Bodendecker sind deshalb so beliebt, weil sie nur in die Breite wachsen und trotzdem den Garten farbenfroh aufpeppen. Die beliebtesten Bodendecker inklusive Standorttipps gibt es hier.

Pflanzen, die am Boden kriechen, sind nicht wirklich eine Augenweide und werden häufig mit Unkraut verwechselt? Wenn Sie die Vielfalt an Bodendeckern kennenlernen und die positiven Eigenschaften dieser farbenfrohen Pflanzteppiche entdecken, werden Sie anderer Meinung sein. Dieser Ratgeber soll die Vorteile von Bodendeckern aufzeigen, deren Verwendung beschreiben und die beliebtesten Bodendecker näher vorstellen.

Was sind Bodendecker?

Zu den Bodendeckern werden niedrig wachsende Stauden, Ziergehölze und auch Sträucher gezählt, die mehr in die Breite als in die Höhe wachsen. Durch das Ausbilden von häufig meterlangen Trieben erschließen sich diese gedrungenen Pflanzen ihren Lebensraum. Die niedrige Wuchshöhe bringt zahlreiche positive Eigenschaften mit sich. Besonders für Hobbygärtner, die Wert auf pflegeleichte Pflanzen legen, sind sie ein unverzichtbares Gestaltungselement. Ob in Hanglagen, unter Gehölzen oder als Rasenersatz, Bodendecker sind aus den Gärten längst nicht mehr wegzudenken.

Nützliche Eigenschaften von Bodendeckern

Bodendecker zählen zu den anspruchslosen Pflanzen im Ziergarten. Sie gedeihen oft auch dort, wo keine Sonne hingelangt. Wenn sich an Schattenplätzen und unter Bäumen und Sträuchern plötzlich ein Blütenteppich ausbreitet, ist dies natürlich ein willkommener Blickfang.

Doch darauf bleibt die Wirkung von Bodendeckern nicht beschränkt. Der ökologische Nutzen dieser anspruchslosen Kriechpflanzen ist ungeahnt groß. So kann der Boden durch die Pflanzung von Bodendeckern vor dem Austrocknen geschützt werden. Ein Vorteil in trockenen Sommern. Zudem verhindern sie die Bodenerosion bei Starkregen.

Werden die Pflanzen an Hänge gesetzt, lässt sich die Rutschgefahr minimieren. Nährstoffe halten sich länger im Boden, und darüber hinaus ist ein natürlicher Lebensraum für Insekten und Kleinstlebewesen gefunden. Sorten wie Thymian oder Portulak locken Insekten sogar an.

Tipp: Durch die Pflanzung von Bodendeckern lässt sich das ökologische Gleichgewicht aufrechterhalten.

Das Beste kommt zum Schluss: Das lästige Unkraut zupfen hat ein Ende, denn wo Bodendecker sich ausbreiten, wächst kein Unkraut.

» Gute Argumente für das Anpflanzen von Bodendeckern

Bodendecker Vorteile
Bodendecker breiten sich wie ein Teppich aus | © Irina / stock.adobe.com
  • Bodenbefestigung
  • Bodenschutz
  • Feuchtigkeitsdepot
  • Humuslieferant
  • Blickfang
  • Unkrautvernichter
  • Insektenhotel

Viele Gehölze mögen es nicht, wenn der Boden beim Unkraut jäten tiefgründig bearbeitet wird. Diese Aufgabe können zukünftige Bodendecker übernehmen. Die Pflanzen dienen der Bodenlockerung und schützen den Boden vor Verdunstungen. Das Substrat wird mit Humus angereichert und so in seiner Qualität verbessert.

Tipp: Bodendecker sind Flachwurzler und stellen damit keine Gefahr für die umliegenden Gewächse dar.

Viele Bodendecker sind nicht nur attraktiv, sie dienen häufig sogar als Heilpflanzen und verbreiten einen angenehmen Duft. Dabei benötigen die Pflanzenteppiche keine oder nur wenig Pflege. Es findet sich mit Sicherheit in jedem Kleingarten ein Bereich, welcher durch die Anpflanzung dieser hübschen Polster- und Teppichpflanzen profitiert.

Bodendecker – Vorteile und Nachteile im Überblick

VorteileNachteile
• bewahren den Boden vor Austrocknung• vor der Pflanzung Bodenvorbereitung nötig
• sorgen an Hanglagen für eine Bodenbefestigung• etwa drei Jahre vergehen, bis sich ein geschlossener Teppich gebildet hat
• halten Nährstoffe länger im Boden• begrenzte Trittfestigkeit
• verhindern das Wachsen von Unkraut• im Winter Gefährdung durch Kahlfröste
• lockern den Boden auf
• bieten Insekten einen Lebensraum
• ansprechende Optik
• kein oder nur geringer Pflegeaufwand

Welche Bodendecker sind für welchen Zweck geeignet?

Bodendecker
Bodendecker bringen nicht nur Farbe in den Garten, sie erleichtern auch die Gartenarbeit | © Pixelmixel / stock.adobe.com

Wer Bodendecker in seinem Garten pflanzen will, sollte sich zunächst die Frage stellen, welchen Zweck die Bodendecker erfüllen sollen.

Dabei kommen folgende Varianten in Betracht:

  1. Unkraut fernhalten
  2. Unterpflanzung von Gehölzen
  3. Rasenersatz
  4. Blickfang darstellen

» Diese Bodendecker halten Unkraut fern

Bodendecker Ysander
Ysander hält Unkraut fern | © Marc / stock.adobe.com

Für die Fernhaltung von Unkraut bieten sich immergrüne Bodendecker an. Damit ist ganzjährig für einen geschlossenen Pflanzenteppich gesorgt.

  • Gemeiner Efeu (Hedera helix) – schnell wachsend, schlichte Erscheinung
  • Ysander (Pachysandra) – hübsche Blätter, absolut frosthart
  • Immergrün (Vinca) – wächst besonders dicht
  • Kriechspindel (Euonymus fortunei) – flexibel an sonnigen Standorten wie Schattenplätzen

» Diese Bodendecker eignen sich zur Unterpflanzung

Bodendecker Lungenkraut
Geflecktes Lungenkraut gedeiht auch an schattigen Standorten | © Nazaruk Nazar / stock.adobe.com

Für die Unterpflanzung sollten Bodendecker gewählt werden, die über eher lockere Wurzeln verfügen. Letztlich geht es darum, einen dichten Teppich auszubilden und die Pflanze und den Boden zu schützen. Dabei sollten die Wurzeln der Bäume und Sträucher nicht angegriffen werden.

  • Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) – großflächiger Bodendecker, gefleckte Blätter
  • Herzblättrige Schaumblüte (Tiarella cordifolia) – dichtes Blattwerk, durchlässige Wurzeln
  • Stachelnüsschen (Acaena caesiiglauca) – schnell wachsend, bildet zahlreiche Ausläufer

» Bodendecker mit hohem Zierwert

Bodendecker Blaukissen
Blaukissen gehört zu den beliebtesten Bodendeckern | © ela110 / stock.adobe.com

Viele Bodendecker sind nicht nur praktisch, sie bieten auch einen hohen Zierwert. Sollen die Kriechpflanzen auch optisch überzeugen, kann zu folgenden Varietäten gegriffen werden:

  • Teppich-Golderdbeere (Waldsteinia ternata) – auffällige gelbe Blüte
  • Blaukissen (Aubrieta) – dezente pinkfarbige Nuancen
  • Balkan Storchschnabel (Geranium macrorrhizum) – filigrane Hochblüten

Tipp: Wer mit der Pflanzung von Bodendeckern Bienen und weitere Nutzinsekten anlocken möchte, trifft mit Duftnessel, Elfenblume oder Ysop eine gute Wahl.

Der passende Standort für Bodendecker

Bodendecker Standort
Bodendecker sind recht pflegeleicht. | © hofi777 / stock.adobe.com

Die Auswahl der passenden Pflanzen ist abhängig vom Standort. Das Angebot an Schattenpflanzen ist generell umfangreicher. An sonnigen Standorten ist häufig mit trockenen und eher mageren Böden zu rechnen. Hier können Sie sich behelfen und den Boden vor der Pflanzung mit Kompost oder Hornspänen versehen.

» Diese Bodendecker eignen sich für Sonne und Halbschatten

PflanzeWuchshöheBlütezeit
Andenpolster
(Azorella)
3 bis 5 cmMai und Juni
gelbgrüne Blüten
Lippenmäulchen
(Mazus Reptans)
bis 10 cmMai und Juni
violette Blüten
Berg-Sandkraut
(Arenaria montana)
bis 15 cmMai und Juni
weiße Blüten
Knöterich
(Persicaria)
bis 25 cmMai bis Oktober
zahlreiche Blütenkerzen
Afrikanisches Ringkörbchen
(Anacyclus depressus)
5 bis 10 cmMai bis September
hübsche zweifarbige Blüte

» Diese Bodendecker gedeihen bevorzugt im Schatten

PflanzeWuchshöheBlütezeit
Scharbockskraut
(Ficaria verna)
3 – 5 cmab März
gelbe Blüten
Haselwurz
(Asarum europaeum)
bis 15 cmMärz, April
braunrote Blüten
Dickmännchen
(Pachysandra terminalis)
bis 20 cmMai
weiße Blüten
Weiße Silberwurz
(Dryas octopetala)
bis 15 cmJuni bis August
weiße bis creme Blüten

Bodendecker pflanzen – Schritt für Schritt

  1. Standort auswählen
  2. Boden vorbereiten
  3. Boden tiefgründig bearbeiten
  4. Boden aufwerten
  5. Pflanzen einsetzen
  6. Pflanzen gut angießen

Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung von Bodendeckern ist der Spätsommer. Bodendecker benötigen kaum Pflegeaufwand. Vor der Pflanzung sollte jedoch einiges bedacht werden, um den Pflanzen das Anwachsen und die Ausbildung geschlossener Pflanzteppiche zu erleichtern.

Top 3 der beliebtesten Bodendecker:

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Ist der Standort ausgewählt, gilt es diesen zunächst gründlich von Unkraut zu befreien. Dies sollte nicht nur oberflächlich, sondern tiefgründig geschehen. Sofern es sich nicht um eine Unterpflanzung eines empfindlichen Flachwurzlers handelt, sollte der Boden mit der Grabegabel bearbeitet werden. So lassen sich auch die hartnäckigen Wurzelabschnitte von Ackerschachtelhalm oder Giersch bekämpfen.

Tipp: Gerade auf schweren Lehmböden empfiehlt es sich, Sand oder Kompost einzuarbeiten, um die Drainage zu verbessern. Bei sandigen Böden kann eine Schicht aus Kokosfasern helfen, die Feuchtigkeit besser zu speichern.

Damit sich möglichst schnell eine geschlossene Begrünung schaffen lässt, kommt es auf die richtigen Pflanzabstände an. Hier können nur allgemeine Aussagen getroffen werden. Für weniger schnell wachsende Pflanzen gelten zehn Bodendecker pro Quadratmeter als Richtwert. Bei Efeu und anderen schneller wachsenden Sorten genügen meist fünf Pflanzen.

Achtung: Nach der Pflanzung vergehen zwei bis drei Jahre, bis aus den Bodendeckern eine geschlossene Begrünung wird.

Beliebte Bodendecker nach Standort und Blütenfarbe im Überblick

Bodendecker können je nach Saison unterschiedliche Farbakzente setzen. Im Frühjahr bezaubern Scharbockskraut und Sternmoos mit ihren leuchtenden Farben, während im Sommer Blaukissen und Bachbunge die Beete verschönern. So bleibt der Garten das ganze Jahr über blühend, attraktiv.

BodendeckerStandortBlütenfarbeBlütezeit
Teppich-HartriegelSchatten bis HalbschattenWeißMai bis Juni
SternmoosSonne bis HalbschattenWeißApril bis Juni
Moskitogras pflanzenSonneWeißMai bis Juli
BleiwurzSonne bis HalbschattenWeißSpätsommer bis Herbst
HeidekrautSonneRötlich bis violettSpätsommer bis Herbst
GünselHalbschattenBlauApril bis Juni
BachbungeSonne bis HalbschattenBlauMai bis Juli
QuendelSonneViolettJuni bis August
RasenkamilleSonneWeißJuni bis September
GundermannSchatten bis HalbschattenViolettApril bis Juni
HaselwurzSonne bis HalbschattenRotMärz bis April
VogelmiereSonne bis HalbschattenWeißMärz bis Oktober
SauerkleeSchattenRosaMai bis September
PortulakSonne bis HalbschattenGelbJuni bis August
MoosbeereSonneRötlichMai bis Juni
GoldnesselSchatten bis HalbschattenGelbApril bis Mai

Was muss bei der Pflege von Bodendeckern beachtet werden?

Nach der Pflanzung ist der Pflegeaufwand äußerst gering. Gegossen wird eher sporadisch. Bei Schattenpflanzen ist die Bewässerung nur an heißen Tagen notwendig. An einem sonnigen Standort muss entsprechend häufiger gegossen werden.

Um das Wachstum zu beschleunigen, kann im Frühling ein Langzeitdünger gegeben werden. Kompost oder Hornspäne sind geeignete organische Düngemittel. Werden Bodendecker unter Laubbäumen gepflanzt, bieten die herab fallenden Blätter eine ausreichende Nährstoffversorgung, vorausgesetzt, Sie lassen diese an Ort und Stelle verrotten.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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