Den Hirschzungenfarn können Sie im Garten oder im Haus kultivieren. Bei falscher Pflege ist er gerade im Haus anfällig für Schädlinge.

Hirschzungenfarn
© etfoto / stock.adobe.com
Der Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium) stellt mit seinen breiten sattgrünen Wedeln eine Besonderheit unter den eher filigranen und feingliedrigen Farnen dar. Die zungenförmigen Farnblätter erscheinen sattgrün und glänzend. Verschiedene Sorten mit gewellten und gekräuselten Wedeln sind besonders attraktiv. Der Hirschzungenfarn wird etwa 30 bis 40 Zentimeter hoch und eignet sich damit auch sehr gut für die Topfkultur.

Herkunft des Hirschzungenfarnes

Der Hirschzungenfarn wird zu den Streifenfarngewächsen gezählt und ist auf der ganzen Welt verbreitet. Neben Europa finden sich auch in Asien, den USA oder im Norden Afrikas entsprechende Vorkommen. Das Hauptverbreitungsgebiet sind feuchte Laubwälder. In Deutschland sind die Bestände in der freien Natur stark rückläufig. Deshalb steht der Hirschzungenfarn unter Naturschutz.





Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium)
Wuchs: bogig geneigt, ausladend, horstbildend, stark
Wuchshöhe: 30 – 40 cm
Wuchsbreite: 30 – 40 cm
Laub: wintergrün
Standort: Halbschatten
Boden: frisch bis feucht, durchlässig, humusreich, kalkhaltig
» Mehr Bilder und Daten anzeigen

Hübsche Sorten im Überblick

Der Hirschzungenfarn präsentiert sich facettenreich. Die unterschiedlichen Blattformen lassen sich zu hübschen Arrangements zusammenstellen.

Hirschzungenfarn Sorte Merkmale
Hahnenkamm 25 cm Wuchshöhe
krause Wedel
Schopfbildung am Blattende
Crispa auffallend gewellte Blätter
Undulatum 35 cm Wuchshöhe
leicht gewellte Blätter

Hirschzungenfarn pflanzen

» Den passenden Standort finden

Der Hirschzungenfarn kann Regionen im Garten besiedeln, die vielen Pflanzen nicht entsprechen, denn der Farn benötigt einen kühlen und schattigen Standort. Die Pflanzung zwischen Gehölze ist von Vorteil. Ebenso lässt sich mit verschiedenen Farnen ein Schattengarten anlegen.

Im Steingarten kann sich der Hirschzungenfarn zwischen Schaublatt, Funkie oder Silberkerze vorteilhaft zur Geltung bringen. Auch als Zimmerpflanze eignet sich dieser attraktive Farn. So fühlt sich der Hirschzungenfarn im kühlen Wintergarten wohl. Das überheizte Wohnzimmer ist dagegen für diese Pflanzen nicht geeignet.

» Das ideale Substrat auswählen

Das passende Substrat für den Hirschzungenfarn ist locker und leicht sauer. Auch kalkhaltige Standplätze werden bevorzugt.

Tipp: Um auf Nummer sicher zu gehen, können Sie vor der Pflanzung den pH-Wert des Bodens bestimmen. Die geeigneten Werte bewegen sich zwischen 5,6 und 6,5.

Beim Kauf herkömmlicher Blumenerde ist auf die Anmerkungen auf dem Etikett zu achten.

Das passende Substrat können sich Pflanzenfreunde auch selbst anmischen:

Alle Komponenten werden vor der Verwendung gut miteinander vermischt.

» Hirschzungenfarn pflanzen und umtopfen – Schritt für Schritt

Sie erhalten den Hirschzungenfarn als Topfware. Diese Pflanzen können ganzjährlich ins Beet gesetzt werden. Und so funktioniert es:

1. passenden Standplatz finden
2. Substrat auflockern und von Wurzeln, Steinen und Unkraut säubern
3. Substrat mit Kompost vermischen
4. Pflanzabstand beachten
5. Pflanzloch ausheben
6. Hirschzungenfarn einsetzen
7. Substrat auffüllen
8. Erde gut andrücken
9. Hirschzungenfarn angießen

Tipp: Das Einwurzeln lässt sich beschleunigen, wenn die alten Farnwedel nach der Pflanzung um etwa ein Drittel dezimiert werden.

Topfpflanzen sollten umgepflanzt werden, wenn die Wurzeln das Pflanzgefäß durchdrungen haben und sich kaum noch Erde ausmachen lässt. Umgetopft wird bevorzugt im Frühling.

Hirschzungenfarn pflegen

» richtig gießen

Hirschzungenfarn gießen
Hirschzungenfarn immer feucht halten – © roteruebe / stock.adobe.com
Der Hirschzungenfarn im Freiland wird gegossen, wenn der Boden nach längeren sonnigen Abschnitten abgetrocknet ist. Die Erde sollte nicht komplett austrocknen. Auch Staunässe gilt es zu vermeiden. Eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit sollte das Ziel der Bewässerung darstellen. Dies erfordert vom Hobbygärtner etwas Fingerspitzengefühl.

Zimmerpflanzen müssen regelmäßig gegossen werden. Bewässert wird am besten mit Regenwasser. Leitungswasser sollte nicht sofort verwendet werden, damit sich der Kalkanteil verringert.

Topfpflanzen werden reichlich bewässert. Die Flüssigkeit darf aus dem Abzugsloch laufen und sich im Untersetzer ansammeln. Nach etwa 20 Minuten sollte das Wasser aus dem Untersetzer entfernt werden. Die Pflanze hat dann ausreichend Feuchtigkeit aufgenommen.

Um für eine hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen, ist der Hirschzungenfarn öfters zu besprühen. Der Pflanze kommt es auch entgegen, wenn der Untersetzer mit Wasser und Steinen bestückt wird. Die Luftfeuchte im Raum sollte 60 Prozent nicht unterschreiten.

Tipp: Um die Luftfeuchtigkeit zu messen, eignet sich ein Hygrometer.

Während der Heizperiode sollte die Pflanze öfter mit einem Pflanzensprüher besprüht und nicht in Heizungsnähe aufgestellt werden.

# Vorschau Produkt Bewertung Preis
1 Tukan Feinsprüher 1 Liter Gartenspritze/Sprühgerät... Tukan Feinsprüher 1 Liter Gartenspritze/Sprühgerät... Aktuell keine Bewertungen 4,50 € 1,79 €

Tipp: Einen Mangel an Luftfeuchtigkeit zeigt der Hirschzungenfarn durch braune und vertrocknet erscheinende Blattspitzen an.

» richtig düngen

Im Freiland ist es nicht notwendig, den Hirschzungenfarn regelmäßig zu düngen. Der bei der Pflanzung zugesetzte Kompost versorgt die Pflanze nachhaltig mit Nährstoffen. Die Düngergaben können jährlich im Frühling erneuert werden.

In Topfkultur besitzen die Pflanzen ein geringeres Nährstoffangebot und müssen folglich häufiger mit Dünger versorgt werden. Die Hauptwachstumszeit des Hirschzungenfarns fällt auf die Monate Mai bis September. Im Abstand von zwei Wochen kann Flüssigdünger für Grünpflanzen verabreicht werden.

# Vorschau Produkt Bewertung Preis
1 COMPO Grünpflanzendünger und Palmendünger –... COMPO Grünpflanzendünger und Palmendünger –... 14.160 Bewertungen 10,99 € 6,99 €

Hirschzungenfarn schneiden

Regelmäßige Schnittmaßnahmen sind beim Hirschzungenfarn nicht notwendig. Auch im Freiland werden die Wedel nicht abgeschnitten, denn sie sind wintergrün und damit eine Zierde im eher tristen Gartenbeet.

Ältere und vertrocknete Wedel können bei Bedarf jederzeit entfernt werden. Dabei müssen die Abschnitte nicht weggeworfen werden, sondern können für das Anlegen einer Humusschicht verwendet werden.

Hirschzungenfarn vermehren

Für die Vermehrung des Hirschzungenfarns gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Teilung
  • Sporen

» Vermehrung durch Teilung

Die Vermehrung durch Teilung bekommt der Pflanze gut und stellt zugleich eine Verjüngung älterer Farne dar. Der gesamte Wurzelstock wird hierfür im Frühling ausgegraben. Damit die Pflanze nicht unnötig verletzt wird, ist für die Teilung ein scharfes Schneidewerkzeug zu verwenden. Die abgeteilten Rhizome werden möglichst sofort am gewünschten Standort neu verpflanzt. Die Mutterpflanze sollte am alten Standort verbleiben.

» Vermehrung durch Sporen

Die Sporen sind an den Unterseiten der Blätter zu finden und erscheinen im Hochsommer bis frühen Herbst. Die Wedel werden für etwa einen Tag auf eine Unterlage aus Papier gelegt. Haben sich die Sporen abgelöst, können diese in feuchte Anzuchterde gegeben und zur Keimung hell aber nicht sonnig aufgestellt werden. Diese Form der Vermehrung ist sehr langwierig und kann Monate dauern.

Schädlinge und Krankheiten am Hirschzungenfarn erkennen

Schädlinge und Krankheiten kommen an der robusten Pflanze kaum vor. Pflegefehler und unpassende Standplätze schwächen den Farn. Die Folge können Schildläuse sein. Diese treten vermehrt an einem zu warmen und zu trockenen Standplatz auf. Meist sind nur Zimmerpflanzen betroffen.

Im Freiland zeigt sich der Hirschzungenfarn vital und langlebig. Selbst Schnecken können der Pflanze nicht gefährlich werden.

Hirschzungenfarn überwintern

Im Winter fährt der Hirschzungenfarn angesichts des geringen Lichtangebots sein Wachstum herunter. Während dieser Zeit wird etwas weniger bewässert. Regelmäßige Kontrollen des Bodens verhindern das Auftreten von Ballentrockenheit oder Staunässe.

Tipp: Für die Überwachung von Zimmerpflanzen bietet sich ein Feuchtigkeitsmessgerät an.

Während der Wintermonate wird der Farn nur ein- bis zweimal gedüngt. Dabei ist auf eine schwache Konzentration zu achten. Setzt im März die Wachstumsphase ein, wird wieder kräftiger bewässert und auch die Düngung kann nun wieder regelmäßig erfolgen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen