Die Felsennelke ist nicht nur für den Steingarten eine Empfehlung. Dank ihrer wunderschönen rosa Blüten verschönert sie auch zahlreiche andere Gartenkonzepte und ist dabei relativ pflegeleicht.

Die Felsennelken (Petrorhagia) gehören zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) und umfassen 29 bis 30 Arten, die von Europa über Nordafrika bis nach Zentralasien verbreitet sind. Sie erinnern an die nah verwandten Gipskräuter (Gypsophila), haben aber ihren eigenen, unverwechselbaren Charme. Bei den Petrorhagia-Arten handelt es sich um einjährige oder ausdauernd krautige Felsennelken, die sich besonders an trockenen, sonnigen Standorten wohlfühlen.

Felsennelke als Insektenweide

Mit ihren nektarreichen Blüten ist die Felsennelke nicht nur eine Augenweide, sondern auch eine wertvolle Nahrungsquelle für Nützlinge. Gerade Bienen, Hummeln und Schmetterlinge suchen die Felsennelke im Sommer gerne auf, wodurch die schöne Staude zur idealen Nützlingsweide im Garten wird.

Die Horste der Felsennelke erinnern ein wenig an eine Mischung aus Nadelgehölz, Schleierkraut und Malve. Mit letzterer verbindet die Felsennelke ihre traumhaften, tellerförmigen Blüten, die am Rand leicht eingekerbt sind. In der Mitte besitzen die Blütenblätter, ganz wie die der Malve, auffällige Blattnerven, die sich farblich kontrastreich von der Blütenfarbe abgrenzen. Diese ist zumeist weiß oder rosa während die strahlenförmige Blütenzeichnung in der Regel dunkelviolett erscheint.

Vom Schleierkraut hat die Felsennelke dagegen ihren buschig horstigen Wuchs, der dank seiner filigranen und reich verzweigten Triebe besonders luftig und leicht wirkt. Der Triebwuchs wird häufig als sparrig oder spärlich bezeichnet, was der Staude ein rustikales bis mediterranes Aussehen verleiht. Die nadelartigen Laubblätter der Pflanze machen sie außerdem zu einer interessanten Nachbarbepflanzung für Mediterranpflanzen mit ähnlich robusten Blattnadeln, wie Thymian oder Rosmarin. Doch auch in anderen Pflanzkombinationen kommt das Nelkengewächs unwahrscheinlich gut zur Geltung.

Steinbrech-Felsennelke: Die beliebteste Art der Felsennelken

Felsennelke
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Felsennelke (Petrorhagia saxifraga)
Wuchs:halbkugelig, niederliegend
Wuchshöhe:15 – 25 cm
Wuchsbreite:30 – 50 cm
Besonderheiten:winterhart, insektenfreundlich
Standort:Sonne
Boden:trocken, gut durchlässig, geringer Humus- und Nährstoffbedarf
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Die Steinbrech-Felsennelke (Petrorhagia saxifraga) ist die bekannteste und am weitesten verbreitete Art der Gattung Petrorhagia. Sie wird besonders geschätzt, weil sie pflegeleicht ist und mit kargen, trockenen Böden gut zurechtkommt. Durch ihre zarten, rosa Blüten und ihren locker-horstigen Wuchs findet sie sich häufig in Steingärten, Trockenmauern und naturnahen Beeten wieder. Ihre Beliebtheit verdankt sie zudem der langen Blütezeit von Juni bis in den August.

Steinbrech-Felsennelke im Garten

Ursprünglich in Europa und Vorderasien heimisch, bevölkert die Steinbrech-Felsennelke mit Vorliebe Juragestein sowie die Felsbandgesellschaften von Gebirgsregionen, wie den Alpen oder der mediterranen Macchie. Für den Mediterranen Garten oder Steingarten ist die Felsennelke daher wie geschaffen. Auch im Steppengarten oder Heidegarten bzw. der Felsenheide macht sich das Nelkengewächs unwahrscheinlich gut. Denn ihr rustikales Erscheinungsbild verleiht kargen und steinigen Gartenkonzepten zuverlässig das gewisse Etwas und Leichtigkeit.

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Felsennelke gibt Schotterhalden, steinigen Grund und Kiesflächen als optimale Wuchsgründe vor. Jedwede Steinanlagen im Garten sind zur Kultur von Petrorhagia saxifraga also wie geschaffen. Wegen ihres polsterartigen Wuchses verschönert die Felsennelke dabei vor allem kahle Beet- und Steinflächen. Insbesondere profitieren von einer Bepflanzung mit der Petrorhagia saxifraga:

✅ Steindächer
✅ Dachgärten
✅ Mauerkronen

✅ Trockenmauern
✅ Steintreppen
✅ Steintröge

Da die Horste der Pflanze außerdem nur 30 bis 50 cm hoch werden und niederliegend wachsen, eignen sie sich auch hervorragend als Bodendecker.

Petrorhagia saxifraga gedeiht in freier Natur gerne in Trockenrasen-Gesellschaften der Ordnungen Sedo-Scleranthetalia und Festuco-Brometea. Die Felsennelke gedeiht also gerne zwischen klassischen Trockenrasenpflanzen wie

✿ Knäuelkräutern
Mauerpfeffer
✿ Schiller- oder Silbergras
✿ Schwingelarten

✿ Skabiosen-Flockenblume
Wiesenknopf
✿ und Wiesensalbei

Auch Moose und andere Polsterstauden, wie Gänsekresse, Zwerg-Glockenblume oder Sand-Thymian, mag die Felsennelke äußerst gerne als Nachbarpflanzen. Und selbst Steinklee und Königskerzen eignen sich als Pflanzpartner wunderbar.

» Tipp: Die Felsennelke gilt als ideale Startbepflanzung für Neulinge im Bereich der Gärtnerei. Da sie nicht viel Pflege braucht und im Hinblick auf Standortbedürfnisse äußerst genügsam ist, kann man mit ihr kaum etwas falsch machen. Die Steinbrech-Felsennelke ist also die ideale Anfängerpflanze.

Felsennelke – Standort und Pflanzung

Felsennelke pflanzen
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Das Hauptverbreitungsgebiet von Petrorhagia saxifraga erstreckt sich über den Mittelmeerraum bis in die Felssteppen des Kaukasus. Entsprechend liebt die Felsennelke sonnige, trockene Standorte und bevorzugt ein Substrat, das die kargen und steinigen Bedingungen ihrer natürlichen Heimat widerspiegelt. Am besten gedeiht sie auf gut durchlässigen, sandig-kiesigen oder kiesig-lehmigen Böden mit nur wenig Humus und Nährstoffen. Der ideale pH-Wert liegt im basischen Bereich zwischen 8 und 10, ein gewisser Kalkgehalt im Boden ist dabei von Vorteil.

➔ Pflanzanleitung Schritt für Schritt

1. Schritt – Bester Zeitpunkt

Pflanzen Sie die Felsennelke am besten im Spätfrühling, nach den Eisheiligen. Die Pflanze liebt Sonne und Wärme, weshalb sie sich nach den letzten Spätfrösten besonders schnell am Standort eingewöhnt. Alternativ kann eine Pflanzung aber auch im Frühherbst vorgenommen werden, wenngleich die Standortetablierung hier etwas länger dauern könnte.

2. Schritt – Boden lockern

Lockern Sie das Standortsubstrat vor der Pflanzung tiefgründig auf und reichern Sie es gut mit Kies an. Auch eine Kiesdrainage zum verbesserten Wasserablauf ist empfehlenswert. Um saure Böden abzumagern, kann am Standort etwas Kalk ausgegeben werden.

3. Schritt – Pflanzabstand beachten

Die Felsennelke erreicht eine Wuchsbreite von 30 bis 50 cm, weshalb ein Pflanzabstand von etwa 40 cm ideal ist. Pro Quadratmeter passen etwa 6 bis 8 Pflanzen, um eine natürliche, harmonische Bepflanzung zu schaffen. Besonders reizvoll wirken die Blüten, wenn die Felsennelke in kleinen Gruppen von etwa 10 Pflanzen gesetzt wird, so entsteht ein schöner, zusammenhängender Blütenteppich.

Felsennelke gießen und düngen

Die Felsennelke ist an trockene Standorte angepasst und benötigt nur selten zusätzliches Wasser. In der Regel reicht der natürliche Niederschlag vollkommen aus. Lediglich nach der Pflanzung sollte der Boden einmalig gründlich gewässert werden, damit die Wurzeln gut anwachsen.

Auch eine Düngung ist nicht erforderlich. Im Gegenteil: Die Pflanze bevorzugt karge, nährstoffarme Böden und gedeiht am besten ohne zusätzliche Nährstoffgaben. Eine Ausnahme bildet die Dachbegrünung. Hier kann eine jährliche Gabe eines Langzeitdüngers für Blühpflanzen im Frühjahr sinnvoll sein, um die Pflanze langfristig zu stärken.

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Felsennelke schneiden und vermehren

Die Felsennelke blüht von Juni bis August und benötigt während dieser Zeit keinen Rückschnitt. Wer ihre filigranen Blüten für die Vase schneiden möchte, kann dies problemlos tun – sie halten sich einige Tage und setzen einen natürlichen Akzent. Nach der Blüte entwickeln sich kleine Kapselfrüchte, die Samen enthalten. Diese können für die Vermehrung der Felsennelke genutzt werden.

➔ Vermehrung durch Selbstaussaat

Bleiben die Kapselfrüchte an der Felsennelke, trocknen sie allmählich aus und öffnen sich, sodass die Samen im Garten auf natürliche Weise verstreut werden. So kann sich die Felsennelke selbst vermehren, allerdings nur, wenn die Standortbedingungen stimmen.

➔ Vermehrung durch Vorkultur

Die reifen Früchte, also Samenkapseln, lassen sich aber auch absammeln und gezielt aussäen. Alternativ gibt es im Handel Saatgut zu kaufen. Die Vorzucht von Samen der Petrorhagia saxifraga ist dann ab März im Haus möglich. Eine Anzucht im Topf ist auch empfehlenswert, wobei die Keimtemperatur 15 bis 20 °C betragen sollte. Drücken Sie das Saatgut lediglich leicht an und wässern Sie es danach gut. Die Keimung sollte dann innerhalb von 4 bis 8 Wochen erfolgen. Im Mai sind die Jungpflanzen dann bereit zur Auspflanzung ins Freiland.

Tipp: Da die Felsennelke eine Wuchsbreite von etwa 30 bis 50 cm erreichen kann, ist ein Pflanzabstand von etwa 40 cm sinnvoll, um den Pflanzen ausreichend Raum für ihre Entwicklung zu geben. Wenn jedoch eine dichtere Bepflanzung gewünscht ist, beispielsweise für Bodendecker-Effekte, kann der Abstand auf etwa 25 cm reduziert werden.

➔ Vermehrung durch Direktaussaat

Da die Felsennelke warme Keimtemperaturen benötigt, ist eine Aussaat ins Freiland nicht vor April zu empfehlen. Besser ist es, bis nach den Eisheiligen zu warten, damit keine Spätfröste die Keimung beeinträchtigen. Die Aussaat erfolgt dann wie schon bei der Vorzucht in einer Saattiefe von maximal 0,5 cm. Nach der Keimung werden die Jungpflanzen dann noch einmal pikiert, damit sie im Garten genügend Platz zur Entwicklung haben.

Felsennelke überwintern

Petrorhagia saxifraga ist bis -23 °C winterhart und damit eigentlich äußerst frostresistent. Allerdings verträgt sie kein eisiges Schmelzwasser, weshalb man die Pflanze im Winter mit Reisig oder Rindenmulch abdecken sollte. Pflanzen, die zur Dachbegrünung eingesetzt wurden, werden durch welke Horste und ggf. etwas Laubabdeckung geschützt.

Krankheiten und Schädlinge

Die Felsennelke ist eine robuste und pflegeleichte Pflanze, die kaum von Schädlingen oder Krankheiten betroffen ist. Allerdings kann ein zu feuchter Standort oder übermäßige Düngung ihr schaden. Beides schwächt die Pflanze und kann sie anfälliger für Pilzbefall machen. Ein durchlässiger Boden und maßvolle Wassergaben sorgen dafür, dass sie gesund und widerstandsfähig bleibt. 😊

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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