Der Schopflavendel ist nicht nur bei Gartenfans, sondern auch bei Bienen und Co. äußerst beliebt. Erfahren Sie hier mehr über diesen duftenden Strauch.

Schopflavendel
Die Hochblätter sorgen für den Namen – © knelson20 / stock.adobe.com

Lavendel wird von vielen Pflanzenliebhabern aufgrund des betörenden Duftes geschätzt und geliebt. Er duftet aber nicht nur toll. Lavendel kann auch Mücken abschrecken, während er auf Bienen eine anziehende Wirkung hat. Und: Lavendel ist nicht gleich Lavendel. Insgesamt gibt es mehr als 30 verschiedene Lavendel-Sorten. Von ihnen ist der Echte Lavendel die wohl bekannteste Sorte. Im folgenden Pflanzenportrait stelle ich Ihnen jedoch mal den Schopflavendel (Lavendula stoechas) etwas genauer vor. Ich verrate Ihnen hilfreiche Tipps zur Anpflanzung, nebst optimalem Substrat und richtiger Düngung. Sie erfahren außerdem, was Sie bei der Vermehrung und beim Überwintern beachten sollten.

🌏 Herkunft

Der Schopflavendel (Lavendula stoechas) gehört zur Familie der Lippenblütler und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Hier ist er vor allem an den Küsten der portugiesischen Insel Madeira und auf den Kanarischen Inseln anzutreffen. Damit bevorzugt der Schopflavendel ein warmes und feuchtes Klima. Die Pflanze gilt daher nicht als winterhart. Tatsächlich ist Schopflavendel deutlich frostempfindlicher als der Echte Lavendel.

📋 Kurzer Steckbrief zum Schopflavendel

Schopflavendel (Lavandula stoechas)
Wuchsbreite: 1 m
Wuchshöhe: 1 m
Standort: vollsonnig
Boden: sandig, locker, durchlässig, niedriger Kalkgehalt
Besonderheit: essbar
# Vorschau Produkt Bewertung Preis
1 Schopflavendel Sperling´s Kronjuwel Schopflavendel Sperling´s Kronjuwel Aktuell keine Bewertungen 4,98 €

⭐ Besonderheiten des Schopflavendels

Schopflavendel wächst als buschiger und aufrechter Halbstrauch. Bei idealen Standortbedingungen und der richtigen Pflege kann er eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen. Auch in der Breite erreicht die Pflanze diese Maße.

Lavendel kennen die meisten von uns vermutlich in erster Linie mit violetten Blüten. Bei Schopflavendel gibt es hier aber eine kleine Besonderheit. Sie können ihn im Handel auch in Blau, Weiß, Purpur und Hellrosa finden und anpflanzen. Natürlich gibt es ihn aber auch in Violett.

Besonders sind beim Schopflavendel auch die Blüten, denn sie werden von Hochblättern abgeschlossen. Diese haben dem Schopflavendel auch seinen Namen gegeben. Denn sie sehen aus wie Haare, also Schopfbewuchs. Schopflavendel ist aber auch unter dem Namen Schmetterlingslavendel bekannt. Auch dieser Name rührt von den Hochblättern her.

🌱 Schopflavendel: Diese unterschiedlichen Arten gibt es

Die genannten unterschiedlichen Farben gehören zu unterschiedlichen Arten von Schopflavendel. Insgesamt gibt es vier unterschiedliche Schopflavendel-Arten, die unterschiedlich winterhart sind:

  • Alba: sehr frostempfindlich
  • Papillon: besonders winterhart
  • Kew Red: sehr frostempfindlich
  • Ballerina: sehr frostempfindlich

👩🏻‍🍳 Verwendung

Schopflavendel
Schopflavendel wird aufgrund seiner ätherischen Öle geschätzt – © Navid / stock.adobe.com

Schopflavendel kann weitaus mehr, als nur eine optische Bereicherung Ihres Gartens zu sein. Wie der Echte Lavendel wird auch Schopflavendel aufgrund seiner ätherischen Öle geschätzt. Diesen werden mehrere positive Eigenschaften attestiert. Damit Sie von diesen profitieren können, können Sie aus den getrockneten Blüten beispielsweise Schopflavendel-Tee machen. Er soll eine beruhigende und krampflösende Wirkung haben. Sie können aus Schopflavendel aber auch Lavendelsirup herstellen, Lavendelmarmelade selber machen oder Lavendeleis zubereiten. Sind Sie experimentierfreudig, können Sie Ihren Schopflavendel auch als i-Tüpfelchen in selbstgemachter Schokolade verwenden.

Getrocknet kann Schopflavendel auch in Duftsäckchen aufbewahrt werden. Diese können Sie gegen Motten zwischen Ihre Kleidung hängen. Auch unter dem Kopfkissen sind die Duftsäckchen eine gute Idee. Sie tragen zu einem entspannten Schlaf und angenehmen Träumen bei. Mein Lesetipp dazu: Lavendel trocknen – So wird’s gemacht.

⛅ Den passenden Standort für Schopflavendel finden

Ideal wachsen kann der Schopflavendel nur an einem trockenen und vollsonnigen Ort. Im Gegensatz zu seinem Verwandten, dem Echten Lavendel, gedeiht der Schopflavendel nicht an kalten Orten. Ein kleiner Tipp: Damit Ihr Schopflavendel optimal wachsen kann, sollte er pro Tag mindestens vier Sonnenstunden genießen können. Denn je mehr Sonne und Wärme der Schopflavendel bekommt, desto intensiver duftet er. Denn durch die Sonneneinstrahlung steigt die Konzentration der ätherischen Öle im Schopflavendel.

🪴 Das optimale Substrat

Sie können Ihren Schopflavendel in einem Beet oder in Töpfen anpflanzen. Daran orientiert sich das optimale Substrat für die mediterrane Pflanze.

▪ Substrat für Schopflavendelbeete

Schopflavendel liebt sandige, lockere Böden, die einen sehr niedrigen Kalkgehalt aufweisen. Das ist der mediterranen Herkunft der Pflanze geschuldet. Achten Sie darauf, dass das Substrat durchlässig ist, um Staunässe zu vermeiden. Diese schadet dem Schopflavendel und trägt zur Wurzelfäule bei. Wichtig ist auch der richtige pH-Wert des Bodens. Er sollte sich für Schopflavendel zwischen 5 und 8 bewegen, also zwischen neutral und sauer. Alkalische Böden verträgt der Schopflavendel dagegen nicht. Demnach ist es wichtig, dass Sie vor der Pflanzung den pH-Wert im Boden messen.

▪ Substrat für Schopflavendel im Blumentopf

Möchten Sie Ihren Schopflavendel im Blumentopf anpflanzen, benötigen Sie eine Substratmischung. Diese besteht aus Sand und herkömmlicher Blumenerde. Achten Sie auf ein Mischverhältnis von 1:4, also einem Teil Sand und vier Teilen Blumenerde.

👩🏻‍🌾 Schopflavendel richtig pflanzen

Damit Sie Ihren Schopflavendel über den Sommer genießen können, sollten Sie ihn spätestens Mitte Mai anpflanzen. Vorher könnten die Eisheiligen die Setzlinge gefährden, denn Schopflavendel verträgt keinen Frost.

Bevor Sie Ihren Schopflavendel pflanzen, sollte der Pflanzboden frei von Unkraut sein. So verhindern Sie, dass die Schopflavendel-Setzlinge von diesem in ihrem Wachstum behindert werden. Die Setzlinge sollten dann in einem Abstand von mindestens 30 Zentimetern voneinander eingepflanzt werden.

Alternativ zum Beet können Sie Ihren Schopflavendel auch als Topfpflanze anpflanzen. Besonders geeignet sind Terrakottatöpfe. Der Grund: Terrakotta hat die Eigenschaft, überschüssiges Wasser schnell verdunsten zu lassen. Und natürlich harmoniert diese Art von Blumentopf hervorragend mit der Optik des Schopflavendels.

🌼 Schopflavendel mit passenden Pflanzen kombinieren

Schopflavendel
Schopflavendel passt gut zu mediterranen Pflanzen – © Martina / stock.adobe.com

Schopflavendel ist zwar bereits alleine ein echter Hingucker im Garten oder auf dem Balkon. Noch schöner werden Garten und Balkon aber mit diesen begleitenden Pflanzen und Blumen. Gut zum Schopflavendelk passen zum Beispiel:

💧 So pflegen Sie Ihren Schopflavendel richtig

▪ Gießen und düngen:

So anspruchsvoll Schopflavendel in seinem Standort ist, so pflegeleicht ist er bei der perfekten Düngung. In der Regel müssen Sie Ihren Schopflavendel nur im Frühjahr bei der Anpflanzung düngen. Dazu eignet sich ein organischer Dünger, der den Schopflavendel in den nächsten Monaten mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.

Ähnlich verhält es sich mit dem Gießen. Schopflavendel kommt aufgrund seiner Herkunft mit wenig Feuchtigkeit aus. Zudem regnet es in unseren Breiten häufig genug. Lediglich in besonders heißen und trockenen Sommern sollten Sie Ihren Schopflavendel regelmäßig wässern.

💡 Tipp:
Achten Sie bei der Wässerung auf kalkfreies Wasser. Leitungswasser sollten Sie im Vorfeld sicherheitshalber filtern. Alternativ können Sie auch zu Mineralwasser mit dem richtigen pH-Wert greifen.

▪ Rückschnitt:

Über den Sommer muss der Schopflavendel nicht übermäßig gepflegt werden. Es reicht aus, wenn Sie vertrocknete Blüten vorsichtig entfernen. Erst nach der Sommerblüte machen Sie Ihren Schopflavendel winterfest. Hierbei schneiden Sie die Pflanze auf circa die Hälfte zurück. Damit tragen Sie dazu bei, dass der Schopflavendel im Folgejahr sogar noch schöner ausschlägt und wächst.

▪ Überwinterung:

Entscheiden Sie sich dafür, Ihren Schopflavendel im Freien zu überwintern, muss er an einem warmen und sehr geschützten Ort stehen. Die Pflanzen sollten zusätzlich mit einem weichen Vlies bedeckt werden. Es schützt vor übermäßiger Nässe und Kälte.

Schopflavendel im Topf sollte dagegen im Haus überwintern. Die ideale Temperatur liegt dabei zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Der perfekte Winterstandort kann beispielsweise ein nicht geheiztes Treppenhaus sein. Auch ein Wintergarten ist ein idealer Winterstandort für den Schopflavendel.

Als Topfpflanze sollte der Schopflavendel im Winter nicht häufig gegossen werden. Auch eine Düngung ist in den Wintermonaten nicht notwendig. Achten Sie allerdings darauf, dass das Substrat immer leicht feucht ist.

🌿 Schopflavendel richtig vermehren

Schopflavendel
Schopflavendel lässt sich durch Stecklinge und Aussaat vermehren – © YURII Seleznov / stock.adobe.com

Schopflavendel lässt sich auf zwei unterschiedliche Arten vermehren. Dazu zählen:

▪ Aussaat:

Entscheiden Sie sich für die Aussaat, sollten Sie die Schopflavendel-Samen im Februar in Anzuchterde aussäen. Achten Sie dabei darauf, dass Sie die Samen nur leicht in die Erde drücken und auch nur mit wenig Erde bedecken. Befeuchten Sie das Substrat ebenfalls nur leicht, beispielsweise mit einer Sprühflasche.

▪ Stecklinge:

Möchten Sie Ihren Schopflavendel durch Stecklinge vermehren, sollten Sie im Frühjahr 10 und 15 Zentimeter lange Jungtriebe abschneiden. Dann entfernen Sie die unteren Blätter und setzen die Triebe in Anzuchterde. Damit die Setzlinge optimal wachsen können, sollten sie mit Folie geschützt werden. Dadurch wird die optimale Luftfeuchtigkeit aufrechterhalten. Die Anzuchtschalen sollten anschließend an einem warmen und trockenen Ort stehen. Nach den letzten Frösten des Jahres können die Setzlinge schließlich im Garten angepflanzt werden. Allerdings erst dann, wenn sie die ersten neuen Blätter haben.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

Antwort hinterlassen