Die Hauswurz wächst dort, wo die meisten anderen Pflanzen nicht gedeihen. Zudem ist sie äußerst robust und genügsam.

An Stellen, wo kaum eine Pflanze überleben kann, sieht man nicht selten eine Hauswurz, auch als Steinrose bekannt, wachsen. Hauswurzen zählen zu den Polsterstauden und kommen in einer großen Artenvielfalt vor. Der Hobbygärtner kann erfinderisch werden und die Pflanzen in Gefäßen kultivieren, im Steingarten wachsen lassen oder zur Dachbegrünung einsetzen. Extremstandorte sind keine Herausforderung für die im Folgenden näher beschriebenen Blattrosetten.
Inhalte
- 1 Herkunft und Besonderheiten der Steinrose
- 2 Hauswurz als Heilpflanze
- 3 Passender Standort für die Hauswurz
- 4 Das ideale Substrat für die Steinrose
- 5 Hauswurz pflanzen
- 6 Beliebte Hauswurz-Arten kurz vorgestellt
- 7 Steinrose richtig gießen
- 8 Hauswurz vermehren
- 9 Krankheiten und Schädlinge an der Steinrose erkennen
- 10 Hauswurz überwintern
Herkunft und Besonderheiten der Steinrose
Hauswurzen zählen zur Gattung Sempervivum und kommen in etwa 50 Arten vor. Davon sind unzählige Kulturformen im Umlauf. Es sind zahlreiche farbenfrohe Kreuzungen entstanden, die für viel Abwechslung im Steingarten sorgen können.
Die ursprüngliche Heimat der Hauswurz sind die Gebirge und Felslandschaften Asiens und Europas.
Die Dickblattgewächse bilden mattenartige Polster aus sukkulenten Rosetten. Die Blätter verlaufen spitz und besitzen eine behaarte Oberfläche. Das Farbspektrum der Hauswurz reicht von Grün und Rot bis hin zu Orange.
Hauswurz als Heilpflanze
In der Naturheilkunde findet die Pflanze Verwendung zum äußerlichen Auftrag bei Verbrennungen, Warzen, Wunden oder Insektenstichen. Die Anwendung ist mit Aloe Vera zu vergleichen. Werden die Blätter aufgeschnitten, entweicht der Pflanzensaft, welcher direkt auf die betroffene Hautstelle aufgetragen wird.
Die Wirkung als Heilpflanze liegt in folgenden Inhaltsstoffen begründet:
- Tannin
- Bitterstoffe
- Gerbstoffe
- Schleimstoffe
- Ameisensäure
- Apfelsäure
- Vitamin C
- Kalium
Passender Standort für die Hauswurz

Die anspruchslosen Pflanzen gedeihen an jedem Standort der sonnig genug ist. Während der Wachstumsphase wird ein warmer und trockener Standplatz bevorzugt. Im Winter überstehen die Pflanzen auch trockene Kälte.
Besonders gut zur Geltung kommen Hauswurzen in den unterschiedlichsten Pflanzgefäßen. Dabei dürfen Pflanzenfreunde gern kreativ werden:
- altes Geschirr
- Tontöpfe
- Obstkörbe
- Blechdosen
- alte Schuhe
Tipp: Da keine Staunässe vertragen wird, ist immer für eine gute Drainage im Pflanzgefäß zu sorgen. Das Wasser darf sich nicht stauen.
Passende Pflanznachbarn für die Hauswurz
- Steinbrech
- Lavendel
- Hungerblümchen
Meist werden Hauswurzen für die natürliche Dachbegrünung eingesetzt. Erhältlich sind Saatgutmischungen, die sich direkt auf das Substrat streuen lassen. So kann ein grüner Teppich auf Flachdächern entstehen. Ein begrüntes Dach wirkt dämmend und hilft, die Energiekosten in den darunter liegenden Wohnräumen zu senken.
Das ideale Substrat für die Steinrose
Die genügsame Gebirgspflanze benötigt einen mageren Boden. Wichtig ist, dass die Erde gut durchlässig ist und sich die Flüssigkeit nicht staut. Ein schwerer Lehmboden sollte vor der Pflanzung mit Kies oder Sand aufgelockert werden. Es wird ein saures wie auch kalkhaltiges Substrat vertragen.
Tipp: Die Pflanzung kann in handelsüblicher Kakteenerde erfolgen. Kübelpflanzenerde sollte mit Blähton oder Sand vermischt werden.
Hauswurz pflanzen
Die Pflanzung der kleinen Dickblattgewächse ist schnell erledigt:
1. Pflanzgefäß bereitstellen
2. Standort auswählen
3. auf Abflusslöcher im Gefäßboden achten
4. Drainage einbringen
5. Substrat ins Pflanzgefäß füllen
6. Boden im Freiland vorbereiten
7. Hauswurz einpflanzen
8. Erde auffüllen
9. Hauswurz leicht anfeuchten
Wird in Gefäße ausgepflanzt, ist auf ausreichend Abflusslöcher im Boden zu achten. Damit das Wasser gut abfließen kann, bietet es sich an, das Pflanzgefäß leicht schräg zu stellen. Dies lässt sich zum Beispiel mit Krügen oder Körben hübsch arrangieren.
Beliebte Hauswurz-Arten kurz vorgestellt
Die große Vielfalt an Hauswurz-Arten bietet viel Spielraum für kreative Pflanzideen. Dabei können die unterschiedlichen Rosettengrößen und Blütenfarben Berücksichtigung finden.
Steinrose richtig gießen
Staunässe ist der größte Feind des Hauswurzens. Da die Pflanzen in ihren dickblättrigen Rosetten viel Wasser speichern können, kommen sie mit sehr wenig Feuchtigkeit gut zurecht.
Im Freiland wird kaum gegossen. Meist ist das Regenwasser ausreichend. Im Pflanzgefäß erhalten Hauswurze sporadisch Wasser. Es darf sich kein Wasser im Pflanztopf stauen.
Hauswurz vermehren
Wer eine Rosette einpflanzt, wird bald feststellen, dass sich weitere Rosetten gebildet haben. Die Tochterrosetten lassen bald dichte Pflanzenpolster entstehen.
Bis sich Samen gewinnen lassen, ist etwas Geduld gefragt, denn erst nach zwei bis drei Jahren kommt die Hauswurz zur Blüte. Dies ist daran erkennbar, dass sich aus den Rosetten längliche Sprossachsen erheben. Diese können bis zu einem halben Meter in die Höhe wachsen. Nach der Blüte können die Samen entnommen werden. Die Rosette stirbt nach der Blütezeit komplett ab und lediglich die Tochterrosetten verbleiben.
Die Vermehrung kann sowohl über Tochterrosetten als auch über Samen erfolgen.
Vermehrung durch Samen – Schritt für Schritt
Bei der Vermehrung durch Aussäen muss beachtet werden, dass es sich bei der Hauswurz um einen Kaltkeimer handelt. Die Samen müssen also einem Kältereiz ausgesetzt werden, um überhaupt zu keimen.
Dabei kann wie folgt vorgegangen werden:
1. Anzuchterde mit Sand vermischen
2. Substrat in vorbereitete Pflanzgefäße füllen
3. Substrat leicht anfeuchten (Pflanzensprüher benutzen)
4. Erde mit feinem Sand bedecken
5. Pflanztöpfe ab Januar nach draußen stellen
Tipp: Ein Kälteschutz ist nicht notwendig.
Im Frühling werden die Samen zu keimen beginnen. Zeigen sich die ersten Blattpaare, können die Jungpflanzen pikiert werden und in separate Pflanztöpfe umziehen.
Vermehrung durch Tochterrosetten – Schritt für Schritt

- Ableger von der Mutterpflanze trennen
2. neuen Standort vorbereiten
3. Ableger am neuen Standort einpflanzen
4. Drainage einbringen
5. Ableger leicht angießen
Krankheiten und Schädlinge an der Steinrose erkennen
Die robusten Pflanzen sind kaum von Krankheiten betroffen. Voraussetzung ist ein heißer und trockener Standort. Ist der Standplatz zu feucht, kann Wurzelfäule auftreten.
Seltener wird ein Befall mit Dickmaulrüsslern oder Blattläusen beobachtet.
Hauswurz überwintern
Die Hochgebirgspflanzen sind an raue Witterungsverhältnisse gewöhnt und überstehen den Winter in unseren Breiten ohne Probleme. Während Frost der Hauswurz nicht schadet, kann es durch Feuchtigkeit zu Wurzelfäule kommen. Dies ist besonders bei Pflanzgefäßen der Fall. Diese sollten daher geschützt überwintert werden.