Das Frühlings-Gedenkemein oder auch Frühlings-Nabelnüsschen ist eine prächtig austreibende Staude, die wunderbar als Bodendecker gepflanzt werden kann.

Das Frühlings-Gedenkemein (Omphalodes verna) wird nur allzu gerne mit dem Vergissmeinnicht verwechselt. Was vor allem daran liegt, dass die Blütenstaude ähnlich traumhaft schöne blaue Blüten ausbildet. Allerdings wächst Frühlings-Gedenkmein wesentlich niedriger und ist deshalb besser für eine Kultur als Bodendecker geeignet. Es gibt neben der Blütenfarbe noch andere Ähnlichkeiten zwischen Vergissmeinnicht und dem als Frühlings-Gedenkemein bekannten Frühlings-Nabelnüsschen. Beispielsweise gehören beide Pflanzen zur Familie der Raublattgewächse. Der Name verrät bereits, dass beide Stauden auffallend raue, mehr oder wenige behaarte Blätter besitzen. Und auch die himmelblauen, radiärsymmetrischen Blüten haben Vergissmeinnicht und Frühlings-Gedenkemein gemeinsam.


Ein entscheidender Unterschied ist allerdings der Größenunterschied beider Pflanzen. Während großwüchsige Arten des Vergissmeinnicht bei guter Pflege bis zu 80 cm hoch werden können, erreicht Frühlings-Gedenkemein selten mehr als 20 bis 30 cm Wuchshöhe. Eine Eigenschaft, die Omphalodes verna im Garten für ganz spezielle Verwendungszwecke prädestiniert.

Frühlings-Gedenkemein im Garten

Dank seines bodennahen Wuchses ist Frühlings-Gedenkemein ein äußerst beliebter Bodendecker. Die Polsterstaude stammt ursprünglich aus Österreich, wo sie auf bergigem Terrain ganze Teppiche ausbildet. Es ist im Garten daher wunderbar für den Gehölzrand oder dichteres Unterholz (z.B. im Waldgarten oder Naturgarten) geeignet.

Ebenfalls gut geeignet ist der Bodendecker für die Bepflanzung von Gräbern, Blumengärten oder Topfgärten. Interessant ist des Weiteren eine Kultur im Alpingarten, wo man die natürlichen Standorte von Omphalodes verna in montaner Lage simulieren kann.

Heute findet man Wildbestände des Frühlings-Nabelnüsschens auch außerhalb Österreichs in den Gebirgsregionen Ost- und Südeuropas. Das kleine Blümchen hat sich also über die Gebirgsregionen eifrig ausgebreitet. Was nicht zuletzt auch an der guten Winterhärte von Omphalodes verna, von bis zu -29 °C, liegt. Die Polsterstaude benötigt im Garten also keinen Winterschutz.

Frühlings-Gedenkemein oder Frühlings-Nabelnüsschen (Omphalodes verna)
Wuchs:teppichartig, kriechend, bildet Ausläufer
Wuchshöhe:8 – 12 cm
Wuchsbreite:20 – 25 cm
Blütezeit:April bis Mai
Standort:Halbschatten
Boden:frisch, durchlässig, humusreich
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Frühlings-Gedenkemein – Standort und Pflanzung

Frühlings-Gedenkemein wünscht sich einen Standort in schattiger oder halbschattiger Lage. Das wird am besten durch die Unterpflanzung größerer Gehölze oder Prachtstauden wie

erreicht. Alternativ ist natürlich auch eine Kultur an von Haus aus schattigeren Standorten möglich, etwa im Schutz einer Hausmauer. Pralle Mittagssonne ist aber in jedem Fall zu vermeiden.

Was den Boden betrifft, bevorzugt das Frühlings-Gedenkemein ein lockeres, frisch feuchtes Substrat. Mit Blick auf den natürlichen Standort der Pflanze in Gebirgsregionen ist außerdem ein kiesig-lehmiger bis sandig-kiesiger Boden zu wählen. Das Standortsubstrat sollte einen guten Nährstoff- und Humusanteil aufweisen und darf gerne auch etwas kalkhaltig sein. Der optimale pH-Wert des Bodens liegt mit 6,5 bis 7 Punkten im schwach sauren bis neutralen Bereich.

Pflanzanleitung Schritt für Schritt

1. Schritt: Die Pflanzung von Omphalodes verna erfolgt am besten im Frühling gegen März. So hat der Bodendecker vor dem Winter noch genügend Zeit, um sich am Standort einzugewöhnen.

2. Schritt: Zur Bodenoptimierung mischen Sie je nach Bedarf etwas Sand in das Substrat. Auch leichte Kalkgaben können erfolgen, was am besten durch Beimengung von Kies aus Kalkstein erfolgt.

3. Schritt: Die Größe des Pflanzloches für Frühlings-Gedenkemein orientiert sich am Wurzelballen. Je nachdem, ob ein geschlossener Pflanzenteppich gewünscht ist oder nicht, können Sie den Pflanzabstand mit 12 bis 15 cm etwas dichter oder mit 25 bis 35 cm etwas weiter setzen. Insgesamt sollten Sie aber nicht mehr als 10 bis 15 pro Quadratmeter pflanzen.

Frühlings-Gedenkemein gießen und düngen

Frühlings-Nabelnüsschen
© olgabungova / stock.adobe.com

Für den Großteil des Jahres versorgt sich Frühlings-Gedenkemein über natürlichen Niederschlag selbst mit Wasser. Im Sommer könnten anhaltende Trockenphasen aber eine manuelle Bewässerung notwendig machen. Gießen Sie nach Möglichkeit nur von unten, um feuchten Blättern vorzubeugen. Das zieht Schädlinge an und kann zu Fraßschäden am Blattschmuck von Omphalodes verna führen.

Zur Grunddüngung lässt sich im Wurzelbereich des Frühlings-Gedenkemeins nach der Pflanzung eine leichte Kompostschicht (ca. 1 bis 2 cm) auftragen. Später sind eigentlich keine Düngungen mehr notwendig. Nur wenn Blühfreudigkeit und Wachstum der Pflanze spürbar nachlassen, kann man den anfänglichen Düngeschritt im März der jeweiligen Saison wiederholen.

Frühlings-Gedenkemein – schneiden und vermehren

Die Blütezeit vom Frühlings-Nabelnüsschen ist relativ kurz und reicht von April bis Mai. Da auch die Blüten selbst relativ kurzlebig sind, sollte Omphalodes verna während der Blütezeit regelmäßig ausgeputzt werden. Zudem ist auch ein umfangreicher Rückschnitt denkbar, um vor dem Winter welkes Laub zu entfernen.

Pflegeschnitt im Frühling

Schneiden Sie während der Blütezeit im Frühling welke Blütentriebe umgehend und bis zum Laubansatz zurück. Mit etwas Glück lässt sich so eine Nachblüte anregen. Auch verhindert das zeitige Ausschneiden der Blüten am Frühlings-Nabelnüsschen eine unkontrollierte Selbstaussaat.

Rückschnitt im Herbst

Der Rückschnitt der Pflanze erfolgt im Spätherbst, vor den ersten Frösten. Hier wird das Frühlings-Gedenkmein bodennah eingekürzt. Schneiden Sie bitte nicht im Winter oder zeitigen Frühjahr. Hier bildet die Blütenstaude bereits erste Knospen aus.

Vermehrung durch Aussaat

Der wissenschaftliche Name der Nabelnüsschen „Omphalodes“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt soviel wie „nabelförmig“. Er nimmt Bezug auf die Klausenfrüchte der Pflanze, die nach der Fruchtreife in vier nabel- bzw. napfförmige Klausen zerfallen. Die Klausen enthalten reichlich Saatgut, das ohne Entfernung der Fruchtstände für eine rege Ausbreitung von Omphalodes verna im Garten sorgt. Manche Gärtner wünschen diese Selbstaussaat und lassen daher beim Pflegeschnitt ein paar Blüten bis zur Fruchtreife der namensgebenden Nabelklausen stehen. Alternativ können Sie das reife Saatgut auch absammeln und gezielt im Beet bzw. im Topf aussäen.

Vermehrung durch Wurzelteilung

Die einfachste Art der kontrollierten Vermehrung ist beim Frühlings-Gedenkemein die Wurzelteilung. Dafür graben Sie im Frühling oder Herbst einfach den Wurzelballen der Pflanze aus und entfernen zunächst schwache Wurzeln und Triebe. Danach teilen Sie die Pflanze in zwei bis drei gleich große Stücke. Jedes Stück sollte mindestens zwei Triebe besitzen um eine gute Entwicklung zu garantieren. Die Teilstücke sollten später nicht tiefer im Boden sitzen als die Mutterpflanze zuvor. Auch ist in den ersten Standwochen auf eine gute Bewässerung zu achten. Bei älteren Pflanzen sorgt die Wurzelteilung für eine Verjüngung der Pflanze, die danach wieder kräftiger austreibt und blüht.

Vermehrung durch Ausläufer

Ebenfalls denkbar ist eine Vermehrung von Frühlings-Nabelnüsschen durch Ausläufer. Zu diesem Zweck ritzen Sie einen gesunden, bodennahen Trieb leicht mit einem kleinen Messer oder einer Rasierklinge an und bedecken die Schnittstelle dann mit etwas Erde. Der Trieb darf nicht vollständig von der Mutterpflanze getrennt werden, damit er bis zur Bewurzelung noch ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Erst wenn der Ausläufer spürbar am Boden haften, ist ein eigenständiges Wurzelsystem am entstehen. Der Ausläufer ist dann bereit zur Abtrennung und lässt sich direkt neu verpflanzen.

Frühlings-Gedenkemein im Topf

Sowohl Winterschutz als auch gezielte manuelle Bewässerung sind bei Freilandkulturen des Omphalodes verna wie erwähnt nicht notwendig. Bei Topfkulturen weicht die Pflegeroutine dagegen etwas ab. Einerseits benötigen Topfpflanzen deutlich mehr Gießgänge. Das ist vor allem beim feuchtigkeitsliebenden Frühlings-Gedenkemein sehr wichtig. Andererseits sollte auch ein leichter Winterschutz angebracht werden, um die Wurzeln vor Frost zu schützen. Wickeln Sie hierzu am besten etwas Gartenvlies oder Kokosmatten um den Pflanztopf.

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Das isoliert die Pflanze gut und hält sie auch im Winter schön warm. Den Boden des Pflanzgefäßes können Sie ergänzend auf Holzblöcke oder Styropor stellen. Dadurch wird verhindert, dass im Winter die Kälte in den Topfboden einzieht und Wurzelschäden verursacht. Gegossen werden Topfkulturen des Frühlings-Gedenkemeins im Winter sparsam.

Frühlings-Gedenkemein – interessante Sorten

Von der natürlich hellblau blühenden Stammart des Omphalodes verna gibt es einige Spezialsorten mit abweichender Blütenfärbung. Auch die Wuchshöhe kann sich sortenabhängig unterscheiden. Zu den wichtigsten Sorten gehören:

SortenBesonderheiten
Frühlings-Gedenkmein ‚Alba‘
(Omphalodes verna ‚Alba‘)
• weiße Blüten
• Wuchshöhe 15 bis 20 cm
• vermehrt sich weniger stark als die Stammart
Frühlings-Gedenkmein ‚Elfenauge‘
(Omphalodes verna ‚Elfenauge‘)
• türkisblaue Blüten mit weißem Auge
• Wuchshöhe 10 bis 15 cm
Frühlings-Gedenkmein ‚Grandiflora‘
(Omphalodes verna ‘Grandiflora’)
• dunkelblaue Blüten
• Wuchshöhe von 15 bis 20 cm
• bildet namensgemäß große Blüten aus

Krankheiten und Schädlinge

Blattläuse

Das Frühlings-Gedenkemein ist eine Bienenweide und zieht daher insbesondere während der Blütezeit viele Nützlinge an. Leider befinden sich unter den Insekten, die die Polsterstaude aufsuchen, auch einige Schädlinge. Hierzu gehören vor allem Blattläuse aller Arten. Sie entziehen der Pflanze wichtige Nährstoffe und können so die Blütenpracht des Omphalodes verna jäh beenden. Bemerkbar macht sich die Anwesenheit von Blattläusen auf der Pflanze durch den sogenannten Honigtau. Dabei handelt es sich um klebrige Ausscheidungsprodukte der Schädlinge, die vor allem die Blätter des Frühlings-Gedenkemeins verkleben.

Beikommen kann man den Blattläusen einerseits durch Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen. Andererseits helfen auch Sprühungen mit Seifenlauge oder Brennnesselsud. Für die Seifenlauge lösen Sie einfach 1 Esslöffel Kernseife in 1 Liter Wasser auf. Der Brennnesselsud wird durch Einweichen von Brennnesseln in Wasser hergestellt. Nach etwa 12 Stunden ist das Histamin der Brennnessel in den Sud übergegangen. Es löst bei den Blattläusen unangenehme, brennende Reizreaktionen aus und vertreibt sie so erfolgreich.

Mehltau

Eine mangelnde Bewässerung und auch ein unzureichender Pflanzabstand können am Frühlings-Gedenkemein Pilzbefall durch Mehltau verursachen. Entfernen Sie hier umgehend alle betroffenen Blätter und bereiten Sie ein Sprühwasser mit 9 Teilen Wasser und 1 Teil Frischmilch vor. Damit sprühen Sie die Pflanze anschließend alle zwei bis drei Tage ein, bis kein Mehltau mehr nachkommt. Die erkrankten Blätter müssen separat im Hausmüll entsorgt werden. Bitte schmeißen Sie die Pflanzenteile nicht auf den Kompost. Der Pilzerreger könnte sich hier weiter ausbreiten. Ergänzend ist bei Mehltaubefall künftig darauf zu achten, dass die Pflanze ausreichend gegossen wird und eine gute Belüftung erfährt.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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