Kugelbäume machen optisch etwas her und zieren so manchen Vorgarten. Was beim Schneiden der einzelnen Arten zu beachten ist, erklären wir in unserem Ratgeber.

Kugelbäume schneiden
Trompetenbaum ‚Nana‘ im Vorgarten – © schulzfoto – Fotolia.com
Kugelbäume sind hübsch anzusehen und auch in kleineren Gärten eine Zierde. Allerdings wachsen die meisten Bäume nicht automatisch in exakten Rundungen, sondern müssen von Ihnen in Form gebracht werden. Wenn Sie bereits einen Kugelbaum besitzen, oder sich einen – zum Beispiel für die Begrenzung der Einfahrt – wünschen, erfahren Sie hier, wie Sie die pflegeleichten Kugelbäumchen mit geeigneten Schnittmaßnahmen in Form bringen und zu einem Hingucker werden lassen.




Was ist das Besondere am Kugelbaum?

Kugelbäume sind robust und pflegeleicht. Der größte Vorteil dieser Gewächse ist ihre Größe. Kugelbäume wachsen nur langsam und erreichen eine maximale Höhe von nur wenigen Metern. Erkundigen Sie sich also bereits beim Kauf, ob der Kugelbaum zu Ihren Anforderungen passt. Es gibt durchaus Bäume, die beinahe zehn Meter hoch werden können. Für den kleinen Vorgarten weit geeigneter sind Arten, die lediglich Wuchshöhen zwischen drei und vier Metern erreichen.

Warum wird der Kugelbaum nicht höher?

Die kleinen Bäume mit ihrer runden Krone sucht man in der freien Natur vergeblich. Der Verdacht liegt also nahe, dass hier die Hand des Gärtners im Spiel ist. Natürlich lassen sich Bäume einfach zurückschneiden, damit sie nicht höher wachsen. Für den Kugelbaum ist allerdings die Veredlung üblich.

In den Baumschulen wird daher eine langsam wachsende Krone auf einen geraden Stamm gesetzt. Der Stamm wird danach nicht weiter in die Höhe wachsen, er wird lediglich an Umfang zunehmen. Die Krone wird größer, lässt sich aber durch regelmäßigen Rückschnitt gut in Form halten.

Welches sind die beliebtesten Kugelbäume?

Zu den beliebtesten Kugelbäumen in deutschen Gärten zählen:

  • Kugelahorn
  • Kugelesche
  • Kugelplatane
  • Kugelrobinie
  • Kugel-Trompetenbaum
Die einzelnen Arten möchten wir Ihnen nun näher vorstellen:

➩ Kugelrobinie


Die Kugelrobinie zaubert mit ihren gefiederten Blättern mediterranen Charme in jeden Garten. Äußerlich erinnert die Robinie stark an die Akazie. Die Bäume werden lediglich drei bis maximal vier Meter hoch, wobei der Stamm allein etwa 2,5 Meter ausmacht.

➔ Tipp: Kugelrobinien wachsen in den ersten Standjahren besonders schnell heran.

Die Bäume benötigen einen sonnigen und geschützten Standort und vertragen auch die Sommerhitze. Gepflanzt werden kann das Bäumchen an allen frostfreien Tagen des Jahres. Damit der Baum gut anwächst, wird er regelmäßig gegossen. Die Bäume sind gut winterhart. Kugel-Robinien blühen nicht.

Die Kugelrobinie kann von der Blattfleckenkrankheit befallen werden. Die Pilzerkrankung ist durch kleine Blattflecken erkennbar. Es kommt zum Blattfall. Die Blätter sind zu entsorgen und gehören nicht auf den Kompost. An Schädlingen können den Bäumen Läuse und die Robinienminiermotte gefährlich werden.

➔ Achtung: Die Pflanze ist in allen Teilen giftig! Die meisten Giftstoffe sind in der Rinde und in den Samen enthalten.

Ratschläge für den richtigen Schnitt:

Die Kugel-Robinie ist gut schnittverträglich. Grundsätzlich ist kein regelmäßiger Schnitt notwendig. Da der Baum recht schnell wächst, können Sie auch radikal zurückschneiden. Ältere Bäume erhalten einen Verjüngungsschnitt der Krone. Geschnitten wird bevorzugt im Spätwinter.

➩ Kugelahorn


Der Kugel-Ahorn ist besonders in kleinen Gärten sehr beliebt. Die Pflanzen werden etwa fünf Meter hoch und gehen ebenso weit in die Breite. Im April setzt die Blüte ein. Eine Zierde ist auch die goldgelbe Herbstfärbung. Der Kugelahorn steht bevorzugt sonnig bis halbschattig. Nach der Pflanzung braucht das Bäumchen viel Feuchtigkeit. Damit die Feuchtigkeit nicht so schnell verfliegt, bietet es sich an, einen Gießrand anzulegen. Die Pflanzen sind sehr pflegeleicht und werden kaum von Schädlingen befallen. An Krankheiten können Echter Mehltau, die Rotpustelkrankheit oder die Verticillium-Welke auftreten.

Ratschläge für den richtigen Schnitt:

Schnittmaßnahmen sind nicht zwingend notwendig, werden aber gut vertragen. Der Kugelahorn sollte nur im Winter geschnitten werden, da die Äste im Frühling stark ausbluten. Um die Krone zu formen oder neu aufzubauen, ist auch ein Radikalschnitt möglich.

➩ Kugelesche


Für den kleinen Garten ist die langsam wachsende Kugelesche die ideale Ergänzung. Der Baum wird maximal sechs Meter hoch und geht bis zu drei Meter in die Breite. Mit ihrer eher kleinen Krone passt die Kugelesche gut in den Vorgarten und lässt sich als Begrenzung des Eingangs- oder Garagenbereiches verwenden. Der Baum steht gern sonnig und auch ein zugiger Standort wird der Kugelesche nicht schaden. Die Kugel-Esche blüht nicht.

Der Boden sollte feucht und tiefgründig beschaffen sein. Die Kugelesche freut sich über die Verabreichung von Kompost als Langzeitdünger. Eine Gefahr für die Bäume stellt das Eschensterben dar. Davon betroffen sind vorwiegend junge Bäume. Die Krankheit äußert sich im Welken und Abfallen der Blätter und greift auch auf die Zweige und schließlich auf die gesamte Krone über. Auch der Eschenbastkäfer und die Binsenschmuckzikade können den Bäumen großen Schaden zufügen.

Ratschläge für den richtigen Schnitt:

Die Kugel-Esche entwickelt keine typisch runde Krone, sondern wächst eher schirmförmig und schmal. Dies gibt dem Bäumchen ein elegantes Erscheinungsbild. Schnittmaßnahmen sind eher unüblich. Von einem radikalen Rückschnitt sollten Sie absehen. Groß angelegte Schnittmaßnahmen verteilen Sie besser auf mehrere Jahre.

➩ Kugelplatane

Die Kugelplatane wird maximal vier Meter hoch und bildet eine besonders gleichmäßige runde Krone aus. Damit wird der Hobbygärtner an den Urlaub im Süden und die dort wachsenden Platanen erinnert. Im Mai bilden sich die eher unscheinbare Blüten aus. Ein Hingucker sind dagegen die im Herbst erscheinenden Kugelfrüchte. Auch die braungelbe Herbstfärbung ist ausgesprochen attraktiv.
Der ideale Standort ist in der Sonne oder im Halbschatten zu suchen. Dabei sollte das Substrat nicht zu feucht beschaffen sein.

Tipp: Die Bäume lassen sich ohne Probleme verpflanzen, sollte der Standort nicht passend gewählt worden sein.

Gelegentlich kann die Kugelplatane von Pilzerkrankungen befallen sein. Die betroffenen Äste verfärben und zersetzen sich dann.

Ratschläge für den richtigen Schnitt:

Kugelplatanen vertragen Schnittmaßnahmen sehr gut. Geschnitten wird allerdings nur bei älteren Bäumen oder kranken Pflanzen. Dann sollte der Rückschnitt bis in das gesunde Holz erfolgen.

➩ Kugel-Trompetenbaum

Mit einer Gesamthöhe von etwa drei Metern ist mit dem Trompetenbaum ‚Nana‘ (siehe Titelbild oben) auch für kleine Gärten der passende Hausbaum gefunden. Sie können in seinem Schatten eine Sitzgarnitur aufstellen und sich am Vogelgezwitscher erfreuen, denn der Baum wird gern als Nistgelegenheit genutzt. Die kugelige Krone wird bei älteren Bäumen zunehmend breiter, was aber dem optischen Erscheinungsbild der Pflanze keinesfalls schadet.

Die Bäume stehen bevorzugt sonnig bis halbschattig und geschützt. Länger anhaltende Trockenheit wird problemlos vertragen. Sie können das Bäumchen in jungen Jahren auch im Kübel kultivieren. Ausreichend Feuchtigkeit wird benötigt. Gelegentlich wird der Kugel-Trompetenbaum von Läusen befallen. Auch der Brandkrustenpilz und die Verticillium-Welke kommen vor.

Ratschläge für den richtigen Schnitt:

Schnittmaßnahmen können durchgeführt werden, sind aber eher unüblich. Wenn Sie den Kugel-Trompetenbaum beschneiden wollen, sollten Sie dafür die Monate Februar bis März nutzen.

Kugelbaum schneiden – Was ist zu beachten?

Der Kugelbaum bleibt eher niedrig im Wuchs. Was jedoch von vielen Hobbygärtnern eher unterschätzt wird – ältere Bäume gehen teils beachtlich in die Breite. Dann erscheinen die Kronen nicht mehr kugelig rund, sondern eher einem Pfannkuchen ähnlich. Deshalb spricht man auch von „Pfannkuchen-Kronen“. Um die Bäume optisch in Form zu halten, sollte hin und wieder zur Schere gegriffen werden.

Der Spätwinter ist die ideale Jahreszeit für den Baumschnitt. Zunächst werden alle Hauptäste auf eine Länge von etwa 20 Zentimetern zurückgeschnitten. Achten Sie beim Schnitt darauf, in der Nähe der schlafenden Augen zu schneiden. Dann kann die Pflanze nah an der Schnittfläche wieder neu austreiben. Damit sich die Krone wie gewünscht ausbildet, sollte nach etwa drei Jahren ein erneuter Schnitt erfolgen. Dann werden die an den einstigen Schnittstellen neu ausgetriebenen Äste bis auf ihren Ansatz zurückgeschnitten. Bei besonders dichten Kronen reduzieren Sie die Anzahl der Äste.

➩ Den Kugelbaum auslichten

Wenn Sie Ihren Kugelbaum auslichten, nehmen Sie keinen radikalen Rückschnitt vor, Sie entfernen lediglich alte und beschädigte Äste. Die Äste werden unmittelbar am Ansatz entfernt. Es sollten keine Stummel übrig gelassen werden. Nehmen Sie einen besonders sauberen Schnitt vor. Dies gelingt lediglich mit einem scharfen Schneidwerkzeug.

➩ Den Kugelbaum zurückschneiden

Der Rückschnitt kann jährlich im Spätwinter erfolgen. Dies trägt zu einem kompakten Wuchs der Pflanze bei. Zwingend erforderlich sind die Schnittmaßnahmen allerdings nicht. Veredelte Pflanzen von Baumschulen wachsen ohnehin buschig und kompakt. Entscheiden Sie einfach hier von Fall zu Fall. Fakt ist, dass beinahe alle Kugelbäume Schnittmaßnahmen gut vertragen und zuverlässig wieder austreiben.

Schnittmaßnahmen nach Schäden durchführen

Ist der Kugelbaum nach Unwettern oder durch Schädlingsbefall und Krankheit geschädigt, bietet sich eine radikale Schnittmaßnahme an. Seien Sie hier nicht ängstlich und schneiden Sie alle Äste, die sich oberhalb der Veredlungsstelle befinden, ab. Lassen Sie einige besonders gut ausgebildete Äste stehen. Diese dienen als Grundlage für die Neuausbildung der Krone. Wird im Spätwinter zurückgeschnitten, treibt die Pflanze bereits wenige Wochen später wieder zuverlässig aus.

Wenn die Krone sich nicht ausbildet

Bildet sich nach dem Schnitt nicht die erhoffte kugelförmige Krone aus, haben Sie nicht unmittelbar über der Veredlungsstelle zurückgeschnitten. Schneiden Sie die Äste bis an die Vereedlungsstelle zurück und lassen Sie keine Stummel übrig. Beim Schnitt ist auf sauberes und scharfes Werkzeug zu achten. Glatte Schnittränder bilden Pilzen und Schädlingen wenig Angriffsfläche. Wird mit unscharfen Werkzeugen gearbeitet, fransen die Schnittränder aus und die Pflanze wird angreifbar für Krankheiten und Schädlingsbefall.

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NoGos beim Baumschnitt beachten

Der Baumschnitt sollte bevorzugt in den Wintermonaten stattfinden. Dann kann sich der Kugelbaum gut regenerieren, bevor er erneut austreibt. Schneiden Sie jedoch nie bei Frost. Fällt das Thermometer unter fünf Grad Minus, könnten die Äste brechen und der Baum nachhaltig geschädigt werden. Werden der Kugelahorn oder die Robinie erst im Frühling geschnitten, kann dies das Wachstum der Pflanzen benachteiligen. Da die Bäume früh austreiben, bluten sie beim Schneiden stark. Mit dem austretenden Pflanzensaft gehen wichtige Nährstoffe verloren. Schneiden Sie diese Bäume immer im frühen Herbst, wenn der Baum weniger Saft führt und so auch der Verlust von Nährstoffen geringer ausfällt.

Tipp: Früh austreibende Gehölze benötigen ausreichend Zeit, um sich zur regenerieren und sollten daher im Herbst oder frühen Winter geschnitten werden.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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