Die Zimthimbeere ist eine seltene Zier- und Fruchtpflanze mit duftenden Blüten und dekorativen Beeren. Zudem lockt sie zahlreiche Insekten an.

Die Zimthimbeere, botanisch bekannt als Rubus odoratus, ist eine außergewöhnliche Pflanze, die sich vor allem durch ihre auffälligen Blüten und ihrem einzigartigen Duft von anderen Gartengehölzen abhebt. Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, hat sie sich im Laufe der Zeit zu einem echten Geheimtipp für Liebhaber naturnaher Gärten entwickelt. Ihre auffallend großen, purpurrosa Blüten erfreuen nicht nur das Auge, sie locken auch zahlreiche Insekten an und unterstützen so die Artenvielfalt in Ihrem Garten.

Herkunft

Die Zimthimbeere stammt ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika und ist dort in den Wäldern der Appalachen weit verbreitet. Bereits im 18. Jahrhundert wurde sie von Botanikern nach Europa eingeführt. Hier wurde sie vor allem in botanischen Gärten angepflanzt und als Zierstrauch geschätzt. Besonders in England war sie zur Zeit der viktorianischen Gartenkultur beliebt, da sie durch ihre exotische Erscheinung und ihren herrlichen Duft als besonders edel galt. Aber auch in Deutschland wurde sie in naturnahen Gärten und Parkanlagen angepflanzt. Mittlerweile ist sie vor allem unter Gartenliebhabern beliebt, die ihre grüne Oase gerne naturnah gestalten und auf Insektenfreundlichkeit achten.

Aussehen und Wuchs

Die Zimthimbeere ist ein mehrjähriger, sommergrüner Strauch, der aufrecht bis leicht überhängend wächst. Diese Pflanze erreicht eine Höhe von 1,5 bis 2 Metern, kann unter optimalen Bedingungen aber auch höher werden. Sie wird zudem bis zu 2 Meter breit. Daher eignet sich die Zimthimbeere hervorragend als Solitärgehölz oder als Teil einer naturnahen Hecke.

Das Besondere an der Rubus odoratus sind ihre großen Blätter, die optisch nicht nur an Ahornblätter erinnern, sondern bei Berührung auch noch einen intensiven, würzigen Duft verströmen – daher auch die Bezeichnung Zimthimbeere. Die Blütezeit erstreckt sich über die Sommermonate von Juni bis August. Die leuchtend purpurrosa Blüten erscheinen in dieser Zeit an lockeren Rispen. Sie werden bis zu 5 cm groß und bieten Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen reichlich Nektar.

Im Spätsommer bilden sich aus den Blüten schließlich die essbaren, dunkelroten Früchte, die optisch sehr Himbeeren ähneln, jedoch kleiner und trockener sind. Doch nicht nur äußerlich unterscheiden sie sich, sondern auch vom Geschmack her. Die Früchte der Zimthimbeere sind weniger fruchtig, eher mild und sogar leicht mehlig im Geschmack.

Verwendung der Früchte

Zimthimbeere pflanzen, pflegen und überwintern
Die Früchte sind im Spätsommer reif – © Nikki / stock.adobe.com

Auch wenn die Früchte der Zimthimbeere geschmacklich nicht mit klassischen Himbeeren mithalten können, können sie dennoch in der Küche verarbeitet werden. In Kombination mit anderen Früchten ergeben sie zum Beispiel eine gute Grundlage für Marmeladen und Gelees. Aber auch in Obstlikören oder in Obstsalaten machen sie sich gut. Weniger bekannt ist, dass auch die jungen Blätter verwendet werden können. In Nordamerika werden sie zum Beispiel als milder Teeaufguss genutzt.

Steckbrief

Zimthimbeere (Rubus odoratus)
Familie:Rosengewächse (Rosaceae)
Wuchshöhe:1,5 bis 2,5 Meter
Wuchsbreite:bis 2 Meter oder mehr
Blütezeit:Juni – August
Standort:sonnig bis halbschattig
Boden:humos, durchlässig, leicht sauer bis neutral
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Der ideale Standort

Die Zimthimbeere bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. An einem vollsonnigen Platz entfalten sich vor allem die Blüten und der Duft besonders intensiv. Sie können die Zimthimbeere aber auch an einem halbschattigen Standort anpflanzen. Es darf dort nur nicht zu viel Feuchtigkeit herrschen. Außerdem ist es generell empfehlenswert, wenn Sie einen geschützten Platz, zum Beispiel vor einer Hecke oder einer Mauer, auswählen, denn dort fühl sich das Fruchtgehölz besonders wohl.

Der optimale Boden

Rubus odoratus stellt keine hohen Ansprüche an den Boden. Die Pflanze bevorzugt jedoch einen humosen, durchlässigen Boden, der einen pH-Wert besitzt, der im leicht sauren bis neutralen Bereich lieg. Optimal sind daher sandig-lehmige Substrate, die reich an organischer Substanz sind. Wichtig ist zudem, dass keine Staunässe entsteht. Achten Sie deshalb darauf, eine Drainage im Boden anzulegen.

Sollten Sie die Zimthimbeere im Topf anpflanzen wollen, sollten Sie am besten auf hochwertiges Substrat mit guter Wasserspeicherung und Drainage setzen. Eine Lage Blähton am Topfboden sorgt zusätzlich für eine gute Entwässerung.

Pflanzanleitung

Zimthimbeere pflanzen, pflegen und überwintern
Gepflanzt wird die Zimthimbeere im Frühjahr oder Herbst – © sementsova321 / stock.adobe.com

Die ideale Pflanzzeit liegt im Frühjahr nach den letzten Frösten oder im frühen Herbst. So haben die Wurzeln noch ausreichend Zeit, um vor dem Winter kräftig zu wachsen. Gehen Sie beim Einpflanzen am besten wie folgt vor:

  1. Graben Sie ein Pflanzloch, das mindestens doppelt so groß ist wie der Topfballen der Pflanze.
  2. Lockern Sie die Erde tiefgründig auf und mischen Sie reifen Kompost unter.
  3. Setzen Sie die Zimthimbeere so ein, dass der obere Wurzelbereich mit der Bodenoberfläche abschließt.
  4. Drücken Sie die Erde gut an und gießen Sie gründlich an.
  5. Ich empfehle eine Schicht Mulch bestehend aus Laub, Rindenmulch oder Rasenschnitt aufzutragen, da sie die Bodenfeuchtigkeit hält und den Unkrautwuchs reduziert.
  6. Achten Sie in den ersten Wochen auf ausreichende Feuchtigkeit, aber überwässern Sie die Pflanze nicht.

Tipps zur Pflege

Zimthimbeere pflanzen, pflegen und überwintern
Gedünget wird im Frühjahr – © Vitalii M / stock.adobe.com

💧 Gießen:

In den Sommermonaten sollten Sie bei Trockenheit regelmäßig zur Gießkanne greifen und die Zimthimbeere mit Wasser versorgen. Dabei sollten Sie jedoch unbedingt darauf achten, dass keine Staunässe entsteht, da die Pflanze empfindlich auf übermäßige Nässe reagiert. Gerade in der Anwuchsphase sollten Sie daher häufiger die Feuchtigkeit im Boden kontrollieren.

🌱 Düngen:

Gedünget wird im Frühjahr mit Kompost oder mit einem organischen Langzeitdünger. Sie können aber auch Hornspäne oder Pflanzenjauche (zum Beispiel Brennnesseljauche oder Jauche aus Ackerschachtelhalm) als Dünger verwenden. Geben Sie einmal jährlich eine Schicht Mulch um die Pflanze, sorgt das nicht nur für eine gleichbleibende Bodenfeuchtigkeit, der Mulch versorgt die Zimthimbeere obendrein mit nährstoffreichem Humus.

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✂️ Schnitt:

Zurückgeschnitten wird die Zimthimbeere im späten Winter oder frühen Frühjahr. Dabei sollten Sie alle abgestorbenen Triebe sowie alte Blühholzreste und zu dicht stehende Äste entfernen. Der Schnitt fördert die Luftzirkulation und beugt Pilzkrankheiten vor.

🪴 Umtopfen:

Kultivieren Sie die Zimthimbeere im Topf, sollten Sie die Pflanze alle zwei bis drei Jahre in frisches Substrat umtopfen. Achten Sie dabei auf eine ausreichende Topfgröße. Außerdem sollten Sie eine Drainage im Blumentopf anlegen.

🕷️ Krankheiten und Schädlinge:

Zimthimbeere pflanzen, pflegen und überwintern
Auch Zimthimbeeren werden von Krankheiten befallen – © Andrii Yalanskyi / stock.adobe.com

Die Zimthimbeere ist weitgehend resistent gegen Schädlinge und Krankheiten. Gelegentlich können jedoch Blattläuse oder Mehltau auftreten. Blattläuse lassen sich mit Hausmitteln wie Schmierseifenlösung bekämpfen. Sie können aber auch auf eine schonende Schädlingsbekämpfung mit Nützlingen (Florfliegen, Marienkäfer, Schlupfwespen, Schwebfliegen, Raubwanzen) setzen oder Neem-Präparate zur Bekämpfung einsetzen.

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Mehltau hingegen können Sie mit Knoblauchsud, einer Mischung aus Wasser und Milch sowie mit Blattläusen bekämpfen. Lesen Sie dazu mehr in unserem Beitrag Mehltau erkennen, bekämpfen und vorbeugen.

❄️ Überwinterung:

Wenn Ihre Zimthimbeere im Garten steht und bereits gut eingewurzelt ist, braucht sie in der Regel keinen zusätzlichen Winterschutz. Ältere Pflanzen sind robust genug, um Temperaturen bis etwa -20 °C zu überstehen. Dennoch ist es ratsam, den Wurzelbereich mit einer etwa 5 bis 10 cm dicken Schicht aus Laub, Rindenmulch oder Stroh zu bedecken, um die Wurzeln zu schützen.

Frisch gesetzte Zimthimbeeren sind in den ersten ein bis zwei Jahren empfindlicher gegenüber Kälte. Hier empfiehlt es sich, nicht nur den Boden zu mulchen, sondern auch den oberen Teil der Pflanze mit Tannenreisig oder Vlies abzudecken. Achten Sie darauf, dass die Abdeckung luftig ist, damit sich keine Staunässe oder Schimmel bildet.

Zimthimbeeren im Kübel sollten Sie an einen geschützten Ort, etwa an eine Hauswand oder in eine windgeschützte Ecke stellen. Den Kübel selbst sollten Sie am besten mit Jute, Vlies, Luftpolsterfolie oder einer Kokosmatte umwickeln. Zusätzlich können Sie den Topf auf eine isolierende Unterlage wie Holz, Styropor oder eine dicke Schicht Reisig stellen.

An frostfreien Tagen sollten Sie die Erde leicht gießen, damit die Wurzeln nicht austrocknen. Düngen müssen Sie hingegen während der Überwinterung nicht.

Ernte

Die Früchte reifen ab Mitte August bis Ende September. Sie sind reif, wenn sie sich leicht lösen lassen und eine dunkle, samtige Rotfärbung besitzen. Pflücken Sie sie vorsichtig per Hand oder mit einer kleinen Schere, um die empfindlichen Früchte nicht zu zerquetschen. Anschließend sollten sie zügig verzehrt oder verarbeitet werden, da sie sich nicht lange halten – eben so wie herkömmliche Himbeeren.

Vermehrung

Zimthimbeere pflanzen, pflegen und überwintern
Die Zimthimbeere lässt sich über Stecklinge vermehren – © Dmitriy / stock.adobe.com

Vermehren können Sie die Zimthimbeere über Wurzelausläufer. Sie können aber auch Stecklinge schneiden und vermehren. Beide Möglichkeiten nachfolgend genauer erklärt:

Wurzelausläufer:

Trennen Sie im Frühjahr oder Herbst junge Ausläufer mit Wurzelansatz von der Mutterpflanze. Setzen Sie diese anschließend an einem neuen Standort ein. Achten Sie dabei darauf, die Wurzeln möglichst wenig zu beschädigen.

Stecklinge:

Für die Stecklingsvermehrung schneiden Sie im Juni/Juli etwa 15 cm lange, unverholzte Triebe ab. Entfernen Sie die unteren Blätter, tauchen Sie das untere Ende in Bewurzelungspulver und setzen Sie den Steckling in Anzuchterde. Bei gleichmäßiger Feuchte und heller, aber nicht direkter Sonneneinstrahlung bilden sich nach wenigen Wochen erste Wurzeln.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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