßnahme. Später ist Säulenobstbäumchen oft stabil genug, um eigenständig zu stehen.
Tipp 3: Säulenobst düngen
Damit die kleinen Obstbäume viele Früchte tragen, brauchen sie im Frühjahr frische Nährstoffe. Wer das Säulenobst im Garten ausgepflanzt hat, kann rund um den Stamm etwas organischen Dünger in den Boden einarbeiten. Besonders gut geeignet sind reifer Kompost oder Hornspäne, die langsam ihre Wirkung entfalten.
Bei Säulenobst im Kübel reicht diese Grunddüngung meist nicht aus. Da der Wurzelraum hier begrenzt ist, sollten die Pflanzen während der Wachstumszeit zusätzlich mit einem flüssigen Obstdünger versorgt werden.
Tipp 4: Säulenobst überwintern
Säulenobst, das im Beet wächst, ist in der Regel recht robust und kommt mit normalen Wintern gut zurecht. Hier reicht es, den Stamm mit Laub anzuhäufeln, oder bei jungen Bäumchen mit Vlies zu umwickeln.
Anders sieht es bei Pflanzen im Kübel aus. Hier friert der Wurzelballen schneller durch, vor allem wenn der Topf ungeschützt steht. Am besten überwintert man Kübelpflanzen an einem geschützten Platz an der Hauswand, möglichst sonnig und windgeschützt. Zusätzlich hilft es, den Topf mit Vlies, Kokosmatten oder Noppenfolie zu umhüllen. Wer möchte, kann auch eine Styroporplatte unterlegen, um Bodenkälte abzuhalten.
Wer ein frostfreies, helles Winterquartier hat, etwa einen Wintergarten oder eine unbeheizte Garage mit Tageslicht, kann die Pflanze auch dort unterbringen.
Lesetipp: Überwintern von Kübelpflanzen – Tipps und Hinweise
Rückschnitt-Tabelle für Säulenobst: Zeitpunkt und Intervall
Obstart | Intervall | Zeitpunkt | Rückschnitt | Hinweise |
---|---|---|---|---|
Säulenapfel | bei Bedarf, selten | Februar–März (frostfrei), evtl. Juni | • Seitentriebe ohne Blütenstiel direkt am Stamm entfernen • Fruchttriebe 1 cm über Fruchtansatz | • Echte Säulen-Äpfel bleiben von Natur aus säulenförmig • nur formen, nicht regulär schneiden |
Säulenbirne | jährlich | Juni–Juli oder Februar (frostfrei) | • Seitentriebe auf 2–3 Augen zurückschneiden, idealerweise über nach außen gerichteter Knospe | • Vermeidet Wuchs in die Breite • Schnitt regt Blütenbildung an |
Säulenkirsche | jährlich, nach der Ernte | Juli–August | • Lange Fruchttriebe auf 10–15 cm kürzen • Konkurrenztriebe entfernen | • Blüten an mehrjährigem Holz, daher moderates Schneiden |
Säulenpflaume | jährlich, nach Ernte | Juli–August | Seitentriebe auf 20–40 cm (2–3 Augen) einkürzen | • Früchte am Vorjahresholz • Sommer-Formschnitt ideal |
Säulenaprikose | selten, nur bei Bedarf | Sommer (trocken, frostfrei) | Schwache Triebe auf 1–2 Augen einkürzen | • empfindlich • kein starker Schnitt, Blüten frühzeitig angelegt |
Säulenkiwi | jährlich | Spätsommer oder Winter | Neutriebe auf 5–7 Augen zurückschneiden | • Weibliche Pflanzen tragen am einjährigen Holz • männliche als Bestäuber nötig |
Säulenbrombeere | jährlich (Frühling) | März–April | • Abgetragene Fruchttriebe bodennah entfernen • neue Triebe anbinden | • Nur einjährige Triebe fruchten • nach der Ernte entfernen |
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