Immergrüne und wintergrüne Pflanzen bereichern den Garten auch dann noch, wenn andere Pflanzen längst verblüht sind. Doch wo ist der Unterschied?

Immergrüne Pflanzen im Garten
Zu den immergrünen Pflanzen gehören viele Nadelbäume | © ArtushFoto / stock.adobe.,com

Sommergrüne Pflanzen sind jedem Hobbygärtner vertraut. Sie treiben im Frühling aus und erfreuen im Sommer mit sattem Grün. Nach einer oftmals hübschen Herbstfärbung erscheinen die Pflanzen ab November kahl und grau. Wer auch im Winter nicht vor einem tristen Garten stehen möchte, muss nach Alternativen suchen, welche mit ihrem Grün das Bild bereichern. Wer sich mit den Pflanzen und ihren Eigenschaften näher befasst, wird schnell auf Begriffe wie „immergrün“ und „wintergrün“ stoßen. Im Folgenden klären wir auf, wie sich die beiden Begriffe voneinander unterscheiden und geben Tipps, welche Pflanzen auch im Winter ein Hingucker sind und ihr Laub nicht verlieren.

Warum werfen Pflanzen Blätter und Nadeln ab?

Sommergrüne Pflanzen dominieren in den Gärten. Weit älter und deutlich in der Überzahl sind dagegen immergrüne Gewächse. In unseren Breiten fallen immergrüne Pflanzen weniger ins Gewicht, weil sie meist den rauen Wintern nicht trotzen können und ihre Blätter erfrieren. Das Hauptverbreitungsgebiet immergrüner Gewächse sind die Tropen.

Größere Laubbäume können im rauen Klima nur gedeihen, wenn sie im Herbst ihre Blätter abwerfen und im Frühling wieder neu austreiben. Wer im Steingarten nach immergrünen Pflanzen Ausschau hält, wird eher fündig. Niedrige Polsterstauden sind häufig immergrün und überstehen die kalte Jahreszeit, weil sie komplett von Schnee bedeckt gut vor Kahlfrost geschützt sind.

Wann ist eine Pflanze immergrün?

Kirschlorbeer als Sichtschutz
Kirschlorbeer zählt zu den immergrünen Pflanzen | © Tobias / stock.adobe.com

Immergrüne Pflanzen verlieren Laub oder Nadeln nicht im Herbst. Das Grün bleibt dabei unterschiedlich lange erhalten.

» Wussten Sie: Tannen werfen ihre Nadeln erst nach etwa zehn Jahren ab.

Beispiele für immergrüne Pflanzen

immergrüne Nadelbäumeimmergrüne Laubbäume und Halbsträucher
TanneRhododendron
FichteStechpalme
KieferKirschlorbeer
WacholderSalbei
EibeRosmarin

Immergrüne Pflanzen sind eine wertvolle Bereicherung für jeden Garten. Vögel finden in immergrünen Gehölzen einen Rückzugsort. Uns Menschen können immergrüne Pflanzen als Sichtschutz dienen. Die Gewächse erfreuen das Auge durch unterschiedliche Blattzeichnungen und Blattfarben. Viele immergrüne Pflanzen blühen und tragen Früchte.

Was ist bei der Pflege immergrüner Pflanzen zu beachten?

Immergrüne Pflanzen werden bevorzugt im Frühling gepflanzt. Cotainerpflanzen dürfen bis zum frühen Herbst in den Boden. Wichtig ist, dass noch kein Bodenfrost vorhergesagt ist und die Pflanzen sich vor dem Winter noch gut einwurzeln können.

» Tipp: Kamelien, Glanzmispeln und andere frostempfindliche Pflanzen sollten nicht später als Ende Mai gepflanzt werden.

Der Standort spielt für immergrüne Pflanzen eine große Rolle, damit sie unbeschadet den Winter überstehen. Laubbäume werden an einem vollsonnigen Standort von der sogenannten Frosttrocknis angegriffen. Die Sonne taut die Blätter auf und diese verdunsten Feuchtigkeit. Da der Boden aber weiter gefroren ist, können die Blätter nicht über die Wurzeln weiter mit Feuchtigkeit versorgt werden. Das Laub trocknet ein und unter bestimmten klimatischen Bedingungen können komplette Triebe absterben.

Immergrüne Pflanzen sollten keiner direkten Mittagssonne ausgesetzt sein. An sonnigen Wintertagen kann es helfen, die Pflanzen mit Gartenvlies abzudecken. Wenn kein Frost herrscht und sich der Boden trocken anfühlt, sollten Sie Ihre immergrünen Pflanzen gießen.

Was sind halbimmergrüne Pflanzen?

Taucht dieser Begriff auf, haben wir es mit Gewächsen zu tun, die nur unter bestimmten klimatischen Bedingungen als immergrün gelten. So sind beispielsweise milde Winter eine Voraussetzung dafür, dass Liguster und Akebie ihr Laub nicht verlieren. Auch einige Rosenarten und Japanische Azaleen zeigen dieses Verhalten.

Welche Pflanzen sind wintergrün?

Sonnenröschen
Das Sonnenröschen zählt zu den wintergrünen Pflanzen | © Ralf Blechschmidt / stock.adobe.com

Wintergrüne Pflanzen erfreuen während der kalten Jahreszeit mit ihrem Laub, verlieren Blätter oder Nadeln aber im Laufe der kommenden Saison. Sehr gut beobachten lässt sich dieses Verhalten beim beliebten Herbst-Alpenveilchen. Während der Ruhepause im Sommer wird das Laub komplett eingezogen. Erst im Herbst erfolgt der Neuaustrieb.

Wintergrüne Pflanzen sorgen für ansprechende Farbtupfer im manchmal tristen Wintergarten. Christrosen öffnen ihre weißen Blüten mitten im Winter. Ab Januar sorgen die Lenzrosen für purpurrote Farbtupfer. Auch das Blaukissen bleibt über den Winter grün und zeigt seine Blüten ab April. Zu den wintergrünen Frühblühern zählt auch die Schleifenblume. Sonnenröschen und Nelkenwurz bereichern das Bild in der blütenarmen Zeit ebenfalls.

Beispiele für wintergrüne Pflanzen

  • Christrose
  • Blaukissen
  • Bergenie
  • Schleifenblume
  • Lenzrose
  • Sonnenröschen
  • Wollziest
  • Waldsteinie

Wintergrüne Pflanzen können in Kombination mit kahlen Stauden, die noch ihren Samen oder Fruchtschmuck tragen ein attraktives Bild abgeben. Die Sonneneinstrahlung kann wintergrünen Pflanzen während der kalten Jahreszeit zusetzen. Über das Laub wird Feuchtigkeit verdunstet. Die gefrorene Erde hindert die Pflanzen aber an der Feuchtigkeitsaufnahme. Um wintergrüne Pflanzen vor Kahlfrösten zu schützen, ist eine Lage aus Reisig oder Laub ratsam. So lässt sich die Verdunstung minimieren.

wintergrüne Pflanzen für
sonnige Standorte
wintergrüne Pflanzen für
schattige Standorte
BlauschwingelBergenie
Kaukasus StorchschnabelRippenfarn
SonnenröschenHerbst-Alpenveilchen
PurpurglöckchenElfenblume
Rotes HabichtskrautWurmfarn
SchleifenblumeLilientraube
SamtnelkeHaselwurz
WeinrauteHirschzunge

Was ist bei der Pflege wintergrüner Pflanzen zu beachten?

Wie bereits erwähnt, ist ein Laubfall bei wintergrünen Pflanzen nicht ungewöhnlich, wenn die klimatischen Bedingungen nicht den Ansprüchen der Gewächse entsprechen. Unter starker Sonneneinstrahlung können die Blätter abgeworfen werden und vorzeitig absterben.

Werden die Pflanzen in einen dichten und schweren Lehmboden gesetzt, wird dieser Effekt gefördert. Ein Winterschutz in Form von Reisig oder Laub schützt die Pflanzen im Wurzelbereich.

Wie bei immergrünen Pflanzen der Fall, sollten auch wintergrüne Gewächse nicht in der vollen Sonne gepflanzt werden. Für ein gesundes Wachstum reicht es völlig ausd, wenn die wintergrüne Pflanzen erst am Nachmittag Sonne bekommen.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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