Der Balkan-Bärenklau ist eine pflegeleichte Staude, allerdings sollte man auf genügend Pflanzabstand achten, um Pflanznachbarn nicht einzuengen.

Der Acanthus hungaricus ist von klassischer Schönheit. Bereits in der Antike stand die Pflanze Pate für Schmuckelemente wie die berühmten korinthischen Säulen, die von Acanthus-Blüten geschmückt sind. Im Sommer sind die Blüten des Balkan-Bärenklau eine Zierde für den mediterranen Garten. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Pflanzung und Pflege der dekorativen Staude.

Balkan-Bärenklau Herkunft

Die Heimat des Balkan-Bärenklau liegt in Südosteuropa. Der Ungarische Bärenklau wächst dort an trockenen Steilhängen oder ist auch in lichten Wäldern anzutreffen. Die Pflanze gehört den Acanthusgewächsen an. Diese Gattung vereint knapp 30 verschiedene Sträucher.

In unseren Gärten ist der Balkan-Bärenklau nicht zuletzt wegen seiner Robustheit und Winterhärte weitverbreitet. Die Pflanzen wurden bereits Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt. Das Hauptverbreitungsgebiet der Gattung Acanthus liegt in den Tropen und Subtropen. Einige Vertreter sind auch am Mittelmeer und in Asien heimisch. Auch diese Pflanzen tragen die Bezeichnung Bärenklau, obwohl sie mit der eigentlichen botanischen Gattung Heracleum keine Gemeinsamkeiten besitzen.

Als Zierpflanzen der Gattung Acanthus sind auch der Stachelige Bärenklau (Acanthus spinosus) oder der Syrische Bärenklau (Acanthus syriacus) in unseren Gärten heimisch geworden.

Balkan-Bärenklau (Acanthus hungaricus)
Wuchs:bogig geneigt, ausladend, horstbildend
Wuchshöhe:40 – 100 cm
Wuchsbreite:80 – 100 cm
Blütezeit:Juli – August
Standort:Sonne
Boden:frisch, durchlässig, lehmhaltig, nährstoffreich, steinreich
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Balkan-Bärenklau pflanzen

➔ Den passenden Standort finden

Für den Balkan-Bärenklau sollte ein sonniger Standort gefunden werden. Bevorzugt wächst der Balkan-Bärenklau in einem steinigen Terrain und auf Geröllhalden. Der Bärenklau kann auch in der Nähe von Laubbäumen gepflanzt werden. Dadurch erhalten die Pflanzen im Frühling reichlich Sonne und sind im Sommer vor Hitze geschützt.

Der Balkan-Bärenklau breitet sich gern aus und benötigt entsprechend Platz. Dadurch kommen die Blütenstände auch intensiver zur Geltung. Im naturnahen Garten kann sich die Pflanze optimal einbringen. In der Nähe von Wasserläufen, Terrassenhängen oder Steinmauern macht sich der Balkan-Bärenklau besonders gut.

➔ Das passende Substrat auswählen

Der Balkan-Bärenklau wächst bevorzugt in einem frischen und durchlässigen Boden. Ein lehmhaltiger Boden ist ideal, da dieser Feuchtigkeit gut speichern kann. Ein zu schwerer Boden dagegen begünstigt Staunässe und damit das Faulen der Wurzeln. Durch das Beimischen von Sand oder Kies erlangt der Lehmboden mehr Lockerheit. Im Gegenzug lassen sich lockere Sandböden durch die Zugabe von Kompost aufbessern.

Bei der Bereitstellung des passenden Substrats sollten Kompromisse eingegangen werden. Die gemischten Bodenansprüche lassen sich auf die natürlichen Wachstumsverhältnisse des Balkan-Bärenklaus zurückführen. Dieser wächst beispielsweise an Waldrändern, wo Übergänge zu anderen Bodenverhältnissen ganz natürlich sind.

➔ Balkan-Bärenklau pflanzen – Schritt für Schritt

  1. Standort bestimmen
  2. Substrat vorbereiten
  3. Pflanzabstände beachten
  4. Pflanzloch ausheben
  1. Pflanze einsetzen
  2. Substrat auffüllen
  3. Erde gut andrücken
  4. Pflanze angießen

Damit sich der Balkan-Bärenklau ausbreiten kann und dabei kleinere Pflanzen nicht aus dem Beet vertreibt, ist auf ausreichend Pflanzabstand zu achten. Mindestens 70 Zentimeter sollten bis zum Pflanznachbarn eingehalten werden. Auf einen Quadratmeter sollten nicht mehr als zwei Exemplare gesetzt werden.

➔ Balkan-Bärenklau im Kübel pflanzen

Unter Beachtung der natürlichen Wachstumsbedingungen des Balkan-Bärenklaus ist auch die Pflanzung im Kübel möglich. Flache Pflanzgefäße sind aufgrund der tiefen Wurzelbildung nicht geeignet. Besser geeignet sind hohe, breite Pflanzkübel wie diese hier:

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Damit es nicht zu Staunässe kommt, ist eine Drainage aus Sand oder Kies im Gefäßboden anzulegen. Beim Substrat kommt es auch hier darauf an, für lehmige wie grobkörnige Anteile zu sorgen. Kies, Lavagrus oder Blähton eignen sich, um den Boden aufzulockern.

➔ Balkan-Bärenklau Pflege

➔ Balkan-Bärenklau richtig gießen

Beim Gießen sollte nicht übertrieben werden. Trockenheit bekommt dem Balkan-Bärenklau besser, als von Wasser überhäuft zu werden. Staunässe vertragen die Pflanzen nicht. Beginnen die Wurzeln zu faulen, können die Stauden keine Nährstoffe mehr aufnehmen und sterben ab.

➔ Balkan-Bärenklau richtig düngen

Eine regelmäßige Düngung ist nicht notwendig. Zur allgemeinen Stärkung der Pflanze kann dem Gießwasser gelegentlich ein Pflanzensud aus Brennnesseln oder Ackerschachtelhalm beigemischt werden. Im Frühling können Kompost oder Hornmehl dem Substrat untergehoben werden. Damit ist für einen organischen Langzeitdünger gesorgt.

➔ Balkan-Bärenklau schneiden

Im Herbst sollte der Balkan-Bärenklau nicht geschnitten werden. Die standfesten Blütenstände bilden im winterlichen Garten einen attraktiven Blickfang. Erst im Frühling, unmittelbar vor dem Austrieb, werden die Stängel bis zum Boden zurückgeschnitten.

Balkan-Bärenklau vermehren

Die Vermehrung des Balkan-Bärenklaus kann auf verschiedenen Wegen erfolgen:

  1. Teilung
  2. Wurzelschnittlinge
  3. Aussaat

➔ Balkan-Bärenklau vermehren durchh Teilung

Die Vermehrung durch Teilung kann im Frühling erfolgen. Hierfür muss das Rhizom ausgegraben werden. Anschließend wird das Wurzelstück in mehrere Teile geschnitten. An jedem Teilstück sollten ausreichend Triebe und feine Wurzeln vorhanden sein. Die abgetrennten Rhizom-Stücke können sofort an einen neuen Standort gepflanzt und wie gewohnt kultiviert werden.

➔ Balkan-Bärenklau vermehren durch Wurzelschnittlinge

Für diese Form der Vermehrung ist der Herbst der passende Zeitpunkt. Das Rhizom wird ebenfalls ausgegraben. Die Wurzelabschnitte werden in etwa sieben Zentimeter lange Stücke geteilt. Die Abschnitte werden in ein Sand-Torf-Gemisch gesteckt und etwa zwei Zentimeter mit Erde bedeckt. Das Pflanzgefäß wird feucht gehalten und kühl aufgestellt. Nach dem Austrieb wird der Pflanztopf an einen hellen Standplatz umgesiedelt.

➔ Balkan-Bärenklau vermehren durch Aussaat

Um den Samen zu gewinnen, werden die noch unreifen Samenkapseln den Pflanzen unmittelbar nach der Blüte entnommen. Für die Reifung lagert man die Kapseln in einem Schraubglas. Die Samen reifen weiter und die Früchte platzen schließlich auf. Ab November können die Samen auf Anzuchterde gestreut und mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt werden.

Das Substrat wird feucht gehalten und das Pflanzgefäß hell bei Zimmertemperatur aufgestellt. Nach etwa drei Wochen brauchen die Samen einen Kälteschock, um zur Keimung animiert zu werden. Für etwa fünf Wochen ist das Pflanzgefäß nun kühl zu stellen. Die Temperaturen dürfen dabei nicht auf vier Grad und mehr ansteigen. Bis sich die ersten Keimblätter zeigen, können bis zu zehn Wochen vergehen.

Balkan-Bärenklau – Krankheiten und Schädlinge

Die Pflanzen sind robust und werden kaum von Krankheiten oder Schädlingen heimgesucht. Gelegentlich kann es zum Befall mit Falschem Mehltau kommen. Bei trockener und warmer Witterung ist die Gefahr groß, dass sich der Pilz ausbreitet.

Mehltau ist aufgrund des weißlichen, abwischbaren Films, der an Mehl denken lässt gut zu erkennen. Mit gelegentlichen Gaben von Ackerschachtelhalmbrühe oder Brennnesseljauche kann dem Pilz vorgebeugt werden.

Balkan-Bärenklau überwintern

Der Balkan-Bärenklau ist allgemein gut winterhart. Bei einer geschlossenen Schneedecke besteht keine Gefahr. Kahlfröste können der Pflanze dagegen schaden. Daher ist der Boden mit Rindenmulch, Reisig oder Stroh abzudecken.

Steht die Pflanze im Kübel, ist dieser auf einer Holz- oder Styroporunterlage zu platzieren. Dadurch kann verhindert werden, dass die Pflanzgefäße durchfrieren. In kälteren Regionen ist es von Vorteil, Kübelpflanzen hell und kühl im Haus zu überwintern.

Ist Balkan-Bärenklau giftig?

Wer die Staude betrachtet, wird vielleicht an Fingerhut und Lupinen erinnert. Wenn auch optisch eine gewisse Ähnlichkeit besteht, Acanthus-Arten sind ungiftig und stellen keinerlei Gefahr für Menschen und Haustiere dar.

Einige Arten werden sogar in der Naturmedizin zur innerlichen und äußerlichen Anwendung bei Erkältung, Gicht oder Verbrennungen genutzt.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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