Kräuter zu vermehren, ist eine tolle Möglichkeit, um den Garten zu verschönern und einen Vorrat anzulegen. Wie Sie dabei am besten vorgehen, erkläre ich hier.

Kräuter vermehren
Sorgen Sie für eine reiche Ernte, indem Sie Ihre Lieblingskräuter vermehren – © Halfpoint / stock.adobe.com

Kräuter sind seit jeher ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Denn sie sind nicht nur reich an Nährstoffen, sondern auch voller Aromen. Wenn Sie gerne Kräuter in Ihrer Küche verwenden, ist es daher eine großartige Idee, Ihre Lieblingskräuter zu vermehren. So sparen Sie nicht nur Geld, da Sie keine neuen Pflanzen kaufen müssen. Wenn Sie Kräuter vermehren, haben Sie auch immer eine konstante Versorgung mit frischen Kräutern zur Hand.

Kräuter zu vermehren, ist also eine großartige Möglichkeit, um Ihre Kräutersammlung zu erweitern und Ihre Lieblingskräuter für eine lange Zeit zu erhalten. Neben der normalen Anzucht aus Samen kommen auch noch die Vermehrung durch Stecklinge, Teilung und Ausläufer bzw. Absenker infrage. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. Welche die beste ist, hängt dabei ganz von der Art der Kräuter ab, die Sie vermehren möchten. Nachfolgend erkläre ich jede Vermehrungsmethode im Detail.

So können Sie Kräuter vermehren

🌱 Möglichkeit 1 – Anzucht aus Samen:

Alle ein- und mehrjährigen Kräutersorten können Sie ganz wunderbar ab März auf der heimischen Fensterbank vorziehen. Bei einigen Kräutern ist es auch ratsam, an Folgesaaten zu denken, damit Sie immer frische Küchenkräuter parat haben. Das gilt zum Beispiel für Basilikum. Ansonsten lassen sich auch Samen von Kräutern wie Dill, Petersilie, Kresse, Koriander, Kerbel, Borretsch und Bohnenkraut ziehen.

◽ Gehen Sie wie folgt vor:

Geben Sie die Samen in Behälter mit Anzuchterde. Stellen Sie die Behälter anschließend an einen hellen Standort ohne pralle Sonne. Zur Keimung brauchen die Samen nämlich eine möglichst konstante Temperatur von etwa 20 Grad. Bis die Saat aufgegangen ist, ist es ratsam, die Kiste mit Klarsichtfolie abzudecken. Das Substrat müssen Sie anschließend immer schön feucht halten.

Die Keimdauer ist von Kraut zu Kraut recht unterschiedlich. Sobald die Keimlinge kräftig genug sind, können Sie diese pikieren und vereinzeln.

🌱 Möglichkeit 2 – Vermehrung durch Stecklinge:

Nicht alle Kräuter lassen sich als Stecklinge schneiden und vermehren. Man nutzt diese Methode daher nur bei mehrjährigen Kräutern, bei denen die älteren Pflanzenteile verholzen. Ideal für diese Variante sind z.B. Thymian, Oregano, Majoran, Bohnenkraut, Lavendel, Estragon, Rosmarin, Echter Salbei und Lorbeer.

◽ Gehen Sie wie folgt vor:

Schneiden Sie im Hochsommer von den Kräutern ein paar einjährige und komplett gesunde Triebe ab. Füllen Sie anschließend in einen Kasten Anzuchterde und durchfeuchten Sie diese gut. Dann entfernen Sie von den Trieben die unteren Blätter und stecken diese einige Zentimeter tief in die Erde. Der Abstand zwischen den einzelnen Trieben sollte etwa 10 cm betragen. Den Kasten anschließend noch mit Klarsichtfolie abdecken und die Erde immer schön feucht halten. Zum Keimen brauchen die Stecklinge nun zwar Wärme, pralle Sonne ist jedoch nicht ideal.

Nach ein paar Wochen haben sich die Wurzeln ausgebildet. Dann können Sie die Pflänzchen in einzelne Töpfe umpflanzen. Im kommenden Jahr kommen sie dann ins Freiland.

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🌱 Möglichkeit 3 – Vermehrung durch Teilung:

Was sich im ersten Moment vielleicht kompliziert anhört, ist im Grunde aber ganz einfach. Denn Sie nehmen einfach eine kräftige Pflanze und machen dann zwei daraus. Das hat den Vorteil, dass der Ertrag gesteigert werden kann, weil die Pflanze verjüngt wird.

Für diese Form der Vermehrung bieten sich vor allem Kräuterarten an, die mehrjährig sind und horstig wachsen. Dazu gehören zum Beispiel Schnittlauch, Estragon, Lavendel, Thymian, Salbei, Liebstöckel, Bohnenkraut, Zitronenmelisse und Pfefferminze.

◽ Gehen Sie wie folgt vor:

Kräuterstöcke kann man entweder im Frühling oder im Herbst teilen. Graben Sie die Staude dazu aus und teilen Sie diese dann wahlweise mit einem Spaten oder einem scharfen Messer. Alle Teile werden anschließend wieder in die Erde gesetzt und gut angegossen.

🌱 Möglichkeit 4 – Vermehrung durch Ausläufer/Absenker:

◽ Ausläufer:

Manche Kräuter sind in der Lage, sich selbst zu vermehren, da sie lange Ausläufer bilden. Neben den Erdbeeren gehören zum Beispiel auch Pflanzen wie Liebstöckel, Pfefferminze und Echter Thymian dazu. Die Ausläufer werden einfach ausgegraben und an einen beliebigen Platz gepflanzt.

◽ Absenker:

Sie können die Kräuter aber auch durch Absenker vermehren. Nämlich dann, wenn die Triebe im Bogen aufwärts wachsen. In diesem Fall können Sie die Triebe nach unten biegen und ins Erdreich stecken. Der Absenker wird dann mit der Zeit Wurzeln ausbilden, sodass Sie ihn von der Mutterpflanze trennen können. Anschließend können Sie ihn an jeder beliebigen Stelle im Garten platzieren.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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