Möchten Sie Bienen in Ihren Garten locken, ist dies auch mit Schattenstauden möglich. Wir stellen Ihnen fünf bienenfreundliche Stauden vor.

Schattenecken im Garten werden häufig als Abstellplatz für nicht benötigte Pflanzgefäße, den Geräteschuppen oder den Komposter genutzt. Doch für dieses Schattendasein sind sie eigentlich viel zu schade. Gartenbereiche, die wenig und kaum Sonne abbekommen sind keine problematischen Standorte, sondern vielmehr eine verpasste Chance. Klettert das Thermometer im Hochsommer über 30 Grad Celsius, sind selbst die größten Sonnenfreunde für ein schattiges Plätzchen dankbar. Im Schatten lässt sich sogar mit Schattenstauden ein wundervolles Reich für Bienen schaffen. Sie fühlen sich dort rundum wohl und können fleißig Nektar sammeln.

Schattige Standorte mit Schattenstauden zum Blühen bringen

Schattige Plätze sollten nicht vernachlässigt werden, da selbst dort wunderschöne und zauberhafte Pflanzen gedeihen und auch diese Bereiche zu einem besonderen Hingucker machen. Schattenstauden sind dafür perfekt geeignet. Es gibt eine Vielzahl von Staudensorten, die mit wenig Sonnenstunden am Tag auskommen. Sie haben ihre ganz eigene Schönheit und sind sogar bei Bienen sehr beliebt.

Wer die richtigen Schattenpflanzen wählt, bietet Vögeln und Insekten eine perfekte Nahrungsquelle. Schattenplätzen wird mit den entsprechenden Pflanzen zudem mehr Farbe verliehen. Damit hat das wenig beachtete Dasein ein Ende.

Naturgemäß sind Stauden für den Halbschatten oder Schatten mit gedeckten Farbtönen versehen. Allerdings gibt es auch kräftige Farben. Am auffälligsten ist dabei die Astilbe (Prachtspiere), welche sich mit ihrer Blütenflacke in feurigem Rot, leuchtenden und pastelligen Farben im leichten Schatten sehr wohl fühlen.

Das Gleiche gilt auch für Taglilien, die es in verschiedenen Orange- und Gelbtönen gibt. Nach attraktiven Blüten, die im Schlagschatten von einem Gebäude gedeihen, muss auch nicht lange gesucht werden. Zahlreiche Arten von Tränendes Herz über filigrane Elfenblumen (Epimedium) und imposanter Wald-Geißbart (Arunucs dioicus) bis hin zu Storchschnabelarten (Geranium) und Wolfseisenhut (Aconutum vulparia) lassen sich bedenkenlos an einem schattigen Plätzchen im Garten oder im Schlagschatten von Häusern und anderen Gebäuden pflanzen.

Fünf attraktive, insektenfreundliche Schattenstauden und ihre besonderen Eigenschaften

Zahlreiche Stauden wachsen im Halbschatten und Schatten. Sie verleihen den Schattenplätzen eine ganz neue Optik, bringen Farbe ins Dunkel und sehen einfach nur zauberhaft aus. Besonders schön anzusehen und bienenfreundlich sind:

  • Schaumblüte
  • Johanniskraut
  • Ausdauerndes Silberblatt
  • Bergenie
  • Astilbe

Schaumblüte

Schattenstaude: Schaumblüte
Schaumblüte – Bild: © Michael / stock.adobe.com

Die Schaumblüte, botanisch als Tiarella cordifolia bezeichnet, stammt ursprünglich aus Nordamerika und ist eine immergrüne Schattenstaude. Überwiegend wächst sie als Wildstaude in Wäldern, wo sie sehr wenig Licht mitbekommt. Die Pflanze hat eine große Anziehungskraft auf Insekten. Ab April zieht die Staude mit ihren weiß-rosa Blüten zahlreiche Bienen und Schmetterlinge an. Damit sorgt sie bereits früh im Jahr für ein hervorragendes und wichtiges Angebot an Nahrung. Die Schaumblüte lässt sehr gut an einen neutralen bis hin zu leicht saurem Standort pflanzen. Besonders schön ist das Farbspiel der Blätter, welches sich im Laufe des Jahres von grün bis dunkelrot verfärben. Dadurch entsteht bei der unkomplizierten Schmuckstaude ein interessantes Muster beim Blattwerk.

Johanniskraut

Schattenstaude: Johanniskraut
Johanniskraut – Bild: © M. Schuppich / stock.adobe.com

Das Johanniskraut (Hypericum perforatum) zählt zu den farbenprächtigsten Schattenstauden. In der Zeit von Juli bis September bringen die leuchtend gelben Blüten einen wundervollen Farbakzent in jeden Schattenbereich. Die Staude ist mehrjährig, winterhart und ein besonderer Leckerbissen für Bienen und andere Insekten. Ein schöner zusätzlicher Effekt: Johanniskraut ist eine bekannte Heilpflanze, die schon seit Jahrhunderten bei unterschiedlichen Beschwerden eingesetzt wird. Die heilsamen Inhaltsstoffe wirken beruhigend und entspannend und können beim gesund werden unterstützen.

Ausdauerndes Silberblatt

Schattenstaude: ausdauerndes Silberblatt
Ausdauerndes Silberblatt – Bild: © Harald Biebel / stock.adobe.com

Das Ausdauernde Silberblatt (Lunaria rediviva), auch Mondviole genannt, ist eine Schattenstaude, die einen intensiven und blumigen Duft verströmt. Besonders schön treten an dunklen Standorten die filigranen, weißen Blüten in der Vordergrund. Als Wildstaude wächst die Mondviole vorwiegend im Wald oder am Waldesrand, wo es schön schattig ist. Bienen und andere Insekten werden durch den Duft angezogen und sammeln fleißig den Blütennektar des bienenfreundlichen Schattengewächses.

Bergenie

Schattenstaude: Bergenie
Bergenie – Bild: © Hubert / stock.adobe.com

Die Bergenie ist eine immergrüne Staude, die sich besonders wohl an einem schattigen Standort fühlt. Im Frühling bringt sie mit ihren auffälligen Blüten Farbe in den Garten. Das Farbspektrum reicht dabei von weiß bis hin zu rot. Der Herbst lässt die ansonsten tiefgrünen Blätter in bunten Farben erstrahlen. Wird die mehrjährige Pflanze auf einem durchlässigen Boden kultiviert, erfreuen sich Bienen und andere Insekten lange Jahre daran. Die Schattenstauden sind überaus robust und völlig unkompliziert, was Pflege und Wässern angeht.

Astilbe

Schattenstaude: Astilbe
Astilbe – Bild:© Garden Guru / stock.adobe.com

Die Astilbe, die auch als Prachtspiere bezeichnet wird, verströmt über ihre üppigen Blütenstände einen angenehmen Duft. Von dieser Schattenstaude gibt es unterschiedliche Arten, die in vielen verschiedenen Farben blühen. Die mehrjährige Staude lässt sich gut und überaus reizvoll mit anderen Schattenstauden kombinieren. Besonders wohl fühlt sie sich in der Nähe von Wasser, sodass sie sehr gut in der Nähe eines Gartenteichs gepflanzt werden kann.

Da die Prachtspiere etwas später im Jahr blüht, ist auch dann ein schöner Farbfleck im Garten, wenn bereits andere Pflanzen keine Blüten mehr tragen. Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten freuen sich über die Astilbe, da sie dort auch noch später im Jahr Nahrung finden.

Welche Schattenstauden sind für trockene Schattenbereiche ideal?

Ein halbdunkler und dunkler Bereich und dazu trockener Boden braucht Spezialisten, denen diese Gegebenheiten nichts ausmachen. Hier lassen sich sehr gut Gräser, wie zum Beispiel Hainsimen (Luzula) und einige Seggen (Carex) pflanzen. Genauso eignen sich pflegeleichte Bodendecker.

  • Verschiedenfarbige Taubnesseln (Lamium)
  • Wintergrüne Golderdbeeren (Waldsteinia) mit strahlend gelben Blüten
  • Salomonssiegel (Polygonatum)

Sie verschönern nackte Erde und bieten Bienen und anderen Insekten ein tolles Nahrungsangebot. Wer Salomonssiegel wählt, bekommt damit nicht nur eine perfekte Pflanze für naturnahe Gärten, sondern auch einen tollen Strukturgeber bei einer formalen Gartengestaltung mit zauberhaften, zart duftenden Blüten, an dem sich Bienen auch erfreuen.

Tipp: Um die Wasserhaltefähigkeit von sandigen und trockenen Böden zu verbessern, sollte in regelmäßigen Abständen gut abgelagerter Kompost und tonhaltige Mineralien wie Bentonit in den Boden eingearbeitet werden.

Bienenfreundliche Schattenstauden kombinieren

Besonders prächtig wird ein Garten, wenn Schattenstauden miteinander kombiniert werden, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein gibt es immer wieder neue Blütezeiten. Eine Mischkultur aus unterschiedlichen Stauden ist im Schattengarten nicht nur etwas für das Auge. Vielmehr dienen solche Pflanzungen heimischen Vögeln, Bienen und Insekten über einen langen Zeitraum als Nahrungsquelle. Gerade für Bienen ist das besonders wichtig, da sie immer weniger Möglichkeiten haben, Nektar zu sammeln und sich zu ernähren.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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