Zimmerpflanzen verleihen den eigenen vier Wänden erst so richtig das heimische Flair. Dennoch ist nicht jede Pflanze für jede Wohnung geeignet.

Zimmerpalmen – Exotik in den eigenen vier Wänden
Sommer, Sonne, Südseeträume – diesen Fantasien kann man auch von Sofa aus frönen, wenn Palmen im Wohnzimmer für die richtige Atmosphäre sorgen. Hierbei sollten laut dieser Seite jedoch einige wichtige Punkte bedacht werden:
➔ Die passenden Arten:
Während Bergpalme und Steckenpalme eher klein bleiben, können die Goldfruchtpalme und die Chinesische Hanfpalme ihre Blattfächer in beträchtlicher Größe ausbreiten. Die Europäische Zwergpalme und die Fischschwanzpalme bestechen durch besonders schöne, fedrige Blattstände. Die allseits bekannte Yucca-Palme ist botanisch gesehen eigentlich kein Palmengewächs, fügt sich aber mit ihrem exotischen Äußeren perfekt in einen Wohnzimmer-Palmengarten ein.
➔ Temperatur und Standort:
Die meisten Palmen mögen eine Temperatur zwischen 15-22 Grad und vertragen es nicht, wenn der Raum nachts stark abkühlt. Ausnahmen sind die Chinesische Hanfpalme, die aus der Himalaya-Region stammt und Kälte gewohnt ist, sowie die Europäische Zwergpalme. Steht die Palme zu dunkel, bremst das ihr Wachstum erheblich. Palmen benötigen mindestens eine Lichtstärke von 1000 Lux, für das Wachstum sogar das Doppelte. Im Zweifelsfall sollten Palmenliebhaber daher eine Zusatzbeleuchtung installieren, die ruhig aus handelsüblichen Neonröhren bestehen kann. Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine entscheidende Rolle beim Gedeihen der Palmen – sie darf keinesfalls zu niedrig ausfallen; die Fischschwanzpalme benötigt beispielsweise bis zu 50 Prozent.
➔ Pflege:
Palmen brauchen viel Wasser – Staunässe in den Töpfen muss allerdings unbedingt vermieden werden. Wenn die obere Erdschicht abgetrocknet ist, wird nachgegossen. Gedüngt werden Palmen am besten einmal im Jahr mit einem Langzeitdünger, andernfalls wird dem Gießwasser alle 14 Tage ein Milliliter Flüssigdünger beigemischt. Wenn ältere Palmenwedel absterben, sollte man sie entfernen, um Schädlingen keinen Nährboden zu bieten.
Orchideen – Blütenschmetterlinge auf der Fensterbank

Eine gesunde Pflanze:
Gesunde Orchideen haben feste, dunkelgrüne Blätter, die weder Löcher noch braune Stellen aufweisen. Die Blätter sollten nicht faltig oder schlapp aussehen, dann leidet die Pflanze unter Feuchtigkeitsmangel. Auch die Farbe der Wurzeln gibt Hinweise auf den Zustand der Pflanze: Im Idealfall sind sie hellgrün bis dunkelgrün – weiße oder braune Wurzeln deuten auf kranke Orchideen hin.
Standort:
Die Palaenopsis mag einen halbschattigen Standort und kommt mit starker Lichteinstrahlung und großer Hitze nicht zurecht.
Gießen:
Der häufigste Fehler in der Orchideenhaltung ist wohl das übermäßige Wässern der Pflanzen. Es reicht vollkommen aus, sie ein bis zweimal pro Woche zu gießen, wobei das überschüssige Wasser unmittelbar ablaufen sollte. Die Pflanzen lieben Regenwasser – falls man sauberes Regenwasser auffangen kann, sollte man es den schönen Fensterbankbewohnerinnen zugutekommen lassen. Stark kalkhaltiges Wasser muss vor der Weitergabe an die Orchideen gefiltert werden und die Temperatur des Gießwassers sollte bei Raumtemperatur liegen.
Düngen:
Gutes tun kann man seiner Phalaenopsis mit einem speziellen Orchideendünger – allerdings sparsam eingesetzt. Dabei sollte die Ruhephase der Pflanze beachtet werden und der Dünger erst zum Einsatz kommen, wenn sich ein neuer Trieb bildet. Ansonsten kann es passieren, dass die Pflanze überfordert wird.
Umtopfen:
In einem Turnus von zwei Jahren können Orchideen einen neuen Topf vertragen. Wichtig sind dabei das richtige Rindensubstrat und der vorsichtige Umgang mit den empfindlichen Pflanzen. Wenn abgestorbene Pflanzenteile entfernt werden, sollte das stets mit einem Messer geschehen – eine Schere würde die Pflanzenzellen zu stark quetschen.
Zimmerpflanzen für dunkle Standorte

- Die Schusterpalme:
Die Metzger- oder Schusterpalme stammt ursprünglich aus China und kann in den dunkelsten Ecken überleben. Idealerweise bewohnt sie einen halbschattigen Standort; bei direkter Sonneneinstrahlung verbrennen ihre Blätter regelrecht. Staunässe verträgt die Palme nicht und im Winter tut ihr eine Temperatur zwischen 10 und 12 Grad gut. - Sanseveria:
Die Sanseveria auch unter den Namen Bogenhanf, Bajonettpflanze oder Schwiegermutterzunge bekannt ist. Sie ist sehr anspruchslos und benötigt nur alle zwei bis drei Wochen Wasser – perfekt für alle Vielbeschäftigten. - Einblatt:
Das Einblatt mag eine hohe Luftfeuchtigkeit und braucht nicht viel Licht. Es ist daher die ideale Begrünung für ein dunkles Badezimmer. Unter guten Bedingungen bildet die Pflanze sogar dekorative weiße Blütenstände aus. - Drachenbaum und Philodendron imperial:
Sowohl der Drachenbaum als auch der große Baumfreund, wie der Philodendron imperial auch genannt wird, sind immergrün und eignen sich sogar für die schattigsten Plätze der Wohnung – den Flur oder auch die Garderobe. - Efeutute:
Für dunkle und enge Ecken in der Küche eignet sich eine Ampelpflanze wie die Efeutute. Ranken, die zu lang herabhängen, können bei ihr einfach gestutzt werden, ohne dass die Pflanze es übel nimmt.
Fazit
Jede Wohnung lässt sich durch die passende Begrünung verschönern – allerdings lässt sich keine beliebige Pflanze dafür wählen. Insbesondere die Lichtverhältnisse müssen mit den Bedürfnissen der Pflanze zusammenpassen, andernfalls geht jede noch so liebevoll gepflegte pflanzliche Mitbewohnerin ein. An zweiter Stelle stehen das Wasserbedürfnis und der „grüne Daumen“ des Pflanzenbesitzers. Menschen, die dazu neigen, im eigenen Stress ihre Pflanzen über eine längerer Zeit hinweg zu überwehen, werden glücklicher mit Gewächsen, die dies verzeihen oder gar froh sind, nicht überwässert zu werden – Orchideen zum Beispiel. Wer dagegen ein Profi im Pflegen, Düngen und Umtopfen von Pflanzen ist, kann sich ruhig an anspruchsvollere Zimmerpflanzen wagen und die eigenen vier Wände in einem ganz besonderen Glanz erstrahlen lassen.