Frühjahrszeit ist auch die Zeit, in der Gemüse ausgesät wird. Zumindest wenn es sich um Kohl, Lauch und auch Radieschen handelt. Und genau dann gilt es, das Junggemüse vor Schädlingen zu schützen.

Junges Gemüse hat es im Garten nicht leicht. Während wir uns auf eine reiche Ernte freuen, haben auch Schädlinge ein Auge auf die zarten Blätter und Triebe geworfen. Doch zum Glück gibt es viele natürliche Möglichkeiten, um unser Junggemüse von Anfang an zu schützen. Mit ein wenig Vorbereitung, der richtigen Pflanzenauswahl und einer Portion Geduld lässt sich ein gesundes Gleichgewicht im Beet herstellen.

Junge Gemüsepflanzen richtig schützen

Übeltäter gibt es viele, die wahrlich auf unser Gemüse fliegen. Diese nisten sich in dem noch jungen Gemüse ein und fressen die jungen Blätter ab oder Hohlräume hinein.

» Netze und Vliese: Schutz für Jungpflanzen

Junggemüse vor Schädlingen schützen
Netze schützen das junge Gemüse | © Jane Tansi / stock.adobe.com

Bereits kurz nach der Aussaat oder Pflanzung lohnt sich das Aufspannen von Schutznetzen oder Vliesen. Feine Maschen halten kleine Insekten wie Kohlfliegen, Lauchmotten oder Möhrenwurzelbohrer ab, gleichzeitig bleiben aber Luft und Licht für ein gesundes Wachstum des Gemüses erhalten. Nebenbei schützt eine Abdeckung mit größeren Maschen auch vor Vögeln oder Kaninchen. Wichtig ist, die Ränder gut mit Steinen oder Erdankern zu befestigen, damit sich keine Schlupflöcher für Schädlinge auftun.

» Mischkultur im Gemüsebeet

Der richtige Nachbar im Beet kann Wunder wirken. In der Natur wachsen Pflanzen nicht einzeln, sondern in Gemeinschaften, die sich gegenseitig unterstützen. Ringelblumen etwa halten Nematoden im Boden fern, während Kapuzinerkresse Blattläuse anzieht und so von empfindlicherem Gemüse ablenkt. Ein „bunter“ Garten wirkt also nicht nur harmonisch, sondern schafft auch ein gesundes Gleichgewicht.

» Nützlinge im Garten fördern

Ein naturnaher Garten ist ein Ort voller Helfer. Marienkäfer, Florfliegen oder Vögel sind die besten Freunde eines Gärtners, denn sie vertilgen Unmengen an Schädlingen. Indem man diesen Nützlingen einen Lebensraum bietet, schützt man gleichzeitig die jungen Gemüsepflanzen.

  • Ein Insektenhotel lockt Marienkäfer und Wildbienen an.
  • Blühstreifen aus Dill, Fenchel oder Phacelia dienen als Nahrung für nützliche Insekten.
  • Ein kleiner Gartenteich oder ein Vogelbad sorgen dafür, dass Vögel, Libellen und Frösche sich wohlfühlen.

» Bodenpflege: Mulch stärkt die Gemüsepflanzen

Ein gesunder Boden ist das A und O für widerstandsfähige Gemüsepflanzen. Das Mulchen mit Stroh oder Grasschnitt schützt den Boden vor Austrocknung und erschwert Schnecken die Fortbewegung. Zudem profitieren Bodenlebewesen wie Regenwürmer von der Mulchschicht. Sie werden aktiv, lockern die Erde auf und machen Nährstoffe für die Gemüsepflanzen besser verfügbar.

TIPP: Indem man nicht jedes Jahr dieselben Gemüsesorten am gleichen Standort anbaut, lassen sich Schädlinge und Krankheiten gezielter eindämmen. Schädlinge, die sich im Boden einnisten und von Saison zu Saison auf dieselbe Pflanze warten, werden so „ausgetrickst“. 🙂

» Schnecken abwehren: Natürliche Barrieren

Schnecken sind für viele Gärtner ein leidiges Thema. Aber natürliche Schneckenbekämpfung im Garten funktioniert auch hier. Kupferbänder an Pflanzgefäßen oder Streifen aus Eierschalen, Sägespänen oder Kaffeesatz halten die gefräßigen Kriechtiere wirksam in Schach. Ein speziell konstruierter Schneckenzaun kann auch größere Beete schützen. Wer morgens oder abends Zeit findet, kann die gefräßigen Gäste zusätzlich absammeln. Nur mit Geduld und Konsequenz lässt sich das Schneckenproblem deutlich verringern.

» Hausmittel gegen Blattläuse und Larven

Ein kurzer Rundgang durch den Garten lohnt sich immer. Prüfen Sie die Blattunterseiten auf Eier oder Larven. Blattläuse lassen sich oft schon mit einem kräftigen Wasserstrahl abspülen. Bei stärkerem Befall helfen hausgemachte Pflanzenjauchen wie Brennnesselsud oder Neemöl. Diese biologischen Mittel wirken sanft, aber effektiv und sind gut für das ökologische Gleichgewicht.

Fazit: Gesunder Garten, starke Ernte

Wer beim Schutz von jungem Gemüse auf natürliche Maßnahmen setzt, profitiert von einem stabilen Gartensystem, in dem Schädlinge kaum Fuß fassen. Abdeckungen bieten eine einfache und wirksame Barriere, Mischkultur fördert ein gesundes Beet, und Nützlinge übernehmen den Rest. So bleibt der Garten im Gleichgewicht, und die Freude an der Ernte ist garantiert.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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