Soll man Stauden schneiden oder lieber nicht? Ein pauschales Ja oder Nein gibt es nicht, aber zwei Tipps, die bei der Entscheidung helfen.
Stauden gehören zu den pflegeleichten Pflanzen im Garten. Sie treiben jedes Jahr neu aus und blühen meist üppig. Doch gerade beim Thema Rückschnitt herrscht oft Unsicherheit. Muss man Stauden überhaupt schneiden, und wenn ja, wann? Im Herbst? Im Frühling? Nach der Blüte? In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Stauden geschnitten werden sollten, welche stehen bleiben dürfen – und worauf beim Rückschnitt der blühenden Stauden zu achten ist.
Inhalte
Was ist eine Staude?
Eine Staude ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die nicht verholzt. Im Herbst oder Winter zieht sie sich in ihre Wurzeln zurück, der oberirdische Teil stirbt meist ab. Doch keine Sorge: Im Frühling treibt sie zuverlässig wieder aus und das in der Regel über viele Jahre hinweg.
Zu den blühenden Stauden im Garten gehören:
Blühende Zierstauden
Sonnenhut, Astern, Taglilien, Pfingstrosen, Funkien, Tränendes Herz
Bodendeckende Stauden
Storchschnabel, Golderdbeere, Taubnessel, Schaumblüte
Wildstauden
Wiesen-Salbei, Schafgarbe, Königskerze, Flockenblume
Blühende Stauden schneiden, oder nicht?
Stauden im Sommer schneiden

Wenn Stauden verblüht sind, dann kann man sie getrost kappen. Das kräftigt zum einen die Stauden, zum anderen treiben sie in aller Regel noch einmal neu aus und bilden eine zweite Blüte. Außerdem wird durch den Rückschnitt die Selbstaussaat verhindert.
Geeignet für den Sommerschnitt sind zum Beispiel:
- Rittersporn
- Storchschnabel
- Frauenmantel
- Fingerhut (sofern nicht zweijährig)
Beginnen Sie mit dem Sommerschnitt, sobald der Großteil der Blüten verwelkt ist. Geschnitten wird etwa eine Handbreit über dem Boden. Geben Sie der Staude anschließend etwas Dünger und gießen Sie an, damit fördern Sie das Neuwachstum der Triebe.
Stauden im Herbst schneiden
Im Herbst schneiden viele Gärtner ihre Beete zurück, um Ordnung zu schaffen. Doch Vorsicht: Nicht alle Stauden vertragen einen Rückschnitt zu dieser Zeit. Manche ziehen ihre Kraft erst spät aus dem Laub zurück, andere bieten Winterschutz für Tiere oder sehen mit Raureif einfach wunderschön aus.
Diese blühenden Stauden können im Herbst geschnitten werden:

Autoren-Kommentar von Ringo Dühmke
💡 Blühende Stauden, die keinen Rückschnitt brauchen
Damit der Garten im Herbst nicht völlig kahl wirkt, lasse ich einige Stauden ganz bewusst über den Winter stehen. Pflanzen wie Schleifenblume, Pampasgras, Haselwurz oder Kugeldistel bringen Struktur in den Garten und bieten auch Insekten einen Platz zum Überwintern.
Stauden schneiden im Frühjahr
Im Winter gilt: Finger weg von der Schere! Stauden, die bis spät in den Herbst hinein blühen, sollten über die kalte Jahreszeit hinweg stehen bleiben. Die abgestorbenen Triebe bieten Schutz vor Frost und Nässe. Auch optisch können die trockenen Halme und Blütenstände reizvoll wirken, wenn sich im Winter Raureif oder Schnee darauf absetzt.
Blühende Stauden wie Liatris, Eisenhut, Fette Henne oder Astern und Chrysanthemen schneidet man am besten im Frühjahr, wenn der Frost vorbei ist. Zwar kann man im Herbst schneiden, allerdings erhöht das die Gefahr von Frostschäden.
Sollte dennoch ein Herbstschnitt erfolgen, ist eine gute Abdeckung mit Laub oder Reisig ratsam. Aber auch hier gilt: Entfernen Sie die Abdeckung rechtzeitig im Frühjahr, damit sich keine Feuchtigkeit ansammelt und die Staude nicht zu faulen beginnt.
Stauden Rückschnitt: Übersicht nach Jahreszeit
Schnittzeit | Vorteile | Geeignet für … |
---|---|---|
Sommer | Förderung einer zweiten Blüte | Rittersporn, Frauenmantel, Storchschnabel |
Herbst | Ordentlicher Garten, weniger Krankheiten | robuste Stauden wie Glockenblumen, Katzenminze |
Frühjahr | Winterschutz & Insektenschutz | Astern, Fetthenne, Gräser, Liatris |