Ein Garten beginnt mit einem durchdachten Plan. Warum sich ein Gartenplan lohnt und wie Sie mit einem digitalen Gartenplaner zu Ihrem Traumgarten kommen, lesen Sie hier.
Was einen Garten von der wilden Natur unterscheidet, ist die Idee dahinter: einen Ort zu schaffen, der zu den eigenen Bedürfnissen passt. Ob für gemütliche Stunden auf der Terrasse, den Anbau eigener Kräuter oder als Abenteuerspielplatz für Kinder: Mit einem Gartenplan legt man den Grundstein für ein ideales Gartenkonzept, das viele Jahre Freude bereitet.
Inhalte
- 1 Warum sich ein Gartenplan lohnt
- 2 Garten in 7 Schritten planen
- 2.1 Schritt 1: Grundstück analysieren
- 2.2 Schritt 2: Wünsche notieren und Prioritäten setzen
- 2.3 Schritt 3: Garten in Zonen einteilen
- 2.4 Schritt 4: Wasser, Strom & Geräteschuppen planen
- 2.5 Schritt 5: Gartenplaner nutzen
- 2.6 Schritt 6: Welcher Gartenstil passt zu Ihnen?
- 2.7 Schritt 7: Die richtigen Pflanzen auswählen
- 3 Fazit: Ein Garten nach Plan ist ein Garten der zu Ihnen passt
Warum sich ein Gartenplan lohnt
Der erste Garten ist oft eine bunte Mischung aus allem, was im Gartencenter gerade gefällt oder im Angebot ist. Hier ein Strauch, dort ein paar Blumen, dazwischen vielleicht noch ein Baum. Doch schnell zeigt sich, die Pflanzen passen nicht zueinander, manche verkümmern, andere breiten sich zu stark aus. Am Ende wirkt der Garten unruhig und wenig durchdacht.
Ein Gartenplan schafft hier Abhilfe. Ob bei der Neuanlage oder bei der Umgestaltung eines Gartens: Wege, Beete, Pflanzen, Sitzecken, Outdoorküche oder Pool finden mit einer durchdachten Gartenplanung genau den richtigen Platz. Wie Sie Ihren Garten in 7 Schritten planen, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.
Garten in 7 Schritten planen
Schritt 1: Grundstück analysieren

Bevor es ans Gestalten oder Pflanzen geht, lohnt sich ein ganz einfacher, aber wichtiger Schritt: Nehmen Sie sich einen Notizblock, einen Stift und vielleicht ein Maßband zur Hand und dann geht es raus in den Garten.
- Bestandsaufnahme: Was ist bereits vorhanden? Notieren Sie feste Elemente wie Haus, Laube, Wege, Beete, Bäume oder alte Spielgeräte. Auch Dinge, die entfernt oder erneuert werden müssen, sollten Sie mit aufnehmen.
- Grundstück vermessen: Zeichnen Sie anschließend eine einfache Skizze: keine Kunstwerke, sondern ein grober Lageplan reicht völlig aus. Wichtig ist nur, dass Sie die Maße des Grundstücks und der einzelnen Elemente möglichst korrekt eintragen.
- Sonnenverlauf beobachten: Wo scheint morgens die Sonne, welche Bereiche liegen nachmittags im Schatten? Das beeinflusst maßgeblich die Planung von Sitzecken, Beeten, Teich und natürlich auch die Pflanzenauswahl.
- Boden prüfen: Ist der Boden eher sandig, lehmig oder schwer? Wer den Untergrund kennt, kann besser entscheiden, welche Pflanzen geeignet sind oder ob eine Bodenverbesserung nötig wird.
Schritt 2: Wünsche notieren und Prioritäten setzen
Jetzt ist der Moment, um kreativ zu werden: Was wünschen Sie sich für Ihren Garten? Ob Frühstück in der Morgensonne, Windschutz auf der Terrasse, ein Gemüsebeet oder einen Schwimmteich – alles darf erst einmal auf die Liste. Halten Sie Ihre Ideen ungefiltert fest, ganz ohne Einschränkungen.
Im nächsten Schritt helfen klare Prioritäten, Ihre Gartengestaltung auf Fläche und Budget abzustimmen. Was ist Ihnen besonders wichtig? Was hat Vorrang und was kann warten?
Schritt 3: Garten in Zonen einteilen

Nachdem Sie notiert haben, was bereits vorhanden ist und welche Wünsche Sie haben, geht es nun darum, Struktur in den Garten zu bringen. Denn wirklich stimmig wirkt ein Garten erst, wenn er nicht nur aus einzelnen Ideen besteht, sondern in sinnvolle Bereiche gegliedert ist.
Mit der Aufteilung in Zonen entsteht ein klarer Plan: Was soll wo stattfinden, und wie greifen die Flächen sinnvoll ineinander? So lassen sich Nutzung, Pflegeaufwand und Atmosphäre gezielt steuern. Gleichzeitig vermeiden Sie, dass Bereiche sich stören, etwa die Ruhezone direkt neben der Spielecke.
Typische Gartenzonen könnten sein:
- Ein Vorgarten, der einlädt (Hier 16 inspirierende Vorgarten-Ideen)
- Ein Rasen zum Spielen und Entspannen
- Ein sonniges Kräuter- und Gemüsebeet
- Eine geschützte Sitzecke unter Bäumen oder Pergola (Hier 19 Bilder von Sitzecken zur Inspiration)
- Eine Grillecke unter einem Grillpavillon
- Ein Pool oder ein Wasserspiel zur Erfrischung
💡 Tipp: Mit klaren Wegen können Sie die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Gartenbereichen interessant gestalten. Ein Pfad, der auf ein schönes Beet oder ein Wasserelement zuläuft, schafft Tiefe und lässt selbst kleine Gärten größer wirken.
Schritt 4: Wasser, Strom & Geräteschuppen planen

Ein durchdachter Garten denkt auch an das Praktische. Wo wird gegossen? Wo verstauen Sie Ihre Gartengeräte? Gibt es Strom für die Beleuchtung im Garten oder eine Pumpe?
Hier liegen auch die häufigsten Fehler bei der Gartenplanung. Planen Sie Stromanschlüsse im Garten, Wasseranschlüsse (z. B. für Gießkanne oder Bewässerung) und Gerätehaus oder Aufbewahrung für Werkzeuge sowie Rasenmäher mit ein.
💡 Tipp: Kurze Wege zwischen Terrasse, Wasserstelle und Schuppen sparen Zeit und machen den Garten alltagstauglich.
Schritt 5: Gartenplaner nutzen

Jetzt, wo der Bestand erfasst ist und erste Ideen Form annehmen, wird es Zeit, alles sichtbar zu machen. Am einfachsten geht das mit einem digitalen, kostenlosen Gartenplaner von OBI oder Gardena. Mit solchen Tools lassen sich Beete, Wege, Sitzplätze oder Pflanzen maßstabsgetreu einzeichnen, verschieben und neu anordnen. So entsteht Schritt für Schritt ein stimmiger Gartenplan.
Wer lieber von Hand plant, kann alternativ zu Millimeterpapier greifen. Hier hat sich der Maßstab 1:100 bewährt (1 cm auf dem Plan entspricht 1 m im Garten). Zeichnen Sie zuerst feste Elemente wie Haus, Terrasse, Bäume oder Wege ein. Danach folgen Ihre eigenen Ideen: Beete, Pergola, Spielbereich, Teich, Kompost und Strom- sowie Wasseranschlüsse.
💡 Wussten Sie? Viele machen den Fehler im Garten, Hauptwege zu schmal und Sitzecken zu klein zu planen. Ein Hauptweg sollte mindestens 1,20 m breit sein, damit zwei Personen bequem nebeneinander gehen können. Für Sitzplätze rechnet man idealerweise 2–3 m² pro Stuhl oder Liege.
Vergleich: Gartenplaner von OBI und Gardena My Garden

Der OBI Gartenplaner eignet sich gut, wenn einzelne Projekte wie Terrasse, Zaun oder Gartenhaus geplant werden sollen. Einen kompletten Garten mit Bepflanzung, Wegen und Struktur zu entwerfen, ist damit jedoch nicht möglich. Dafür punktet das Tool als praktische Einkaufshilfe – inklusive Materialauswahl, Preisübersicht und einfacher Bedienung.
Gardena My Garden ist besonders hilfreich bei der Planung der Bewässerung, vor allem in Kombination mit den hauseigenen Komponenten wie Sprinklern und Pipelines. Die Pflanzenauswahl fällt im Vergleich zu anderen Programmen eher knapp aus, reicht aber als Platzhalter für die Gartengestaltung vollkommen aus. Gerade, wenn es um die erste Struktur und Zonierung des Gartens geht.
Schritt 6: Welcher Gartenstil passt zu Ihnen?
Der Gartenstil ist wie der rote Faden in Ihrer Gartenplanung. Er bestimmt nicht nur das Erscheinungsbild, sondern erleichtert jede weitere Entscheidung: von den Pflanzen über Materialien bis hin zu Deko und Möbeln. Ohne klaren Stil wirken Gärten schnell unruhig.
Landhausgarten

Moderner Garten

Naturgarten

Tipp: Sie möchten sich auf keinen bestimmten Gartenstil festlegen? Kein Problem. Auch über Farben lässt sich ein harmonisches Gesamtbild schaffen. Wichtig ist nur: Weniger ist oft mehr. Zwei bis drei Hauptfarben reichen meist aus, damit der Garten nicht unruhig wirkt.
Schritt 7: Die richtigen Pflanzen auswählen
Der Gartenplan steht, die Lichtverhältnisse sind notiert, der Boden begutachtet und jetzt kommt der schönste Teil: die Auswahl der Pflanzen. Und mit dem Wissen, das Sie bereits gesammelt haben, fallen die Entscheidungen deutlich leichter.
Garten einrahmen
Den Anfang machen die großen, dauerhaften Pflanzen: Bäume, Sträucher und Hecken geben dem Garten nicht nur Struktur, sondern gliedern ihn in verschiedene Bereiche und bringen Tiefe.
Zierapfelbaum

Hainbuche

Ein Zierapfelbaum im Vorgarten sorgt im Frühjahr für eine üppige Blüte und zeigt im Herbst mit seinen kleinen Früchten noch einmal Farbe. Wer einen Sichtschutz sucht, greift besser zur heimischen Hainbuche statt zum pflegeintensiven Kirschlorbeer. Sie ist robust, schnittverträglich und eine echte Bereicherung für den Garten.
Garten bepflanzen
Steht das Grundgerüst, geht es an die Beete. Jetzt zeigt sich, wie hilfreich die Standortanalyse war. Pflanzen, die dort wachsen dürfen, wo sie sich wohlfühlen, machen einfach weniger Arbeit.


Sonnige Beete lassen sich wunderbar mit Lavendel, Katzenminze oder Sonnenhut gestalten. In halbschattigen Lagen kommen Funkien, Astilben oder Purpurglöckchen gut zur Geltung. Und im Schatten setzen Elfenblume, Waldsteinie oder das Tränende Herz ruhige, aber stimmige Akzente. Für eine lange Blütephase hilft es, die Blütezeiten der Pflanzen bei der Beetplanung einzubeziehen. Noch mehr Ideen dazu finden Sie in unseren Artikeln über Blumen für sonnige Beete und Schattenstauden.
Tipp: Wenn Sie im Garten bereits eine Pergola oder einen Rosenbogen haben, lohnt es sich, diese mit passenden Kletterpflanzen zu begrünen. Clematis, Kletterrosen oder Wilder Wein wachsen zuverlässig und verwandeln die Konstruktion nach und nach in ein grünes Dach.
Fazit: Ein Garten nach Plan ist ein Garten der zu Ihnen passt
Ein Garten nach Plan ist ein Garten, der zu Ihnen passt. Und ein schöner Garten entsteht mit einer durchdachten Gartenplanung. Ob klassisch mit Stift oder bequem per digitalem Gartenplaner – wichtig ist, dass Ihr Gartenplan Struktur bringt, Gestaltungsspielraum lässt und Ihnen bei jeder Entscheidung Orientierung bietet.
Ein weiterer Pluspunkt: Wer den Garten sorgfältig plant und dokumentiert, behält auch langfristig den Überblick. So wissen Sie auch in der nächsten Saison noch, wo welche Pflanze steht, und graben im Frühling nicht versehentlich die teuren Stauden wieder aus. Gerade bei größeren Gärten ist der Gartenplaner damit ein praktisches Werkzeug, das Zeit spart, Fehler vermeidet und die Freude am Gärtnern spürbar erhöht.