Warum eine alte Schubkarre nicht wiederverwenden und damit aufwerten? Ich erkläre Ihnen, wie Sie eine alte Schubkarre als Beet umfunktionieren.
Dass unsere Umwelt an Müll unterschiedlichster Art leidet, der nicht oder nur schwer abgebaut werden kann, ist für viele nichts Neues. Daher versuchen viele Menschen, weniger Verpackungsmaterial zu verbrauchen, auf Plastik zu verzichten oder auch ihren Müll generell deutlich zu reduzieren, indem man sinnvoller einkauft.
Doch auch das Upcycling spielt beim Schonen der Umwelt eine wesentliche Rolle: denn aus Altem soll etwas Neues geschaffen werden. So wird aus alten Stiefeln etwa eine Art Blumentopf geschaffen, aus alten Plastikbechern ein Aufzuchtsort für Keimlinge und vieles mehr. Was man aus einer alten Schubkarre machen kann und was Upcycling überhaupt bedeutet und ausmacht, erkläre ich Ihnen nun.
Inhalte
✅ Upcycling – was ist das überhaupt?
Upcycling bedeutet im Gegensatz zum Recycling, dass alte Gegenstände aufgewertet und anderweitig wiederverwendet werden. Während beim Recycling darauf geachtet wird, bestimmte Dinge wiederzuverwenden, um ihnen einen Mehrwert zuzuteilen. Dabei entstehen meist minderwertigere Produkte als zu Beginn.
Beim Upcycling hingegen wird aus Altem etwas Neues mit höherem Mehrwert für Umwelt und Nutzer erstellt. Beide Varianten haben allerdings gemeinsam, dass Dinge mehrfach genutzt werden und somit nicht sofort im Müll landen, was wiederum mehr Müll vermeidet und die Umwelt schont.
Sinn und Zweck vom Upcycling
Mit Upcycling lässt sich vor allem das eigene Umfeld zum Nachdenken und Nachahmen animieren, sodass viel mehr Menschen weniger Ressourcen verbrauchen und die Umwelt verschmutzen. Aber auch der eigene Geldbeutel kann durch das Upcyclen geschont werden: Denn viele Dinge, die man eigentlich kaufen müsste, lassen sich durch die Methode ganz einfach durch Altes ersetzen.
Das Gesparte lässt sich dann für Wichtiges auf die Seite legen, etwa eine schöne Zeit mit den Liebsten, oder für ein Fahrrad, mit dem noch mehr Ressourcen geschont werden können, weil man dieses anstelle des Pkws oder des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs nutzt.
Vorteile
✔ man muss weniger Abfall abführen
✔ man entwickelt eine bewusstere Lebensweise in Sachen Umweltschonung, um die Welt dem Nachwuchs besser zu hinterlassen
✔ Mitmenschen werden auf das Thema aufmerksam gemacht
✔ man erhält neue Dinge aus Altem, die auf verschiedenste Weise verwendet werden können
✔ sogar Dekorationen lassen sich aus Altem fertigen
✔ man erhält etwas Einzigartiges, das es so nicht zu kaufen gibt
✔ der eigene Geldbeutel wird sehr geschont, sodass man auf eigene Wünsche oder Wichtiges besser hin sparen kann
Nachteile
✘ Upcycling kann mit etwas Aufwand verbunden sein
✘ es müssen erst passende Ideen entwickelt werden, bevor der Mehrwert durch weitere Nutzungen entstehen und es an den Umbau gehen kann
✅ Welche Dinge eignen sich für Upcycling?
Im Grunde kann man, mit etwas Fantasie, Geschick, Lust und Laune aus allem etwas Neues machen, das einen Mehrwert bietet und neben dem Geldbeutel auch die Umwelt schont. So eignen sich alte Brotdosen und Plastik-Elemente, die man nicht mehr nutzen möchte, beispielsweise dazu, Keimlinge aufzuziehen, bis sie für einen eigenen Blumentopf groß genug sind. Die Samen für jene lassen sich aus gekauften Obst- und Gemüsesorten erwerben, sodass man beide Käufe sinnvoll weiter nutzt und nach einiger Zeit und mit etwas Erfolg vielleicht sogar schon sein eigenes Gemüse oder Obst ernten kann.
Aus alten Pflastersteinen, die nicht mehr benötigt werden, lässt sich unter anderem eine Beetumrandung im Garten bauen. Auch eine Schubkarre kann einfach zum Mehrwert-Produkt werden und insbesondere einem Mini-Beet für Kräuter oder Ähnlichem viel Platz bieten.
✅ Schubkarre als Beet upcyclen

Die eigene Schubkarre fährt wegen eines beschädigten Reifens nicht mehr, und es ist aufwendiger oder kostspieliger, diesen zu ersetzen, als eine neue Schubkarre zu kaufen? Oder die alte Schubkarre ist völlig verbogen und mit Dellen übersät, sodass sie beim Fahren Lasten nicht mehr gut trägt? In diesen Fällen kommt der Gedanke an das Upcycling bei vielen Menschen auf und wird nicht selten gleich wieder verworfen, weil man nicht weiß, was aus der Schubkarre einmal werden kann oder soll.
Schubkarre upcyclen – Vorteile
- Schubkarren, die aus Metall bestehen, sind sehr robust und langlebig, sodass deren Ladefläche sehr lange genutzt werden kann
- die meisten Schubkarren sind witterungsbeständig
- mit den richtigen Bepflanzungen oder etwas Dekoration sehen Schubkarren dekorativ aus
- Schubkarren bieten viel Fläche zur Nutzung
- das umständliche Wegwerfen wird beim Upcycling verhindert, da man sonst zum Wertstoffhof müsste
- Schubkarren können sehr vielseitig geupcycled werden
✅ Wie man aus der alten Schubkarre ein Beet macht
Schritt 1: Schubkarre reinigen
Aus der alten Schubkarre ein Beet anzulegen, ist keine schwierige Aufgabe. Genau genommen sollte man im ersten Schritt dafür sorgen, dass die Mulde gut gereinigt ist und diese mit heißem Wasser ausspülen, um eventuelle Bakterien abzutöten. Sonst könnten diese die späteren Bepflanzungen im wahrsten Sinne des Wortes „im Keim ersticken“. Keimlinge könnten also beschädigt werden, sodass die Bepflanzung keinen richtigen Erfolg zeigt oder schon bald abstirbt.
Schritt 2: Schubkarrenboden vorbereiten
Nach dem Reinigen bohren Sie kleine Löcher in die Ladefläche, um sicherzustellen, dass Gießwasser abfließen kann und sich keine Staunässe bildet. Diese vertragen nämlich die meisten Pflanzen und Keimlinge ganz und gar nicht gut.
Ablauflöcher im Boden der Schubkarre sind wichtig, doch genau hier stellt sich die Frage: Kann das Material an den Bohrlöchern rosten?
Viele Schubkarren bestehen aus verzinktem Stahl. Die Zinkschicht schützt das Metall vor Rost, doch beim Bohren wird diese Schutzschicht durchbrochen. Dadurch kann Feuchtigkeit eindringen und die ungeschützten Stellen angreifen. Um das zu verhindern, genügt ein einfacher Trick: Die Bohrlöcher lassen sich mit Zinkspray oder Klarlack versiegeln. So bleibt die Schubkarre widerstandsfähig und kann lange als Blumenbeet genutzt werden.
Schritt 3: Schubkarre füllen
Damit überschüssiges Wasser gut abfließen kann, ist eine Drainageschicht in der Schubkarre wichtig. Dafür wird zuerst eine etwa fünf Zentimeter dicke Schicht aus Kies oder Blähton eingefüllt. Sie sorgt dafür, dass sich keine Staunässe bildet und die Wurzeln nicht im Wasser stehen.
Um zu verhindern, dass Erde in diese Schicht einsickert und die Ablauflöcher verstopft, wird anschließend ein Gartenvlies darübergelegt. Dieses wirkt wie eine Barriere, lässt Wasser durch, hält aber feine Erde zurück.
Zum Abschluss wird die Schubkarre mit hochwertiger Pflanzerde befüllt, beispielsweise Aufzucht- oder Pflanzenerde. Je nachdem, ob man Jungpflanzen einsetzen oder Saatgut für insbesondere ein Kräuterbeet einbringen möchte, geht es nun an die unterschiedlichen Pflanzschritte.
Schritt 4: Schubkarre bepflanzen
Eine Schubkarre kann vielseitig bepflanzt werden. Wichtig ist, Pflanzen mit ähnlichen Ansprüchen zusammenzusetzen. Sonnenliebende Pflanzen brauchen durchlässige Erde, während schattenverträgliche Gewächse eine feuchtere Umgebung bevorzugen. Ob blühend, essbar oder pflegeleicht, mit der passenden Auswahl wird die Schubkarre zum grünen Highlight im Garten.
☛ Sonnige Standorte – Farbenfrohe Blüten oder mediterrane Kräuter
Steht die Schubkarre an einem sonnigen Platz, gedeihen sonnenliebende Pflanzen am besten. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Lavendel fühlen sich hier besonders wohl, da sie mit trockener Erde und Hitze gut zurechtkommen. Auch Sommerblumen wie Petunien, Kapuzinerkresse oder Sonnenhut setzen farbenfrohe Akzente und ziehen Bienen an. Wer essbare Pflanzen bevorzugt, kann Erdbeeren pflanzen. Sie wachsen kompakt und liefern aromatische Früchte.
☛ Halbschatten – Salat, Spinat und blühende Akzente
Nicht jede Pflanze braucht volle Sonne. In halbschattigen Bereichen wächst knackiger Salat wunderbar, genauso wie Spinat oder Rucola. Blühende Stauden wie Fleißige Lieschen oder Begonien bringen Farbe ins Spiel, während Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch auch mit weniger Sonne gut klarkommen.
☛ Schattige Standorte – Grünpflanzen und pflegeleichte Begleiter
Für Standorte mit wenig Licht bieten sich schattenverträgliche Pflanzen an. Funkien mit ihren dekorativen Blättern oder Farne schaffen eine grüne Oase. Auch Männertreu und Fuchsien blühen zuverlässig im Schatten und verleihen der Schubkarre einen lebendigen Look.
☛ Hängende Pflanzen – wenn es üppig wachsen soll
Wer es besonders üppig mag, kann auf hängende Pflanzen setzen. Hängende Geranien oder Lobelien lassen die Schubkarre überquellen, während Kapuzinerkresse mit ihren leuchtenden Blüten dekorativ herabhängt. In Kombination mit stehenden Pflanzen entsteht ein spannender Mix.
☛ Steingarten oder Sukkulenten – pflegeleicht und robust
Soll die Schubkarre besonders pflegeleicht sein, bietet sich ein Steingarten mit Sukkulenten und Polsterstauden an. Hauswurz, Fetthenne oder niedrige Nelkenarten benötigen nur wenig Wasser und trotzen selbst heißen Sommertagen. Die Kombination aus verschiedenen Steinarten, Kies und robusten Pflanzen verleiht der Schubkarre eine natürliche, fast verwunschene Optik.
Wer dem Ganzen eine verspielte Note verleihen möchte, kann kleine Feenhäuser oder Miniaturmöbel zwischen den Pflanzen platzieren. Diese lassen sich aus Holz oder sogar alten Tontöpfen gestalten und schaffen eine märchenhafte Szenerie. Zusammen mit Moos und kleinen Steinwegen entsteht eine fantasievolle Miniaturwelt, die nicht nur Kinder begeistert.
✅ Weitere Upcycling-Ideen für Schubkarren
Es gibt sehr viele Möglichkeiten, eine alte Schubkarre mit echtem Mehrwert zu nutzen und damit Geld zu sparen, aber auch Ressourcen.
Schubkarre als Sandkasten
So kann aus der Schubkarre nicht nur ein kleines Beet gemacht werden, sondern beispielsweise auch ein kleiner Sandkasten für Kinder. Gräbt man den unteren Teil der Schubkarre nämlich etwas in den Boden ein, sodass die obere Kante mit dem Boden nahezu eben erscheint, kann deren Ladefläche prima mit Sand befüllt werden. Das Schöne für Kinder ist daran, dass sie schön tief buddeln können und sich selbst mit der kleinen Sandfläche viel anfangen lässt. Alternativ kann aus der Schubkarre für größere Kinder auch ein transportabler Sandkasten werden, der im Stehen bespielt wird. Hier sollte man natürlich stets überprüfen, ob die Schubkarre standfest ist, um Unfälle zu vermeiden.
Tipp: Wenn die Kinder sich im Sommer abkühlen wollen, kann natürlich auch mit Wasser statt Sand gespielt werden. Hier dürfen allerdings keine Löcher in der Mulde sein und auch die Oberfläche sollte glatt und heil sein, damit sich niemand verletzt.
Schubkarre als Streuwagen
Eine ausgezeichnete Idee ist auch, eine alte Schubkarre zu einem Streuwagen umzufunktionieren, sofern die Reifen noch intakt sind. Denn eine schiefe Ladefläche oder Dellen machen beim Streuen nichts aus. Bohrt man gleichmäßig Löcher in die alte Ladefläche, kann etwa Saatgut wie Rasensamen oder auch zu pflanzende Gemüsesamen eingefüllt werden, welches dann gleichmäßig auf den Boden fällt, wenn man die Schubkarre bewegt.
Schubkarre als Teich
Mit wenig Aufwand wird eine alte Schubkarre zu einem dekorativen Wasserspiel. Damit das Wasser nicht versickert, wird die Mulde mit Teichfolie ausgekleidet. Eine Teichpumpe mit Springbrunnenaufsatz hält das Wasser in Bewegung, versorgt es mit Sauerstoff und beugt so der gefürchteten Algenbildung vor. Ergänzt wird die Wasserpflege durch Teichpflanzen wie Seerosen, Sumpfschwertlilien oder Günsel.
Allerdings ist ein halbschattiger Standort wichtig, denn dieser schützt das Wasser vor übermäßiger Erwärmung. Verdunstung lässt sich durch gelegentliches Nachfüllen leicht ausgleichen. Auch für Vögel, Bienen und andere Gartenbewohner wird der Mini-Teich in der Schubkarre zur wertvollen Trinkquelle. Damit sie sicher ans Wasser gelangen, bieten flache Steine oder kleine Inseln eine willkommene Landemöglichkeit.
Ein Highlight wäre ein Teichnebler oder eine solarbetriebene LED-Beleuchtung, die am Abend für stimmungsvolle Momente sorgt.
Tipp: Eine detaillierte Anleitung zur Teichgestaltung gibt es in unserem Artikel: „Kleinen Teich in drei Schritten anlegen“.