Bei zu hohem Kalkanteil im Boden können einige Pflanzen nicht gedeihen. Darum gilt es, die Bodenqualität zu verbessern. Meine Tipps zeigen Ihnen, wie das geht.

Boden kalkhaltig
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Ob die Pflanzen üppig wachsen und uns mit reicher Blüte erfreuen, ist nicht allein vom grünen Daumen des Hobbygärtners abhängig, sondern nicht zuletzt auch von den Bodenverhältnissen. Es gibt ganz unterschiedliche Bodenarten, welche, je nach ihrer Zusammensetzung, von bestimmten Pflanzen bevorzugt oder eher gemieden werden. Sie können einiges dafür tun, die Bodenbeschaffenheit zu verbessern und damit bestmögliche Bedingungen für ein gesundes Pflanzenwachstum schaffen. Was es bei kalkhaltigen Böden zu beachten gibt, welche Pflanzen sich dort wohlfühlen und wie sich der Kalkgehalt des Bodens senken lässt, erfahren Sie im Folgenden.





Ist mein Boden kalkhaltig?

Jeder Boden enthält eine gewisse Menge Kalk. Ist von einem kalkhaltigen Boden die Rede, liegt der Anteil an Kalziumkarbonat bei mehr als 40%. Wir sprechen von basischen, alkalischen oder eben kalkhaltigen Böden, wenn der pH-Wert des Bodens bei mehr als 7 liegt. Ob Ihr Boden kalkhaltig ist, können Sie bereits mit bloßem Auge abschätzen. Befinden sich dort kleine Steine und es zeichnen sich blasse Erdklumpen ab, kann meist von einem kalkhaltigen Boden ausgegangen werden. Gewissheit über den Kalkgehalt des Bodens bringt Ihnen eine Bodenanalyse. Professionell lässt sich diese in einem Bodenlabor durchführen. Für den Hausgebrauch genügt jedoch ein einfaches Testset, welches in jedem Gartenmarkt für etwa fünf Euro zu haben ist.

Tipp: Ein pH-Wert Bodentest liefert nur einen groben Anhaltspunkt über den tatsächlichen Kalk- und Säuregehalt. Durch die Dichte des Lehmbodens kann der Säurewert höher ausfallen, als bei Sandböden, obwohl der gleiche pH-Wert angezeigt wird.

Möchten Sie wissen, ob der Boden basisch oder sauer beschaffen ist, kann zu einem einfachen Hausmittel gegriffen werden. Hierfür benötigen Sie Essig und Backpulver. Geben Sie Essig und Backpulver jeweils getrennt zu einer Bodenprobe. Lassen sich bei Essig zischende Geräusche vernehmen, kann von einem basischen Substrat ausgegangen werden. Beginnt es dagegen, bei Backpulver zu zischen, ist der Boden sauer.

Verschiedene Bodenarten und ihre Merkmale

Kalkboden

  • Kalkböden sind trocken und recht nährstoffarm, dies kann bei bestimmten Pflanzen zu Mangelerscheinungen führen.
  • Nach Regenfällen verkleben Kalkböden aufgrund des enthaltenen Lehms.
  • Kalkböden besitzen einen pH-Wert von 7 und höher.

Lehmboden

  • Lehmböden sind dicht und speichern Wasser.
  • Fehlt die Feuchtigkeit, ist ein Lehmboden eher hart und rissig.
  • Dann kann ein Lehmboden nur schlecht bearbeitet werden.

Sandboden

  • Körniger Sandboden kann schlecht Feuchtigkeit speichern.
  • An heißen Tagen wird der Boden schnell trocken und es muss entsprechend häufiger gegossen werden.

Warum ist Kalk wichtig?

Der Hauptbestandteil von Kalk ist Calciumkarbonat. Damit enthält ein kalkhaltiger Boden automatisch Calcium. Somit kann Kalk die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Auch die Bodeneigenschaften verbessern sich durch den Kalkanteil. Weiterhin hält der Kalk im Boden auch die Bodenorganismen am Leben.

Tipp: Kalkhaltiger Boden erscheint krümelig und locker.

Kalk stoppt eine Versauerung des Substrats. Saure Böden werden von Bodenorganismen gemieden. Damit sich im Boden Leben entwickeln kann, ist eine neutrale Bodenbeschaffenheit wichtig. Die Aktivität der Bodenbewohner hält den Boden locker und nährstoffreich. Kalk ist damit ein wichtiger Bodenbestandteil und wird benötigt, um zahlreiche Funktionen im Boden aufrecht zu erhalten.

Gärtnern auf kalkhaltigem Boden

Ein kalkhaltiger Boden ist eigentlich eine Freude für jeden Hobbygärtner, denn Sie müssen sich nicht durch schweren Boden kämpfen, sondern können den lockeren Boden leicht bearbeiten. Eine Voraussetzung hierfür ist allerdings trockenes Wetter. Bei Regen erlebt der Hobbygärtner eine böse Überraschung und findet einen schlammigen und matschigen Untergrund vor. Für diese Veränderung der Bodenbeschaffenheit bei Nässe sorgt der Lehmanteil des Bodens.

Zahlreiche Pflanzen haben keine Probleme mit kalkhaltigen Böden und gedeihen problemlos, ohne dass eingeschritten werden muss. Die besten Aussichten bestehen beim Gärtnern auf Kalkböden bei mediterranen Pflanzen.

Tipp: Die Pflanzen sollten möglichst im Herbst in die Erde gesetzt werden, damit die Wurzeln vor dem Winter noch gut anwachsen können.

Die meisten Pflanzen sind mit kalkhaltigen Böden sogar recht zufrieden, denn sie benötigen einen pH-Wert, der zwischen 5 und 7,5 liegt, um ihre Nährstoffaufnahme aus dem Boden sicher zu stellen. Der Kalk wirkt wie ein Puffer gegen eine für die Pflanzen schädliche Bodenversauerung.

Tipp: Sauren Böden wird häufig Kalk zugesetzt, damit sich der pH-Wert anhebt. Calcium ist dagegen auch in saueren Böden reichlich enthalten und muss nicht zugeführt werden.

Da der Kalkboden recht trocken und nährstoffarm beschaffen ist, können durch das Fehlen von Mangan, Eisen, Kupfer, Zink oder Magnesium Mangelerscheinungen auftreten. Durch die lockere Beschaffenheit des Kalkbodens fließt nicht nur das Wasser leicht ab, sondern auch die darin gelösten Nährstoffe verflüchtigen sich schneller, als in einem dichteren Lehmboden.

Achtung: Düngen Sie einen Kalkboden nie mit frischem Mist. Der hohe Anteil an Kohlendioxid führt zur Bildung von Bikarbonat, welches die Eisenaufnahme der Pflanzen verhindern kann.

Welche Pflanzen mögen kalkhaltigen Boden?

Bäume und Sträucher:

Beetpflanzen:

Obstbäume:

Welche Pflanzen mögen keinen kalkhaltigen Boden?

Wie lässt sich ein kalkhaltiger Boden aufwerten?

Wenn sich der im Boden enthaltene Kalk mit weiteren vorhandenen Nährstoffen verbindet, kommt es zur Bildung chemischer Verbindungen, die das Wachstum der Pflanzen unterstützen. Ein Zuviel an Kalk ist jedoch für viele Pflanzen eher schädlich. Wenn es zu Eisenmangel kommt, erkennt Sie das an einer Gelbfärbung der Blätter. Die Pflanzen wachsen nicht mehr wie gewohnt, auch wenn ausreichend Kalk im Boden vorhanden ist.

Die meisten Pflanzen benötigen für ein gesundes Wachstum Eisen. Daher sollten Hobbygärtner kalkhaltige Böden mit einem säurehaltigen Dünger versorgen. Damit lässt sich ein gewisses Bodengleichgewicht herstellen und der Mangel an Eisen kann ausgeglichen werden.

Tipp: Auf besonders kalkhaltigen Böden lohnt es, Klee oder Lupinen anzupflanzen und den Boden hin und wieder flachgründig umzustechen.

Wie lässt sich der Kalkanteil des Bodens senken?

Ist der Boden zu kalkhaltig, besitzt er einen hohen pH-Wert. Dieser lässt sich nur schwer senken. Der Kalkanteil des Bodens kann durch die Untermischung von Lauberde oder verrotteten Kiefernadeln vorübergehend gesenkt werden. Dauerhaft wird sich ein Kalkanteil im Boden nur schwer senken lassen. Die beste Option ist hier eindeutig, sich für Pflanzen, die sich in kalkhaltigen Boden wohlfühlen zu entscheiden. Beim Einpflanzen sollten entsprechend tiefe Pflanzlöcher gegraben werden. Diese können Sie dann mit Kompost füllen. So erhalten die eingesetzten Pflanzen alle wichtigen Nährstoffe und kommen nicht ausschließlich mit dem kalkhaltigen Boden in Berührung.

Tipp: Gegen das Vergilben von Pflanzen in Kalkböden hilft das Gießen mit Sequestrin-Lösung, die eine Freisetzung der im Boden befindlichen Spurenelemente bewirkt.

Wann braucht der Boden Kalk?

Auch das Gegenteil kann der Fall sein: Dem Boden fehlt es an Kalk. Kalkmangel lässt sich zum Beispiel an einer bei Äpfeln oder Quitten auftretenden Stippe erkennen. Die Schale ist dann mit bräunlichen Punkten übersät. Auch das Fruchtfleisch kann dadurch beeinträchtigt werden und es kommt zu braunen Flecken. Bei Tomaten, welche unter Kalkmangel leiden, faulen die Blüten.

Tipp: Kommt es zu Wachstumsstörungen und gelb verfärbten Blättern, kann ein Kalkmangel des Bodens dafür verantwortlich sein.

Zusammenfassung

Richtige Pflege von kalkhaltigen Böden

Durch die Beigabe von verrotteten Nadeln lässt sich der pH-Wert senken. Wird Humus zugegeben, verbessert sich die Konsistenz des Bodens. Fehlt es dem Boden an Eisen, kann dies durch die Untermischung von Heideboden ausgeglichen werden. Kalkböden sollten hin und wieder umgegraben werden.

Vitaler Kalkboden – Optik

  • lockere Bodenbeschaffenheit
  • gute Bodenbearbeitung möglich
  • gute Wasser- und Luftdurchlässigkeit
  • nährstoffreich
  • gute Speichereigenschaften
  • lebendige Aktivität im Boden erkennbar

Verbesserung Qualität kalkhaltiger Böden

  • Kompost zugeben
  • Humusschicht anlegen
  • häufiges Umgraben
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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