Im Mai und im Juni machen sich im Ziergarten gerne Schädlinge breit. Welche besonders häufig vorkommen und wie Sie diese bekämpfen, erkläre ich hier.

Schädlinge im Ziergarten
Nehmen Sie im Frühsommer Ihre Pflanzen unter die Lupe – © photoguns / stock.adobe.com

Wenn Sie Im Frühsommer den Pflanzenschmuck in Ihrem Ziergarten genießen, dann sollten Sie auf keinen Fall versäumen einige Ihrer liebgewonnenen Gehölze unter die Lupe zu nehmen. Das schmückende Grün der Sträucher und ihre imposanten Blüten täuschen nämlich schnell darüber hinweg, dass im Mai und Juni einige Schädlinge ihr Unwesen treiben. Deformierte Blätter, aber ebenso Saug- oder Fraßschäden am Laub sind ein sicherer Beleg dafür, dass es sich einige Plagegeister in Ihrem Garten gemütlich gemacht haben.

Nicht alle Jahre, dafür aber im Zyklus von 2 bis 4 Jahren gesellt sich ein besonders gefräßiger Schädling im Ziergarten hinzu. Es ist der Feldmaikäfer, deren Larven ein vernichtendes Werk anrichten können. Der Käfer selbst, ernährt sich vom Laub der Ziergehölze. Wie Sie einen Befall mit diesem Käfer und anderen Schädlingen wieder in den Griff bekommen, erkläre ich nachfolgend etwas genauer.





Gezielt Schädlingen den Kampf ansagen

Während für die Schädlingsbekämpfung im Winter und im zeitigen Frühjahr die Gartenschere weitestgehend ausreicht, sind nun biologische und chemische Mittel notwendig. Welcher Schädling wann und wie bekämpft wird, habe ich nachfolgend zusammengefasst:

❍ Fliedermotte (Gracillaria syringella oder Caloptilia syringella)

Schädlinge im Ziergarten Fliedermotte
Die Fliedermotte ist nachtaktiv – © Tomasz / stock.adobe.com

Die Fliedermotte befällt als Schädling nicht nur den Flieder. Auch andere Gattungen sind davon betroffen. Beispielsweise der Liguster, der Spindelbaum, die Forsythie, die Deutzie oder die Schneebeere.

Diese Miniermotte tritt in zwei Generationen auf. Dabei kann das Schadbild unterschiedliche Merkmale haben. In der ersten Genration bohren und fressen sich die Larven zu mehreren im Blattgewebe vor. Hierbei hinterlassen sie eine Gang- und später Platzmine mit Larven und Kot. Die Raupen der zweiten Generation führen einen Schabefraß herbei. Die Blätter werden zudem mit einem Spinnfaden nach unten eingerollt. Dort befinden sich die Larven mit reichlicher Kotansammlung. Das Blatt ist nun deformiert und die Pflanze optisch beeinträchtigt.

Der meist nachtaktive Falter ist im Frühjahr von Ende April bis Juni und im Sommer von Juli bis August emsig unterwegs. Er legt dabei seine Eier auf der Blattunterseite ab. Die Verpuppung der ersten Generation erfolgt am Blatt, die zweite Generation überdauert den Winter als Puppe im Boden.

➡ So lässt sich die Fliedermotte bekämpfen:

Sowohl bei der 1. Generation im Mai, als auch bei der 2. Generation, die im Juni bis September auftritt, sollten Sie die minierten Blätter und versponnenen Blattwickel entfernen. Außerdem empfiehlt es sich ein Insektizid gegen Schädlinge an Zierpflanzen zu versprühen. Allerdings nicht während der Blüte.

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❍ Feldmaikäfer (Melolontha melolontha)

Schädlinge im Ziergarten Feldmaikäfer
Der Feldmaikäfer ist 25 bis 30 Millimeter groß – © Aastels / stock.adobe.com

Etwa 25 bis 30 Millimeter groß ist der Feldmaikäfer. An seinen braunen Deckflügeln und den Fühlerkeulen ist er einfach zu erkennen. Während seiner Larvenstadien bis hin zum Schlupf als Käfer verbirgt er sich im Untergrund. Im Mai/Juni schlüpft der Feldmaikafer dann aus dem Boden.

Bei Temperaturen über 8 bis 9 Grad Celsius schwirrt er in der Dämmerung bis zur Dunkelheit aus. Seine Lebenserwartung liegt bei 4 bis 7 Wochen. In dieser Zeit verursacht er einen erheblichen Reifefraß an Zier- und Obstbäumen. Dabei schädigt er Ihren Ziergarten beträchtlich. Der Käfer selbst ernährt sich vom frischen Grün der Gehölze, während die Larve sich an die Wurzeln hält.

Das Weibchen legt in 10 bis 20 cm Tiefe 20 bis 40 Eier in den Boden ab. Während ihrer Lebensdauer kann es zu zwei weiteren Eiablagen kommen. 40 Tage nach der Eiablage, so etwa Mitte Juni, schlüpfen die ersten Larven und machen sich dann an den jungen Wurzeln zu schaffen. Ende August des ersten Jahres und im Juli des zweiten Jahres häuten sich die Larven.

Die Engerlinge, wie die Larven nach der zweiten Häutung auch genannt werden, leben 2 bis 3 Jahre im Boden und können bis zu 60 Millimeter groß werden. Sie ernähren sich nun von stärkeren Wurzeln, aber nicht nur von Bäumen, sondern auch von Zierstauden, von Nutzpflanzen und dem Rasen. Letztlich kümmern die Pflanzen, werden welk und sterben ab.

➡ So lässt sich der Feldmaikäfer bekämpfen:

Es empfiehlt sich die Pflanzen im Mai mit einem Neem-Produkt zur Bekämpfung von saugenden, beißenden und blattminierenden Insekten zu behandelt.

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Im Juni und zwei bis drei Jahre später sollten Sie die Larven und Engerlinge mit einem Nematoden-Mix bekämpfen. Zusätzlich hilft die Anwendung von einem Neem-Produkt weiter.

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❍ Netzwanzen (Tingidae)

Schädlinge im Ziergarten Netzwanze
Netzwanzen treten pro Jahr mit nur einer Generation auf – © De Rebus Naturae / stock.adobe.com

Drei verwandte und ähnlich aussehende Netzwanzen verursachen ihr Unheil vor allem in den späteren, violettfarbenen und großblumigen Rhododendronsorten. Frühe weiße oder rot blühende Sorten werden hingegen weniger befallen.

Die Schädlinge treten pro Jahr mit nur einer Generation auf. Dabei bevorzugen sie trockenwarme Bedingungen. Auffällig ist dabei das Schadbild an den Blättern. Denn etwa ab Mai zeigen sich auf der Blattoberseite helle Sprenkel. Anfangs sind diese vornehmlich in der Nähe der Hauptblattader vom Rhododendron angesiedelt. Bei einem stärkerem Befall wird jedoch die gesamte Blattspreite eingenommen.

Verursacht wird der Schaden von den anfangs mit gelblichen und später mit dunkelbraunen Flecken versehenen flachen und flügellosen Larven. Sie sind 0,7 bis 2,2 Millimeter groß. Ab Juli können Sie die erwachsenen 3,5 bis 4 Millimeter großen Wanzen beobachten. Stark befallene Blätter rollen sich nach unten, vertrocknen und sterben ab.

➡ So lassen sich Netzwanzen bekämpfen:

Es empfiehlt sich im Mai und im Juni sowie eventuell auch noch im Juli mit einem Neem-Produkt zu sprühen. Dabei sollten Sie besonders die Blattunterseiten erfassen.

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Konrad von Gartentipps.com

Meine große Leidenschaft gilt nicht nur dem Gärtnern, ich bin ein sehr großer Liebhaber der Rose. Mit meinem bereits jahrzehntelangen Wissen unterstütze ich in meiner Heimatstadt die "Rosenfreunde Wittstock" als Gründungsmitglied (Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V.).

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