Die Jackfruit ist nicht nur eine der größten Baumfrüchte überhaupt, sie ist auch ein nachhaltiger Fleischersatz. Wie Sie diesen selbst anbauen, erkläre ich hier.

Die Jackfruit (Artocarpus heterophyllus), auch bekannt als Jackfrucht, Jakobsfrucht oder Nangka, wird bei uns immer beliebter, insbesondere unter gesundheitsbewussten Menschen und in der vegetarisch-veganen Küche. Denn die imposante Frucht des tropischen Baumes ist in der Küche vielseitig einsetzbar und enthält viele gute Inhaltsstoffe. In Asien ist sie sogar seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der regionalen Küche.

Wenn Sie nun neugierig geworden sind und mehr über die Verwendung in der Küche wissen möchten, lesen Sie weiter. Ich erkläre Ihnen zudem ganz genau, wie Sie Jackfruits selbst anbauen können.

Herkunft

Die Jackfruit stammt ursprünglich aus Südindien und wird dort schon seit circa 3000 Jahren angebaut. Von Indien aus hat sie sich in viele tropische und subtropische Regionen Asiens, Afrikas und Südamerikas verbreitet. Heute wird sie vor allem in Indien, Bangladesch, Thailand, Indonesien und Brasilien angebaut. Aber auch in afrikanischen Ländern wie Uganda oder Kenia gewinnt sie immer mehr an Bedeutung.

In ihrer Heimat wird die Jackfrucht seit Jahrhunderten kultiviert und als Nahrungsmittel genutzt. Schon in alten Sanskrit-Schriften wird sie als heilige Frucht mit heilender Wirkung beschrieben. In vielen Kulturen gilt sie zudem als Symbol für Fruchtbarkeit und Wohlstand.

Aussehen und Wuchs

Beim Jackfruit-Baum handelt es sich um ein immergrünes Exemplar, das eine Höhe von bis zu 20 Metern erreichen kann. Die Krone ist breit und ausladend und die Blätter ledrig, dunkelgrün sowie oval geformt. Also eher unscheinbar. Ebenso unscheinbar sind auch die Blüten. Sie wachsen direkt am Stamm, was ein Phänomen ist, das in der Pflanzenwelt selten vorkommt.

Die Früchte sind wahre Giganten: Sie können bis zu 100 cm lang und 50 kg schwer werden! Damit ist die Jackfruit die größte und vor allem schwerste Baumfrucht überhaupt. Ihre Schale ist stachelig und grünlich-gelb. Das Fruchtfleisch ist gelblich bis orangefarben und umgibt die großen, essbaren Samen. Je nach Reifegrad hat das Fruchtfleisch einen neutralen bis sehr fruchtigen Geschmack. Reift die Jackfrucht vollständig aus, erinnert das Aroma an eine Mischung aus Banane, Papaya und Mango.

Verwendung der Früchte

Je nach Reifegrad kann die Jackfrucht auf ganz unterschiedliche Art und Weise in der Küche verwendet werden. Unreife Früchte werden zum Beispiel gerne gekocht und aufgrund ihrer fleischähnlichen Konsistenz als Fleischersatz verwendet, während reife Früchte süßlich schmecken und roh, getrocknet oder in Desserts gegessen werden. In Indien werden sie oft zu Chutneys, Currys oder frittierten Happen verarbeitet. Auch in Backwaren oder als Zutat in Säften und Smoothies findet die Jackfruit zunehmend Verwendung. In der Lebensmittelindustrie wird sie zudem immer häufiger als Zutat in veganen Produkten eingesetzt.

Die Samen, die sich im Inneren des Fruchtfleisches befinden, lassen sich sogar auch verarbeiten. Sie können zum Beispiel geröstet oder gekocht werden, denn sie schmecken herrlich nussig – ähnlich wie Kastanien.

Ideales Lebensmittel für eine bewusste Ernährung

Jackfruit pflanzen, pflegen und ernten
Die Jackfruit dient vor allem als Fleischersatz – © StockImageFactory / stock.adobe.com

Die Jackfrucht ist fettarm, ballaststoffreich und enthält wertvolle Vitamine wie Vitamin C und B6 sowie Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Eisen. Sie ist außerdem cholesterinfrei und gut verträglich. Besonders in ihrer unreifen Form ist sie kalorienarm und damit ideal für eine ausgewogene, bewusste Ernährung. Ihr hoher Ballaststoffgehalt sorgt für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl und fördert eine gesunde Verdauung. Gleichzeitig ist sie glutenfrei und eignet sich daher auch für Menschen mit Unverträglichkeiten.

Steckbrief

Jackfruit (Artocarpus heterophyllus)
Familie:Maulbeergewächse (Moraceae)
Wuchshöhe:bis zu 20 m
Frucht:oval bis zylindrisch, stachelig
Nutzung:Fruchtfleisch (reif und unreif), Samen
Standort:sonnig, warm, windgeschützt
Boden:humusreich, gut durchlässig, pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0

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Der perfekte Standort

Bei uns empfiehlt sich die Kultur in der Wohnung, im Gewächshaus oder in einem Wintergarten. Im Sommer kann die Pflanze aber auch gerne ins Freie ziehen, sofern Sie einen geschützten Platz auswählen.

Die Jackfruit liebt es sonnig, warm und windgeschützt. Außerdem bevorzugt sie eine hohe Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 %. Eine zusätzliche Luftbefeuchtung in Innenräumen kann sich also positiv auf das Wachstum auswirken.

Der optimale Boden

Die Pflanze bevorzugt einen humusreichen, gut durchlässigen Boden mit leicht saurem bis neutralem pH-Wert (6,0 – 7,0). Ideal ist daher eine Mischung aus Komposterde, Kokosfasern und Sand. Wichtig ist allerdings auch, dass keine Staunässe im Kübel entsteht. Sie sollten daher unbedingt eine Drainage im Blumentopf anlegen. Hierfür eignet sich Blähton, Kies und Lavagranulat sehr gut.

Tipps zur Pflege

Jackfruit pflanzen, pflegen und ernten
Verwenden Sie zum Düngen flüssigen Volldünger oder Langzeitdünger – © Iryna / stock.adobe.com

🫗 Gießen:

Die Jackfrucht benötigt eine konstante Bodenfeuchtigkeit. Gießen Sie deshalb regelmäßig, besonders während der Wachstumsperiode im Frühjahr und Sommer. Das Substrat darf nicht vollständig austrocknen, es darf aber auch keine Staunässe entstehen. Verwenden Sie zum Gießen zudem möglichst kalkfreies Wasser (z. B. Regenwasser), um zu verhindern, dass sich der pH-Wert verändert. Lesetipp: Regenwasser auffangen und als Gießwasser nutzen – 3 Möglichkeiten vorgestellt

💧 Luftfeuchtigkeit:

Da die Jackfruit tropisches Klima liebt, ist eine hohe Luftfeuchtigkeit von Vorteil. In Innenräumen können Sie sich mit Luftbefeuchtern behelfen. Sie können die Pflanze bzw. die Blätter aber auch regelmäßig mit zimmerwarmem Wasser besprühen.

🌱 Düngen:

Düngen Sie die Jackfrucht von April bis September alle zwei Wochen mit einem flüssigen Volldünger. Alternativ dazu können Sie auch Langzeitdünger wie Hornspäne oder organischen Volldünger verwenden.

✂️ Schnitt:

Ein Rückschnitt ist bei Topfkultur nicht notwendig. Greifen Sie daher nur zu Gartenschere, wenn Sie abgestorbene oder beschädigte Triebe entfernen möchten. Anders sieht es bei junge Pflanzen aus. Diese können Sie für eine buschigere Form regelmäßig entspitzen.

🪴 Umtopfen:

Jackfruit pflanzen, pflegen und ernten
Jungpflanzen sollten jährlich umgetopft werden – © Artem / stock.adobe.com

Jungpflanzen sollten jährlich, ältere Exemplare alle zwei Jahre in ein größeres Gefäß mit frischer Erde umgepflanzt werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr vor Beginn der Wachstumsphase.

Wählen Sie für das Umtopfen einen etwas (nicht sehr viel) größeren Topf aus und befüllen Sie diesen mit hochwertiger Kübelpflanzenerde, die mit grobkörnigen Anteilen wie Lavagranulat, Blähton oder ähnlichem gemischt ist.

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❄️ Überwinterung:

Während der Wintermonate sollte die Pflanze hell und bei Temperaturen über 15 °C stehen. Ein idealer Überwinterungsort sind Wintergärten mit Zusatzbeleuchtung.

Auch während der Überwinterung müssen Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass, halten. Ist die Erde dauerhaft zu nass, kann Staunässe und die damit einhergehende Wurzelfäule entstehen. Lesetipp: Wurzelfäule erkennen, behandeln & vorbeugen

🕷️ Krankheiten und Schädlinge:

An sich wird die Jackfruit nicht von Schädlingen befallen. In Zimmerkultur, wie sie bei uns gehalten wird, können vor allem im Winter aber mal Schildläuse auftreten. Kontrollieren Sie daher Ihre Pflanze regelmäßig und greifen Sie bei einem Befall auf Wattestäbchen zurück. Diese tauchen Sie in Alkohol. Anschließend können Sie damit die Schildläuse von Ihrer Pflanze entfernen.

Ernte

Die Früchte sind reif, wenn sie einen intensiven Duft verströmen und die Schale auf Druck leicht nachgibt. Mit einem scharfen Messer oder einer Säge können Sie die Früchte dann vom Stamm abschneiden. Tragen Sie dabei unbedingt Handschuhe, denn die Jackfruit gehört zu den Maulbeergewächsen und dementsprechend kann beim Schneiden Milchsaft austreten, der ziemlich klebrig ist. Die Jackfrucht sollten Sie nach der Ernte innerhalb weniger Tage verarbeiten, denn reife Jackfruits lassen sich nicht lange lagern und sollten schnell verzehrt oder konserviert werden.

Vermehrung

Jackfruit pflanzen, pflegen und ernten
Die Vermehrung klappt am besten über Samen – © Bigc Studio / stock.adobe.com

Die Jackfrucht lässt sich auf drei Arten vermehren: durch Samen, Stecklinge oder Veredelung. Welche Methode Sie wählen, hängt ganz davon ab, ob Sie möglichst schnell Früchte ernten oder einfach nur eine schöne tropische Pflanze ziehen möchten. Prinzipiell ist die Vermehrung über Samen die einfachste Methode. Die Vermehrung über Stecklinge ist schon anspruchsvoller und die Vermehrung per Veredlung etwas für Profis. Versuchen Sie daher am besten, über Samen oder Stecklinge neue Pflanzen zu ziehen:

Samen:

Die gängigste und einfachste Methode ist die Aussaat von Samen. Wichtig ist, dass Sie ausschließlich frische Samen verwenden, da diese sehr schnell ihre Keimfähigkeit verlieren. Gehen Sie daher am besten wie folgt vor:

  1. Entnehmen Sie die Samen aus der Frucht.
  2. Um die Keimung zu fördern, sollten Sie die Samen 24 Stunden in lauwarmem Wasser einweichen.
  3. Danach pflanzen Sie sie etwa 2 bis 3 cm tief in feuchte Anzuchterde.
  4. Halten Sie die Erde konstant feucht und stellen Sie das Gefäß an einen warmen, hellen Ort mit Temperaturen von 25 bis 30 °C.
  5. Die Keimung erfolgt in der Regel innerhalb von 7 bis 21 Tagen. Sobald sich die ersten echten Blätter zeigen, können Sie die Sämlinge in größere Töpfe umsetzen.

Stecklinge:

  1. Schneiden Sie verholzte Triebspitzen von jungen Pflanzen mit einer Länge von circa 15 bis 20 cm von der Pflanze ab.
  2. Entfernen Sie die unteren Blätter und tauchen Sie das untere Ende in Bewurzelungshormon.
  3. Danach pflanzen Sie den Steckling in ein feuchtes Substrat (z. B. Kokoserde oder Perlite-Erde-Gemisch).
  4. Stellen Sie den Steckling in ein Mini- bzw. Zimmergewächshaus oder decken Sie ihn mit einer durchsichtigen Plastikkuppel ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu erzeugen.
  5. Zur Bewurzelung benötigt der Steckling nun eine konstante Temperatur um 28 °C. Achten Sie in dieser Zeit auf Schimmelbildung und lüften Sie regelmäßig.
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Veredelung:

Für die Veredelung der Jackfruit wird meist das seitliche Pfropfen angewendet: Dabei wird ein Trieb (Edelreis) einer fruchttragenden Pflanze auf eine kräftige Unterlage gepfropft. Die Technik ist anspruchsvoll und wer sie nicht selbst durchführen möchte, kann auch bereits einen veredelten Jackfruit-Baum kaufen.

Welche Vermehrungsmethode bringt Früchte?

Wer eine Jackfruit aus Samen zieht, startet ganz von vorn und genau das macht für viele den Reiz aus. Unter tropischen Bedingungen bildet die Pflanze oft schon nach drei bis fünf Jahren ihre ersten Früchte. Wird sie jedoch im Kübel unter mitteleuropäischen Verhältnissen kultiviert, vergehen meist sechs bis acht Jahre. Ob sich dann tatsächlich eine Frucht bildet, lässt sich allerdings nicht sicher sagen.

Etwas einfacher geht es mit Stecklingen, zum Beispiel von einer bereits vorhandenen Pflanze. Sie lassen sich unter warmen Bedingungen gut bewurzeln und wachsen in der Regel problemlos an. Für eine reiche Ernte sind sie allerdings kaum geeignet, denn Stecklinge bleiben erfahrungsgemäß schwächer und bringen selten Früchte hervor. Als tropische Zierpflanze machen sie aber durchaus Eindruck.

Wer nicht so lange warten möchte und gezielt eigene Jackfruits ernten will, entscheidet sich am besten für eine veredelte Pflanze. Bei guter Pflege bilden sich oft schon nach 2 bis 4 Jahren die ersten Jackfruits.

Hier noch ein interessantes Video über die Jackfruit:

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Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

3 Kommentare

  1. Interessanter und gut geschriebener Artikel, der aber Fragen aufwirft: Die Art der Vermehrung hängt davon ab, ob man bald Jackfruits ernten möchte oder mit einer schönen tropischen Pflanze zufrieden ist. Welche Vermehrung eignet sich also für welchen Zweck? Und nach wie vielen Jahren kann man mit den ersten Früchten rechnen? Diese Infos würden mich wirklich sehr interessieren. Danke für Antwort in den Kommentaren 🙂

    • Kathrin Gehring on

      Hallo Frau Ahrens,
      wenn Sie eine Jackfruit aus Samen ziehen, brauchen Sie vor allem Geduld. Im tropischen Klima tragen Jackfruitbäume oft schon nach drei bis fünf Jahren Früchte. Unter unseren Bedingungen kann es jedoch deutlich länger dauern. Sechs bis acht Jahre sind keine Seltenheit, und selbst dann entwickelt die Pflanze nicht immer Früchte. Die Jackfruit-Blüten sind trotzdem ein Highlight.
      Ähnlich sieht es bei der Vermehrung der Jackfrucht über Stecklinge aus. Diese Methode führt nur selten zu kräftigen, fruchttragenden Bäumen. Die Jungpflanzen entwickeln in der Regel kein stabiles Wurzelsystem und bleiben deshalb oft klein und fruchtlos. Als Zierpflanze mit ihrem exotischen Laub bleibt die Jackfruit dennoch ein schöner Blickfang
      Wenn Ihnen vor allem die Frucht wichtig ist, lohnt sich eine veredelte Jackfruit-Pflanze. Dabei wird ein bewährter, fruchttragender Trieb auf eine robuste Unterlage gepfropft. Diese Methode bietet deutlich bessere Chancen auf eine erfolgreiche Ernte. Bei guter Pflege können bereits nach zwei bis vier Jahren erste Fruchtansätze sichtbar werden.
      Sonnige Grüße Kathrin vom Gartentipps-Team

  2. Liebe Frau Gehring, vielen herzlichen Dank für die eingehende Antwort!! Sonnige Grüße zurück

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